Während der Macfrut fanden zahlreiche Veranstaltungen statt, darunter von Ausstellern organisierte Initiativen und Schwerpunktsitzungen bei den Themenausstellungen, die im Rahmen dieser Obst- und Gemüsemesse veranstaltet wurden. An dem ersten Tag, am Mittwoch, dem 3., fand im Rahmen der Pflanzenzuchtbetrieb-Ausstellung die erste Veranstaltung „Hot Topic Table“ zu dem Thema „Neue Technologien für genetische Innovation und für die Pflanzenzuchtindustrie“ statt.
Foto © CesenaFiera/Macfrut
Wie bei dieser Gelegenheit bekannt gegeben wurde, soll der Vorschlag der Europäischen Kommission zu der Regulierung von Techniken der Unterstützten Entwicklung (Assisted Evolution Techniques, AET) demnächst dem Europäischen Rat und dem Parlament vorgelegt werden. Sobald der Gesetzgebungsprozess abgeschlossen ist, wird Europa den Grundstein für die genetische Verbesserung von Pflanzen durch gentechnikfreie Biotechnologie legen, die jetzt für die Bekämpfung des Klimawandels und die Begrenzung des Einsatzes von Chemikalien unerlässlich ist.
Der Europaabgeordnete Paolo De Castro, der bei dem Treffen sprach, sagte: „Derzeit ist dieses Szenario für GMO durch die aktuelle europäische Gesetzgebung, das heißt die Richtlinie 2001/18/EG zugelassen, die es möglich machen wird, die Qualität und die Quantität von Landwirtschaftsprodukten zu verbessern, was zu höheren Einnahmen führen wird und vor allem die Anwendung von weniger Chemikalien ermöglicht. Hoffentlich wird dieser Prozess bald abgeschlossen sein, um den Produzenten Unterstützung zu bieten und die Nachhaltigkeit im Einklang mit den Zielen der F2F-Strategie (Farm to Fork) zu erhöhen.“
Italien und insbesondere der Rat für Agrarforschung und -wirtschaft (CREA) habe einige der AET für die genetische Verbesserung von Pflanzen auf der Grundlage modernster Techniken wie Cisgenese und Genomeditierung eingesetzt. Für Feldversuche können solche Techniken noch nicht angewendet werden, da sie noch nicht gesetzlich zugelassen sind. In Italien werden derzeit drei Gesetzesentwürfe diskutiert.
Riccardo Velasco, Direktor des CREA-Zentrums in Conegliano, Venetien, erklärte: „Mit diesen drei Techniken können die Gene inaktiviert werden, die Pflanzen anfällig für Krankheiten und abiotischen Stress machen. Wir haben In-vitro-Tests an mehreren Pflanzenarten durchgeführt und bei bestimmten Baumarten (Reben, Apfelbäume und Zitrusbäume) hervorragende Ergebnisse erzielt. Wir haben auch Tafeltraubensorten wie Italia oder Vittoria entwickelt, die möglicherweise kernlos sind. Es ist nun notwendig, Feldversuche zu starten, um diese Ergebnisse in der Praxis zu überprüfen.“
Quelle: CesenaFiera/Macfrut
Veröffentlichungsdatum: 16. Mai 2023