Es gibt viel Bewegung an der Bio-Zitrus-Front. Der Bio-Zitrus-Spezialist Eosta BV in Waddinxveen in den Niederlanden gibt gerne einen kleinen Einblick, denn die Saison hat angefangen. Gert Kögeler von Eosta versucht immer, die Saisons vorauszuplanen, aber jedes Jahr kommen mehr Faktoren ins Spiel, heißt es.
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Im letzten Jahr waren es Streiks, Energiepreise, die Auswirkungen von Covid-19 auf die Logistik und darüber hinaus Importmaßnahmen in der EU, die zu der schwierigen Saison führten. Der größte externe Faktor in diesem Jahr sind die EU-Maßnahmen für die Einfuhr von Orangen und Grapefruits.
Gert macht sich weniger Sorgen um den Verbrauch von Bio-Zitrusfrüchten: "Die Verbraucher sind vielleicht preisbewusster, aber sie sind weiterhin zunehmend an gesunden Lebensmitteln und einer guten Umwelt interessiert. Wenn wir gute und vor allem sehr schmackhafte Zitrusfrüchte produzieren lassen, liegen wir bereits 51 % vorn. Wenn wir dann noch klug über Einheiten und Verpackungen nachdenken, könnte es eine weitere großartige Saison werden".
Bio-Zitronen
Laut Gert sind die europäische bio Zitronen dieses Jahr etwas früher fertig als in anderen Jahren und erwartet eine gute Saison.
Einige Supermärkte und Bio-Einzelhändler haben in den letzten Jahren im Sommer nicht auf Bio-Zitronen aus Übersee umgestellt, sondern weiterhin manchmal grüne spanische Zitronen verwendet. Die Idee war, auch im Sommer billig am Ball zu bleiben. ''Diese Idee gefällt uns natürlich aber wir haben letztes Jahr selbst Tests bei 2 Naturkostketten mit gelben Zitronen aus Übersee und grünen aus Europa gemacht. Dabei haben wir festgestellt, dass die Zitronen aus Übersee in Kilo trotz der Preise deutlich besser verkauft wurden. Das Argument, dass Zitronen aus Übersee eine kürzere Haltbarkeit hätten, ist laut Kögeler unsinnig. In den letzten Jahren wurde in diesem Bereich bei vielen Bio-Anbauern massiv in die Vor- und Nachernte investiert und ist das Saftgehalt, die Haltbarkeit und die Qualität super.
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Kögeler rechnet in diesem Jahr mit guten Ernten, die sich gut ergänzen. Die Ernten werden in der Orange River Region in Südafrika und gleichzeitig in Peru beginnen und dann werden andere Regionen in Süd Afrika folgen. Nachher kommt Chile an Ball. Parallel wir Eosta bio Zitronen von Projekte in 3 andere Ländern importieren um Engpässe zu vermeiden. Es wird erwartet, dass die ersten peruanischen Zitronen in Europa und KW 20 ankommen. Das ist etwas früher als in den Vorjahren, weil die Europäische Vernas auch früher fertig sein werden. Wir erwarten, dass wir bis zum Ende der Überseesaison, d. h. bis Woche 40, Zitronen aus der peruanischen Region Olmos erhalten werden. Der Schwerpunkt mit mehr Volumen wird bis Woche 30 liegen, danach können wir überwiegend chilenische Eurekas begrüßen.
Die ersten Ankünfte aus Südafrika werden in Woche 25 erwartet und die Saison wird bis Woche 40 andauern. Die Kalibrierung ist in dieser Saison wieder normal, die meisten haben die ideale Größe für die Verpackung in Netze. Das politische Klima scheint etwas stabiler geworden zu sein.
Chilenische Zitronen sind hauptsächlich von Woche 30 bis Woche 42 verfügbar. Auch hier erwarten wir eine normale Saison mit gängigen Größen.
