Die Vermarktung von Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum strebt ihrem Höhepunkt entgegen und der Handel stellt fest, dass mehr Ware benötigt wird als eingeführt wurde. Von steigenden Preisen könnte auch der Anbau in Deutschland profitieren. Der Frühkartoffelmarkt steht vor neuen Herausforderungen.
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Bisher musste in den meisten Fällen nur eine kleine Nachfrage nach Spargelkartoffeln bedient werden. Nun steigt die Nachfrage stark. Der Verkauf von Frühkartoffeln aus Ägypten und Israel strebt seinem Höhepunkt entgegen. Jetzt wirken sich die im Vorjahr gesetzten Rahmenbedingungen: Damals war der Absatz vor dem Hintergrund der Inflation für Anbieter aus Israel und Ägypten sehr schwach. Für dieses Jahr wurde eine ähnliche Situation angenommen. Daraufhin hat man im südöstlichen Mittelmeerraum weniger Frühkartoffeln in Sorten, die wir an unserem Markt bevorzugen, angebaut. Nur die üblichen Programme können einigermaßen bedient werden. Zusätzliche Mengen für den freien Markt gibt es kaum. Derzeit ist die Nachfrage deutlich größer als das Angebot und die Preise steigen. Für Frühkartoffeln aus Ägypten werden fast 80,00 EUR/dt aufgerufen und Israeli fordern schon 85,00 EUR/dt.
Schon vor Monaten äußerten Importeure, dass die Saison 2023 Anfang Juni mit den Hauptmengen früh abgeschlossen sein könnte – wir berichteten. Danach sieht es jetzt tatsächlich aus. Neben der geringeren Importmenge wirkt auch noch, dass der Frühkartoffelabsatz überall in Europa flotter läuft. Es wurden schon große Mengen nach Spanien und Italien verkauft. Franzosen melden Bedarf und selbst in Polen oder Tschechien ist die Nachfrage nach Frühkartoffeln derzeit größer als üblich. Ein weiteres Hausse-Argument ist sicherlich die leichte Verspätung in Spanien und womöglich wesentlich geringere Erträge. Fröste und Hitzewellen fordern in Andalusien ihren Tribut.
Der Witterungsverlauf in West- und Mitteleuropa ist für die Preisentwicklung wie Öl fürs Feuer. Der Anbau von Frühkartoffeln hat sich verspätet und das Wachstum kommt nur langsam voran. Eine deutliche zeitliche Staffelung nach Verfrühungsmaßnahmen und Regionen ist zu erwarten. Dabei unterscheiden sich Speise- und Verarbeitungskartoffeln kaum. Für letztere gibt es aber keine Alternativen aus Importen.
Quelle und Copyright: AMI-informiert.de (AMI, 11.05.2023)
Veröffentlichungsdatum: 12. Mai 2023