In der Zeit multipler Krisen ist die aktuelle gesamtwirtschaftliche Lage geprägt von Energiepreiserhöhungen, Material- und Lieferengpässen und Inflation. Trotz des herausfordernden Marktumfelds blickt EDEKA Nord auf ein ordentliches Geschäftsjahr 2022 zurück. Der Konzernumsatz von EDEKA Nord lag bei rund 3,73 Mrd. Euro. Die aktuellen Zahlen wurden im Rahmen der Generalversammlung der EDEKA Nord eG vorgestellt.
Der neu gewählte Aufsichtsrat freut sich auf die zukünftigen Herausforderungen: v. l. n. r. Jan Meibohm, Robin Struve, Andreas Jensen, Sven Fiedler, Reimer Jens, Viola Preller, Sönke Kröger, Gabriele Ecks, Karsten Bohnhorst, Norbert Korzak, Marco Hauschildt (stellv. Vorsitzender), Eric Süllau, (Vorsitzender). Foto © Edeka Nord
Eric Süllau, Vorsitzender des Aufsichtsrats, eröffnete gestern im Congress Center der Holstenhallen Neumünster die diesjährige Generalversammlung der EDEKA Nord eG. Im Anschluss präsentierte der Vorstand vor rund 100 Kaufleuten die aktuellen Zahlen des vergangenen Geschäftsjahrs. „Besonders die russische Invasion in die Ukraine hat uns und die gesamte Branche im Jahr 2022 beeinflusst. In diesem herausfordernden und preisgetriebenen Marktumfeld konnten sich unsere Kund:innen immer auf EDEKA verlassen“, erläutert Stefan Giese, Vorstand EDEKA Nord eG. Insgesamt fällt die Bewertung des Geschäftsjahres 2022 unter den gegeben schwierigen äußeren Rahmenbedingungen zufriedenstellend aus.
Im Geschäftsjahr 2022 haben die selbstständigen Kaufleute von EDEKA Nord eine Umsatzsteigerung von 0,5 % auf vergleichbarer Fläche erzielt. Der Konzernumsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 % auf Mio. € 3.728,2. Nach Bereinigung der Streckenumsätze mit der Iwan Budnikowsky GmbH & Co. KG kann ein Umsatzplus von + 6,8 % verzeichnet werden. Insgesamt wurden fünf Märkte neu eröffnet, drei ehemalige real-Objekte übernommen, drei Objekte verlagert, zwei privatisiert und in 27 Märkten haben die Inhaber:innen gewechselt. Zum 31. Dezember 2022 belieferte EDEKA Nord 649 Märkte (davon SEH 633 und Regie 16) mit einer durchschnittlichen Verkaufsfläche von 1.287 Quadratmetern und erzielte 2022 ein Konzernergebnis in Höhe von rund Mio. € 19,044. Ende 2022 befanden sich sieben MARKTKAUF-Märkte und neun EDEKA-Märkte in eigener Betreibung (Regie). Bei den Inhaber:innenwechseln haben wir elf Kaufleute in den Weg in die Selbstständigkeit begleitet. Dies ist ein klares Zeichen für den besonderen Stellenwert unseres starken Genossenschaftsmodells.
Der Warenumsatz des Fleischwerks EDEKA Nord GmbH betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr Mio. € 397,2 (Vorjahr: Mio. € 370,8). Seit Start der Vermarktung des Strohschweins im Februar 2022 geht EDEKA Nord mit dem Markenfleisch Gutfleisch Strohrind nun einen weiteren Schritt hin zu einer besseren Haltung und engagiert sich – entlang der gesamten Lieferkette – gemeinsam mit den Landwirt:innen aus Norddeutschland noch stärker für Tierwohl und Nachhaltigkeit. Das Herzstück sind aufbauend auf die Anforderungen für Gutfleisch und die Haltungsform Stufe 3 „Außenklima“ die Strohbereiche und die nachhaltige Fütterung für die Tiere. Da die Landwirt:innen für das Wohl der Tiere mehr leisten müssen, werden die Mehraufwendungen deutlich besser bezahlt.
Die Regiebetriebe erzielten im Jahr 2022 einen Warenumsatz in Höhe von Mio. € 266,2 (Vorjahr: Mio. € 268,8). Der Umsatzrückgang der Regie-Märkte ist auf die Privatisierung von Märkten zurückzuführen. Alle Standorte durchlaufen im Vorfeld eingehende Standort- und Marketingprüfungen. Kurz- und mittelfristig wird für jeden einzelnen Markt eine individuelle, nachhaltige und zukunftsfähige Lösung entwickelt. Daneben ist die Übernahme der real-Supermärkte abgeschlossen. Die Standorte werden in Henstedt-Ulzburg seit dem 12. April 2022, in Schleswig seit dem 19. Mai und in Stralsund seit dem 16. Juni 2022 durch die EDEKA Nord zweite Vertriebsgesellschaft mbH betrieben. Der Warenumsatz betrug im Jahr 2022 Mio. € 51,8 (Vorjahr Mio. € 7,4).
EDEKA Nord ist im Norden ein attraktiver Arbeitgeber und Ausbilder. Im Jahresdurchschnitt 2022 beschäftigte EDEKA Nord 6.656 Mitarbeiter:innen und zählt damit zu den größten Arbeitgebern in der Region. Im Absatzgebiet von EDEKA Nord sind inklusive der selbstständigen Kaufleute über 1.500 Auszubildende tätig. Einer der Schwerpunkte war 2022 die Nachwuchsförderung. Mit über 200 betreuten Teilnehmenden in den Nachwuchsprogrammen stehen die kommenden Nachwuchsführungskräfte bereits in den Startlöchern für ihre weitere Zukunft bei EDEKA Nord. Besonders die Erfahrungswerte aus der Pandemie halfen einen bunten Mix an Präsenz- und Onlineveranstaltungen anzubieten.
Unser Nachhaltigkeitsmanagement haben wir auch im Jahr 2022 deutlich weiterentwickelt und zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. Ein großer Meilenstein ist die Verabschiedung unserer CO2-Reduktionsziele. Bis 2028 wollen wir unsere direkten sowie indirekten Emissionen durch eingekaufte Energie auf Großhandels- und Produktionsebene um 31 % senken, im Vergleich zum Jahr 2021. Eine große Herausforderung ist dabei die Senkung der Kraftstoffverbräuche unseres LKW-Fuhrparks.
Stefan Giese gibt einen kleinen Ausblick: „Auch wenn die aktuelle Ausgangssituation herausfordernd ist, haben wir uns in diesem Jahr noch viel vorgenommen. Wir werden unter anderem die technische Integration der Systeme im Backwarenbereich stark ausbauen. Zusätzlich steht der zweite Bauabschnitt am neuen Lagerstandort Neumünster-Eichhof in den kommenden zwei Geschäftsjahren im Mittelpunkt der Logistik. Die konventionelle Kommissionierung soll ab Oktober 2024 erfolgen und das vollautomatisierte Hochregallager im Frühjahr 2025 in Betrieb gehen. Weiterhin treiben wir die Privatisierung unserer Regiestandorte massiv voran. Wir werden auch weiterhin als Vollsortimenter mit entsprechenden Maßnahmen die bessere Sortimentsleistung und Vielfalt erbringen und die günstigere Alternative im Gesamtmix zum Discounter sein.“
Quelle: Edeka Nord
Veröffentlichungsdatum: 16. Juni 2023