Das Fraunhofer Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT) und das Institut für Ökologie und Politik (Ökopol) haben in der 2021 veröffentlichten Studie „Kunststoffe in der Umwelt: Emissionen in landwirtschaftlich genutzte Böden“ kalkuliert, auf wie viel Fläche in Deutschland Folien im Gartenbau eingesetzt werden.
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Die Folien-, Gewebe- und Netzfläche von Gemüse, Strauchbeeren, Kern- und Steinobst sowie den Sonderkulturen Spargel und Erdbeeren beträgt zusammen knapp 100.000 Hektar. Das entspricht rund 50 Prozent der Anbaufläche dieser Kulturen.
Auffallend hoch ist laut Studie die Flächenbelegung mit Folie bei Spargel und Erdbeeren. Hier findet der Anbau nahezu vollständig unter Einsatz von Folien statt. Teilweise wird in dieser Anbausparte sogar mit Mehrfachabdeckung gearbeitet. Das heißt, es werden Mulchfolien mit Folientunneln oder Vliesen kombiniert.
Bei Strauchbeeren und Gemüse (vor allem Gurke, Kürbis, Zucchini, Zuckermais, Rhabarber und Salat) ist der Grad der Flächenbelegung laut Fraunhofer/Ökopol dagegen noch deutlich niedriger. Die Forschenden erwarten aber auch in diesem Erzeugungsbereich eine Ausweitung des Folieneinsatzes.
Wie viele Tonnen Folie werden eingesetzt?
Die Menge an Kunststoff, die in Folien, Vliesen und Netzen im Pflanzenbau zum Einsatz kommt, liegt in Deutschland laut Fraunhofer/Ökopol bei rund 16.000 Tonnen pro Jahr und hat damit einen Anteil von elf Prozent am gesamten Kunststoffverbrauch der Landwirtschaft.
Spargel und Erdbeeren verursachen dabei den größten Kunststoffverbrauch. Da im Spargelanbau vor allem dicke Folien (100 bis 150 µm) eingesetzt werden, ist hier die Gesamtmasse besonders hoch. Dafür ist die Lebensdauer dieser Spargelfolien mit durchschnittlich sechs bis acht Jahren allerdings auch deutlich höher als zum Beispiel die gewöhnlicher PE-Mulchfolien (25 bis 50 µm), wie sie im Erdbeer- oder Gemüseanbau zum Einsatz kommen.
Quelle: BZL - Bundesinformationszentrum Landwirtschaft
Veröffentlichungsdatum: 10. März 2023