Bio-Orangen
Derzeit steigen die Preise in Spanien stark und die Verfügbarkeit sinkt. Da die Ernten in Europa etwas enttäuschend ausfallen, haben wir relativ hohe Mengen aus Ägypten eingeplant. Die ersten Anlieferungen sind schon da und und wir werden bis etwa Woche 25 fortfahren. Die Qualität und der Saftgehalt sind seit Jahren sehr gut. Auf den Farmen, auf denen wir produzieren lassen, wird biodynamisch angebaut, so dass das Produkt bei Demeter-Kunden verkauft werden kann.
Südafrika
Das Jahr 2022 war geprägt von extrem hohen Produktionen und Mengen aus Südafrika. Die Mengen im Jahr 2023 werden geringer sein. Die im letzten Jahr von der EU eingeführte Kältebehandlung zum Schutz gegen den False Codling Moth ist weiterhin in Kraft. Ab 2023 können die Exporteure zwischen zwei Optionen wählen: eine Kältebehandlung zwischen -1 C und 0 C für 16 Tage oder zwischen -1 C und +2 C für 20 Tage. In beiden Fällen müssen die Unternehmen bei 0 C bzw. +2 C vorkühlen. Die südafrikanischen Behörden haben diese Verordnung strenger ausgelegt, was zu einer strengeren Kältebehandlung für alle Arten von Zitrusfrüchten, mit Ausnahme von Zitronen, führt. Laut Verordnung müssen südafrikanische Exporteure andere Zitrusfrüchte wie Grapefruit bei +4 Grad verschiffen.
Orangen und Grapefruits werden beschädigt, wenn sie bei sehr niedrigen Temperaturen gelagert werden. Die Südafrikanische biologische Zitrusbauern haben deswegen beschlossen ein biologisches Carnauba Wachs zu verwenden für bio Orangen und bio Grapefrüchte. Bio-Zitronen und andere weiche Zitrusfrüchte werden nicht beschichtet.
Eosta erwartet die ersten kleineren Mengen an Süd Afrikanische Navels um die Woche 26/27. In den folgenden Wochen werden die eingehenden Mengen zunehmen und um die Woche 28-30 erwartet Eosta die ersten Valencias.
Bio- Grapefruit
Ist es vielleicht möglich ein Programm mit Bio Grapefruit zu machen? In Spanien ist die Saison vorbei. Die ersten südafrikanischen Star Ruby werden frühestens um die 20. Woche herum eintreffen, was bedeutet, dass der Markt für mehrere Wochen leer sein wird. Unsere südafrikanischen Lieferungen werden bis etwa Woche 38 andauern. Den Übergang zurück nach Spanien werden wir mit peruanischen Grapefruits auffüllen. Die Bio-Grapefruit wird laut Kögeler immer beliebter. So wird die Grapefruit beispielsweise immer häufiger in Salaten verwendet, aber auch bei anderen Verwendungszwecken wird sie immer beliebter. Ich sehe zu Hause, dass meine Frau heutzutage Grapefruit zum Frühstück isst, also ist das definitiv ein Trend", lacht er.
Bio Mandarinen
Bislang waren Mandarinen ein Saisonprodukt für den Winter aber hier versucht Eosta, die Saison zu verlängern. Hier sieht Kögeler die Sache sehr positiv: Leckere biologische Easy Pealers werden zunehmend von Schulkindern und zum Beispiel als Snack verzehrt. Unsere Saison für südafrikanische Mandarinen ist zwar kurz, aber sie ist komplett vorprogrammiert. Eosta wir nur die Topvarietäten Nadorcott und Tango aus Südafrika führen.
Natural Branding für bio Zitrus
Gert verspricht sich viel von der neuen Lasertechnik für Zitrusfrüchte. Bislang ist es Natural Branding nicht gelungen, sie bei Zitrusfrüchten anzuwenden, ohne die Haltbarkeit zu beeinträchtigen. Jetzt gibt es jedoch eine neue Technik, bei der der Laser eine so kleine Pigmentschicht entfernt, dass die Frucht überhaupt nicht leidet", schließt er.
Kontaktieren Sie Ihren eosta-Kundenbetreuer für alle Einzelheiten oder schicken Sie uns eine E-Mail: info@eosta.com
Quelle: EOSTA
Veröffentlichungsdatum: 17. April 2023