Der Verbund kompostierbare Produkte e.V. (Verbund) kritisiert die beschlossene Empfehlung des Bundesrates an die Bundesregierung zum Entwurf einer europäischen Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfällen deutlich. Die Aussagen zu kompostierbaren Kunststoffen stehen den wissenschaftlichen und praktischen Erkenntnissen diametral entgegen. Insbesondere die Befürchtung, dass kompostierbare Kunststoffe Mikroplastik hinterließen, ist völlig unbegründet.
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"Zertifiziert kompostierbare Kunststoffe funktionieren. Das ist seit Jahren gelebte Praxis", sagt Michael von Ketteler, Geschäftsführer des Verbund. "Es ist Fakt, dass diese nachweislich zu Biomasse, CO2 und Wasser abgebaut werden - wie in wissenschaftlichen Studien [1] belegt wurde".
Wir glauben an den konstruktiven Dialog zu diesen Fragen mit den eigentlichen Fachverbänden, wie man ihn im April auf dem Abfall- und Ressourcenforum in Kassel erleben konnte.
Der Verbund sieht zahlreiche Chancen durch den Einsatz von Biokunststoffen: Der Praxisversuch zum Einsatz von zertifiziert kompostierbaren Obst- und Gemüsebeuteln ("Hemdchenbeutel") im Einzelhandel, gefördert vom Bayrischen Wirtschaftsministerium, zeigte, dass das Angebot und die Mehrfachnutzung solcher Beutel die Kreislaufwirtschaft entscheidend stärkt und von den Verbrauchern hervorragend angenommen wird [2].
"Wir empfehlen einen Blick in die BioSinn-Studie des Nova-Instituts, die sinnvolle Anwendungen biologisch abbaubarer Kunststoffe zeigt" [3], sagt Peter Brunk, Vorsitzender des Verbund. "Wir vertrauen darauf, dass die Bundesregierung die Stellungnahme des Bundesrates objektiv und unter Berücksichtigung des wissenschaftlichen Standes betrachten wird. Wir stehen für den weiteren konstruktiven Austausch bereit."
Quelle: Verbund kompostierbare Produkte e.V.
Veröffentlichungsdatum: 17. Mai 2023