Einheimische Äpfel herrschten vor, verloren insgesamt aber Marktanteile an die Importe aus Übersee. Die chilenischen und neuseeländischen Zufuhren wuchsen nämlich kräftig an und spielten generell eine größere Rolle als zuvor: Aus Chile stammten vorrangig Royal Gala und Elstar, aus Neuseeland hauptsächlich Cox Orange und kleine Mengen Royal Gala.
Bildquelle: Shutterstock.com
Die Früchte konnten in organoleptischer Hinsicht meist überzeugen und generierten in der Regel ein hinreichendes Interesse. Das europäische Sortiment schrumpfte indes ein wenig. Neben den dominierenden inländischen Elstar und Jonagold standen überwiegend italienische Pink Lady und Golden Delicious bereit. Französische, belgische, niederländische und spanische Artikel komplettierten die Warenpalette mit geringen Mengen. Die Nachfrage wurde ohne Anstrengungen gedeckt, sodass es hinsichtlich der Notierungen zu keinen wesentlichen Veränderungen kam.
Tafeltrauben
Chilenische und südafrikanische Importe herrschten vor. Aus Indien und Peru kamen verhältnismäßig kleine Mengen. Nachdem in der letzten Woche erste italienische Victoria und Black Magic die europäische Saison eröffneten, trafen inzwischen auch Flame Seedless ein, die bezüglich ihrer Güte aber nicht vollends überzeugten. Generell genügten die Anlieferungen, um den Bedarf zu decken. Um die Unterbringungsmöglichkeiten zu erhöhen und Bestände zu vermeiden, senkten die Vertreiber oftmals ihre Forderungen etwas ab. Verteuerungen waren aber ebenso zu beobachten, allerdings fielen diese eher sehr gering aus.
Erdbeeren
Die Vermarktung verlief uneinheitlich: Regenwetter, eine nach dem Muttertag begrenzte Aufnahmebereitschaft seitens der Kunden sowie Rückläufer aus dem LEH sorgten für einen schleppenden Abverkauf. Hinzu kamen ausgeweitete Zufuhren, sodass die Verkäufer Verbilligungen kaum vermeiden konnten, wenn sie Überhänge vermeiden wollten. Auf der anderen Seite gab es auch ein begrenztes Angebot und eine sehr freundliche Nachfrage, sodass Verteuerungen keineswegs nur Wunschdenken blieben. Summa summarum tendierten die Bewertungen aber generell abwärts. Dominiert wurde das Angebot von einheimischen Früchten, welche von niederländischen flankiert wurden. Die Abladungen aus Italien nahmen immens ab, hier steht der Saisonabschluss bevor. Spanische, belgische, polnische und griechische Anlieferungen ergänzten das Geschehen.
Zitronen
Spanische Verna lösten langsam, aber sicher Primofiori gleicher Herkunft ab. Von der Bedeutung her folgten südafrikanische Eureka. Importe aus Simbabwe, Griechenland, Italien und der Türkei hatten nur komplettierenden Charakter. Angebot und Nachfrage hielten sich für gewöhnlich hinreichend die Waage, sodass die Forderungen nur in Ausnahmefällen von den Händlern modifiziert werden mussten.
Bananen
Die Nachfrage war nicht besonders stark und konnte ohne Schwierigkeiten gedeckt werden. Die Reifereien hatten die Bereitstellung indes hinreichend an die eingeschränkten Unterbringungsmöglichkeiten angepasst. Demzufolge konnten die Vertreiber ihre bisherigen Forderungen meistens aufrechterhalten. Lediglich München berichtete von leichten Vergünstigungen bei den Zweit- und Drittmarken.
Salate
Bei Eissalat bahnte sich der Wechsel von spanischen auf einheimische Offerten an: Die spanischen Produkte litten vermehrt an qualitativen Schwächen und die inländischen bauten ihre Präsenz massiv aus. Lediglich auf dem Kölner Markt fehlten sie noch, ansonsten eroberten sie schnell einige Marktanteile. Auch aus den Niederlanden verstärkten sich die Anlieferungen augenscheinlich und auch die italienische Kampagne begann mit ersten kleinen Mengen. Die Notierungen bröckelten infolge der qualitativen Mängeln für die spanischen Produkte ab; außerdem konnte man aus demselben Grund eine sich öffnende Preisschere beobachten. Bei Kopfsalat herrschten deutsche Artikel vor; belgische und niederländische ergänzten das Geschehen. Das Interesse wurde mühelos gedeckt. Die Bewertungen tendierten eher nach unten als aufwärts, jedoch waren punktuell durchaus auch Verteuerungen zu verzeichnen. Bei den Bunten Salaten hatten deutsche Chargen die Nase vorne, belgische Partien folgten. Infolge einer ausgedehnten Verfügbarkeit mussten die Verkäufer ihre bisherigen Aufrufe oftmals senken, wenn sie die Überhänge vermeiden wollten. Bei Endivien konnten neben italienische und belgische inzwischen auch auf deutsche Artikel zugegriffen werden.
