Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) verzeichnete angesichts anhaltender geopolitischer Spannungen, wirtschaftlicher EU-Sanktionsmaßnahmen sowie einer nachlassenden konjunkturellen Dynamik einen herausfordernden Start in das Jahr 2023.
Containerumschlag am Container Terminal Altenwerder in Hamburg. Foto © HHLA/Thies Rätzke
Die Umsatzerlöse des HHLA-Konzerns reduzierten sich in den ersten drei Monaten des Jahres um 5,6 Prozent auf 364,7 Mio. Euro (im Vorjahr: 386,2 Mio. Euro).
Das Betriebsergebnis (EBIT) ging im Jahresvergleich um 57,3 Prozent auf 22,9 Mio. Euro zurück (im Vorjahr: 53,7 Mio. Euro). Die EBIT-Marge belief sich auf 6,3 Prozent nach 13,9 Prozent im entsprechenden Vorjahresquartal. Ausschlaggebend für die rückläufige Umsatz- und Ergebnisentwicklung waren der nachfragebedingte Mengenrückgang im Containerumschlag, der Rückgang der Lagergelderlöse an den Hamburger Containerterminals sowie die Einstellung des seeseitigen Umschlags am Containerterminal in Odessa. Das Ergebnis nach Steuern und nach Anteilen anderer Gesellschafter sank um 87,7 Prozent auf 2,8 Mio. Euro (im Vorjahr: 22,8 Mio. Euro).
Im Segment Container ging der Containerumschlag an den HHLA-Containerterminals um 18,6 Prozent auf 1.416 Tsd. Standardcontainer (TEU) zurück (im Vorjahr: 1.740 Tsd. TEU). Das Umschlagvolumen an den Hamburger Containerterminals lag dabei mit 1.360 Tsd. TEU um 15,9 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres (im Vorjahr: 1.618 Tsd. TEU). Haupttreiber für diese Entwicklung waren die stark rückläufigen Volumina im Fahrtgebiet Fernost, insbesondere China. Positive Impulse aus dem nordamerikanischen Ladungsvolumen konnten diese nicht kompensieren. Bei den Zubringerverkehren (Feeder) lag die Mengenentwicklung ebenfalls stark unter dem Vorjahr. Neben den schwedischen und polnischen Verkehren waren insbesondere die Russlandmengen als Folge der EU-Sanktionen im Vorjahresvergleich stark reduziert. Die Feederquote am wasserseitigen Umschlag lag mit 18,1 Prozent moderat unter dem Niveau des Vorjahres (im Vorjahr: 21,2 Prozent).
An den internationalen Containerterminals ging das Umschlagvolumen um 53,9 Prozent auf 56 Tsd. TEU zurück (im Vorjahr: 122 Tsd. TEU). Ursache hierfür war der starke Rückgang der Ladungsmengen am Terminal in Odessa, nachdem dort Ende Februar 2022 der seeseitige Umschlag infolge des russischen Angriffskriegs auf behördliche Anweisung eingestellt worden war. Zudem blieben im ersten Quartal 2023 Extraanläufe am Containerterminal TK Estonia als Alternative zu russischen Häfen aus.
Die Umsatzerlöse im Segment gingen in den ersten drei Monaten 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 18,8 Prozent auf 175,8 Mio. Euro zurück (im Vorjahr: 216,4 Mio. Euro). Ursache hierfür war im Wesentlichen der Mengenrückgang sowie der Rückgang der Container-Verweildauer an den Hamburger Containerterminals, die sich im Vorjahreszeitraum als Folge der gestörten Lieferkette positiv auf den Umsatz ausgewirkt hatte.
Vor diesem Hintergrund ging das Betriebsergebnis (EBIT) um 84,9 Prozent auf 5,7 Mio. Euro zurück (im Vorjahr: 37,8 Mio. Euro). Die internationalen Terminals TK Estonia und PLT Italy trugen jeweils positiv zur operativen Ergebnisentwicklung bei. Die EBIT-Marge sank um 14,2 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent (im Vorjahr: 17,4 Prozent).
Quelle: HHLA
Veröffentlichungsdatum: 17. Mai 2023