Kaum haben sich die meisten, heimischen Gemüseprodukte aus der Erntesaison verabschiedet, läuft er zur Hochform auf: Grünkohl, ein Gemüse; das man regional auch als Braunkohl, Hochkohl, Winterkohl, Krauskohl, Lippische Palme, Oldenburger Palme, Friesische Palme, Moos oder auch Federkohl kennt.
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Jahrelang galt der aromatische Blattkohl als eher uncool und wurde ausschließlich in das Ressort „traditionelle Hausmannskost aus Omas Winterküche“ einsortiert. Völlig zu Unrecht. Denn er ist ein regionaler Winterstar, aus dem sich herrliche Speisen und Smoothies zaubern lassen, die nicht nur perfekt in die frostige Zeit passen, sondern ein echter Booster für strapazierte Abwehrkräfte sein können.
Gemüse mit Superfood-Qualitäten
In Grünkohl steckt viel Gutes! Er versorgt uns im Winter mit so viel gesunden Nährstoffen, wie kaum ein anderes Gemüse! Grünkohl gehört zu den eiweiß- und kohlenhydratreichsten Kohlarten überhaupt. Seine krausen Blätter stecken voller Proteine, Flavonoide, Eisen, Kalzium, Kalium, den Vitaminen A, B, C und E und sogar Omega-3-Fettsäuren. Eine Mischung, die das Immunsystem stärkt und den Stoffwechsel ordentlich antreibt. Dazu kommt, dass Grünkohl kalorienarm ist und man sich dank seines hohen Ballaststoff-Gehalts so richtig satt an ihm essen kann. Er ist eben ein echter Alleskönner! Nicht zuletzt deshalb wird er von den einen als neues Superfood gefeiert und von den anderen als gesunde Hausmannskost in der traditionellen Winterküche geliebt.
Trendsetter und Traditionalist
Traditionell wird Grünkohl meist als Eintopf mit Pinkel – einer Art Grütz- bzw. Bregenwurst – und Kassler zubereitet. Ein Klassiker, um dessen Urheberschaft sich die Städte Bremen und Oldenburg noch heute streiten. Aber Grünkohl kann deutlich mehr. Kulinarische Trendsetter trinken ihn heute als Grünkohl-Smoothie auf dem Weg zur Arbeit oder einfach als Energie-Booster gegen trübes Winterwetter. Sie genießen ihn in einer knackigen Salat-Bowl zum Lunch oder greifen beim Snacken gerne zu knusprig-gesunden Kale-Chips. Die Zubereitungs- und Geschmacksvarianten des vitalisierenden Gemüseklassikers sind schier grenzenlos. Als echten Hipster findet man Grünkohl deshalb auch in so extravaganten Rezeptkreationen wie Grünkohleis oder Grünkohlkuchen.
Dieser Kohl ist keine Frostbeule!
Grünkohl, der übrigens der Wildform der Kohlpflanze am nächsten kommt, stammt vermutlich aus dem Mittelmeerraum. Heute ist er in Deutschland vor allem in Nordrhein-Westfalen und in Niedersachsen zuhause. In kühleren Gefilden fühlt er sich besonders wohl. Was anderen Gemüsearten so gar nicht behagt – Frost – ist für den Grünkohl sogar ein großer Pluspunkt. Bei niedrigen Temperaturen steigt nämlich der Zuckergehalt der würzig-herben Kohlblätter und macht sie süßlich-aromatisch. Und die sind nicht nur lecker, sondern auch in puncto Wuchs etwas ganz Besonderes. Denn die stark gekrausten Grünkohlblätter mit den kräftigen Mittelrippen bilden anders als die typischen Vertreter der Kohlfamilie keinen klassischen Kopf, sondern wachsen unmittelbar am Strunk.
Quelle: BVEO
Veröffentlichungsdatum: 28. Februar 2023