Die Agronomin Anna Braun untersuchte das Potential von alten Gemüsesorten in der Direktvermarktung und Gastronomie. Für die Produktion sind Saatgut-Verfügbarkeit, agronomische Eigenschaften sowie Vermarktungseigenschaften wichtig. Pro Specie Rara (PSR) setzt sich in der Schweiz seit vielen Jahren aktiv für die Erhaltung der genetischen und kulturhistorischen Vielfalt von Kulturpflanzen ein.
Die Aubergine Rotondo Bianca Sfumata di Rosa schnitt in der Nutzwertanalyse gut ab. Foto © Pro Specie Rara
Die Agronomin Anna Braun untersuchte in ihrer Masterarbeit an der Berner Fachhochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL), wie PSR-Gemüsesorten besser in regionale Wertschöpfungsketten im Kanton Bern integriert werden könnten.
Vorauswahl aus grosser Datenbank
Dazu machte sie eine Vorauswahl von Gemüse, welches überhaupt in Frage kommt. Als Informationsquelle diente das Nationale Informationssystem PGREL, das im Rahmen des Nationalen Aktionsplans zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (NAP-PGREL) geführt wird. Dort sind Daten aus über 600 Projekten zusammengeführt. Andererseits unterhält auch die Stiftung PRS eine Datenbank, in der rare Sorten mit Informationen zu Anbaueigenschaften, kulinarischer Eignung oder dem Vermarktungspotenzial ausgestattet sind.
Welche Eigenschaften braucht ein Gemüse?
Die engere Auswahl erfolgte mit zusätzlicher Hilfe eines Experteninterviews und aufgrund eines Punktesystems, welches unter anderem das Angebot von Saatgut, den Stand der agronomischen Beurteilung aufgrund von Anbauversuchen sowie der Verfügbarkeit von Informationen zum Anbau der Sorte miteinbezieht. Die Agronomin führte Leitfadengespräche und Befragungen bei Personen aus der Landwirtschaft, Gastronomie sowie mit Konsumentinnen und Konsumenten durch, um herauszufinden, welche Gemüseeigenschaften wichtig sind und wo die Beweggründe für die Nutzung von PSR-Gemüse liegen.
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Quelle: LID.ch
Veröffentlichungsdatum: 28. Februar 2023