Im Jahr 2022 hat die Binnenschifffahrt in Deutschland 6,4 % weniger Güter befördert als im Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurden auf den deutschen Binnenwasserstraßen insgesamt 182 Millionen Tonnen Güter transportiert (2021: 195 Millionen Tonnen). Das war das niedrigste Transportaufkommen seit der deutschen Vereinigung im Jahr 1990.
HHLA Binnenschiff am CTB Foto © HHLA
Mit ursächlich für diesen Tiefststand dürften Rückgänge in der Produktion wichtiger Transportgüter sowie das Niedrigwasser im August 2022 sein. Das Transportaufkommen im Jahr 2022 blieb um 11,0 % hinter dem des Vor-Corona-Jahres 2019 zurück. Damals hatte die Güterbeförderung in der Binnenschifffahrt bei 205 Millionen Tonnen gelegen.
Deutliche Rückgänge verzeichneten auch der Transport in Containern transportierte nicht näher identifizierbare Güter (2022: 11,9 Millionen Tonnen; -11,2 %).
Anteil des Containerverkehrs bei 10 % des Transportaufkommens
Nach wie vor prägend für die Binnenschifffahrt ist der Transport trockener und flüssiger Massengüter mit Anteilen von 58,5 % beziehungsweise 24,7 % des gesamten Transportaufkommens im Jahr 2022. Im Vergleich dazu lag der Anteil des Containerverkehrs bei 10,0 %. Dieser Anteil blieb gegenüber dem Vorjahr, indem er bei 10,7 % gelegen hatte, weitgehend unverändert.
Deutlicher Rückgang beim Versand in das Ausland
Die aus dem Ausland empfangene Gütermenge (84,9 Millionen Tonnen) ging 2022 mit einem Minus von 3,8 % gegenüber dem Vorjahr moderat zurück. Der Rückgang wurde maßgeblich durch den Anstieg bei den Kohletransporten gedämpft. Der Versand in das Ausland (43,7 Millionen Tonnen) verzeichnete mit -12,1 % dagegen einen überdurchschnittlichen Rückgang. Die Transportmenge im innerdeutschen Verkehr (44,6 Millionen Tonnen) lag um 3,8 % unter dem Vorjahreswert. Der weniger bedeutende Transitverkehr war mit einem Transportaufkommen von 9,2 Millionen Tonnen um 13,5 % niedriger als im Jahr 2021.
Quelle: Destatis
Veröffentlichungsdatum: 29. März 2023