Gurken
Belgische, niederländische und inländische Produkte bildeten die Basis des Angebotes, spanische ergänzten es mit wenigen Mengen. Die Nachfrage zeigte sich zwar freundlich, allerdings waren die Anlieferungen so umfangreich, dass die Vertreiber ihre Forderungen nicht erhöhen konnten. Infolge reduzierter Eingangspreise sanken die Notierungen am Platz punktuell sogar noch einmal ab. Insbesondere die europäischen Importe waren davon betroffen. Minigurken kamen aus Deutschland und den Niederlanden. Während sich die inländischen Offerten verschiedentlich verteuerten, mussten die Kunden für die niederländischen manchmal etwas tiefer in die Tasche greifen.
Tomaten
Rispenware herrschte vor und stammte vorrangig aus den Niederlanden und Belgien. Die türkischen Importe schränkten sich augenscheinlich ein. Runde Tomaten wurden vorrangig von Belgien und der Türkei bereitgestellt. Bei Kirschtomaten hatten niederländische und italienische Früchte die Nase vorne. Bei den Fleischtomaten gab es überwiegend belgische und niederländische Offerten. Anlieferungen aus Ungarn, Frankreich, Kroatien, Spanien und Deutschland spielten nur eine untergeordnete Rolle. Insbesondere die Zufuhren aus den Niederlanden und Belgien hatten sich offensichtlich verstärkt. Die Nachfrage konnte damit nicht immer Schritt halten. Vergünstigungen waren daher an der Tagesordnung. Punktuell fielen die Verbilligungen auch recht massiv aus. Immerhin konnte verschiedentlich durch die gesenkten Preise eine Beschleunigung des anschließenden Verkaufs festgestellt werden.
Gemüsepaprika
Infolge einer verringerten Verfügbarkeit kletterten die Notierungen der niederländischen und belgischen Abladungen aufwärts. Türkische Importe vergünstigten sich oftmals oder wiesen qualitätsbedingt sowie mengeninduziert eine weite Preisspanne auf. Spanische Zuflüsse komplettierten die Warenpalette ebenso wie inländische Chargen, die sich in Frankfurt auf 4,60 bis 4,80 € je kg zur Vorwoche leicht verbilligten. Einheimischer Spitzpaprika sollte dort zwischen 18,50 und 20,50 € je 2,5-kg-Steige kosten.
Weitere Informationen
Frankfurt
Aprikosen aus Spanien und Italien vergünstigten sich. Galiamelonen und Honigmelonen aus der Türkei waren in ansteigenden Mengen am Markt verfügbar und kosteten zwischen 1,90 und 2,50 € je kg. Himbeer-Rhabarber mit den roten Blattstielen wurde zu 2,- bis 2.35 € je kg angeboten und fand schnell Liebhaber. Standardware gab es reichlich und war mit 1,40 € je kg sehr preiswert. Inländische Himbeeren aus dem geschützten Anbau in Hessen wurden zu 3,- € je 150-g-Schale und zu 3,20 € je 200 g freundlich aufgenommen. Das Importvolumen bei Pfirsichen und Nektarien stieg deutlich und niedrigere Bewertungen zur Bestandsentlastung waren unumgänglich. Frankreich startete die Saison mit 12er/15er Artischocken. Auch erste lilafarbene Offerten standen zu 1,27 bis 1,40 € je Stück bereit. Aus der einheimischen Ernte trafen Staudensellerie zu 1.50 € je Stück, Spitzkohl zu 14- € je 7,5 kg, Brokkoli zu 17,50 € je 5 kg und Dill zu 20,- € je 3-kg-Box ein. Frisches Maikraut in der 10erSteige sollte 22,- € einbringen. Spanische Wachsbohnen fanden zu 5,50 € je kg sofortige Aufnahme. Italienischer Fenchel und Radicchio stand nicht im gewohntem Umfang beriet und verteuerte sich daher.
Hamburg
Der Absatz für zahlreicher werdende Melonen aus dem Mittelmeerraum und Marokko litt unter dem klimatischen Auf und Ab. Durch die Verfügbarkeit kleinfallender Kirschen von der iberischen Halbinsel notierten auch große Artikel schwächer. Die Kostensteigerungen für gesuchte lose Möhren aus Europa waren lediglich temporär. Zu ihrer Premiere konnten küchenfertige Pfifferlinge aus Serbien zu 30,- € je kg sehr flott untergebracht werden.
Köln
Bundmöhren aus dem Inland erweiterten das bisherige Angebot aus Spanien und Italien.
München
Während das spanische Angebot an Orangen, Salustiana und Valencia Late, immer kleiner wurde, konnten ägyptische Valencia Late wie auch einsetzende marokkanische Sanguinelli weiter Fuß fassen. Mit dem Anwachsen des Angebotes an spanischem und italienischem Steinobst und den steigenden Tagestemperaturen entschleunigte sich die Nachfrage nach Agrumen merklich, sodass es hier, auch bei kleinen Gesamtmengen, nicht mehr zur Räumung des Platzes kam. Das spanische Angebot an Pfirsichen und Nektarinen verbreiterte sich zunehmend, die zulaufenden Mengen konnten nur noch knapp untergebracht werden; eine erste Bestandsbildung kündigte sich bereits an. Italienische und spanische Aprikosen standen ebenfalls schon über dem ruhigen Bedarf zur Verfügung, viele weiche Partien erschwerten bereits zu Saisonbeginn den Warendurchlauf. Spanische Süßkirschen interessierten nur in großfallenden Kalibern. Aus der Türkei trafen erstmals Kleinstsendungen an gelegten Hayward-Kiwi ein, die sich gut unterbringen ließen, da sie preislich unter europäischerWare angesiedelt waren. Das Angebot an italienischem Gemüse schränkte sich saisonbedingt weiter ein. Neben Spinat, Mangold, Kohlrabi und Stangensellerie wurden inzwischen auch die letzten Offerten an Fenchel geräumt. Auch bei Brokkoli zeichnete sich das Saisonende hier wie auch für spanische Offerten ab. Relativ feste Forderungen für einheimischen Chinakohl ebneten den Weg für ungarische und polnische Importe. Im Handel mit Möhren setzte sich der stetig steigende Preistrend fort; auch für anderes Lagergemüse wie Knollensellerie musste mehr investiert werden. Etwas preiswerter notierten Frühlingszwiebeln, Radieschen und inländische Rettiche sowie Petersilie, die bei den glatten Sorten zunehmend auch aus einheimischer Erzeugung stammte.
Berlin
Attraktive Aprikosen aus Spanien in den Sorten Albaricoque, Colorado und Mogador erfreuten sich weiter reger Beliebtheit und verteidigten so ihre 4,- bis 5,- € je kg. Erste Ergänzungen aus Italien waren ab Mittwoch erhältlich und generierten ca. 3,50 € je kg. Die Kirschen aus Spanien wurden tendenziell größer und in ihrer Ausfärbung dunkler, sie bauten so ihr Volumen etwas aus und verteidigten auch ihre Bewertungen. Recht überraschend wuchs auch die Sichtbarkeit von Mandarinen, praktisch ausschließlich Orri aus Israel, nochmals an, sodass diese, trotz rund 3,20 € je kg, tageweise recht freundlich leerten. Ansehnliche Pfirsiche und Nektarinen aus Spanien waren mittlerweile auch mit weißem Fleisch erhältlich, was einen positiven Verkaufsimpuls mit sich brachte. Die üppige Präsenz von Wassermelonen aus Costa Rica, Marokko und Spanien setzte sich fort, das zeitweise sehr freundliche Wetter befeuerte die Nachfrage und stabilisierte so die Forderungen von 1,20 bis 1,50 € je kg. Mit wunderschönen Pfifferlingen aus Belarus und Serbien, überwiegend in Gourmetqualität, startete die diesjährige Saison fulminant und für die nur homöopathisch angetroffenen Sendungen mussten 26,- bis 28,- € je kg bezahlt werden.
Weitere und detaillierte Informationen zu Marktberichte finden Sie über unserem Menüpunkt BLE MARKT- UND PREISBERICHT.
Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").
Quelle: BLE-Marktbericht KW 20/ 23
Copyright © fruchtportal.de
Veröffentlichungsdatum: 25. Mai 2023