Für Beeren und Steinobst mit Qualitätszeichen Südtirol kündigt sich ein gutes Erntejahr an: Die günstige Witterung mit nur geringen Frostschäden lieferte die Grundlage für Früchte von sehr guter Qualität. Die Erdbeerernte hat Anfang Juni begonnen, wie der Südtiroler Bauernbund berichtet.
Foto: IDM - Frieder Blickle
Markus Tscholl, Versteigerungsleiter der Egma in Vilpian, erwartet heuer rund 80 Tonnen in seinem Einzugsgebiet. Die aktuelle Marktsituation für Erdbeeren sei sehr gut: „Bisher sind längeren Hitzeperioden ausgeblieben, so dass die Reifung langsamer erfolgen konnte mit regelmäßigen und vom Markt gut angenommenen Erntemengen. Die Haupternte erfolgt in der letzten Juniwoche und in den beiden ersten Juliwochen. Bei den Himbeeren sind die derzeitigen Erntemengen etwas geringer als im vergangenen Jahr. Bis zum Saisonende im Herbst wird sich die Situation aber normalisieren.“ Neben den Erd- und Himbeeren sollen noch rund 10 Tonnen Heidelbeeren geerntet werden.
Philipp Brunner, Betriebsleiter der Marteller Erzeugergenossenschaft, sieht für das heurige Jahr gute Erträge von bis zu 350 Tonnen Erdbeeren voraus. Die Ernte ist bereits in vollem Gange, die ersten Beeren wurden dieses Jahr am 9. Juni geerntet. „Im Vergleich zu 2022 sind wir um etwa eine Woche später dran, bedingt durch die kühle und regnerische Witterung in den vergangenen Wochen“, erläutert Brunner. Die Eröffnung der Beerensaison wird im Martelltal wie in den vergangenen Jahren im Rahmen der Marteller Erdbeertage vom 17. Juni bis zum 9. Juli gefeiert. Den Höhepunkt bildet der festliche Beerentag am Sonntag, 25. Juni mit Anschnitt der Riesenerdbeertorte, Musik und buntem Rahmenprogramm.
Die Kirschenernte im Vinschgau beginnt heuer Anfang Juli. „Die Erntemenge schätzen wir auf rund 650 Tonnen“, sagt Reinhard Ladurner, Verantwortlicher für den Bereich Kirschen beim Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse VI.P. „Die derzeit vermarkteten Qualitäten aus Italien sind witterungsbedingt eher schlecht. Daher erwarten wir zum Saisonstart gute Absatzmöglichkeiten für unsere Kirschen. Wenn das Wetter in den nächsten Wochen mitspielt, rechnen wir mit einer sehr guten Qualität der Früchte“.
Die Egma erwartet in dieser Saison wiederum eine normale Erntemenge von 130 Tonnen Kirschen. „Die Fruchtgröße ist deutlich größer als im vergangenen Jahr. Die Saison dauert dieses Jahr von Ende Juni bis Mitte August“, sagt Markus Tscholl. Hannes Spögler, der beim Verband VI.P für die Marillen verantwortlich ist, schätzt die Lage folgendermaßen ein: „Die Ernteschätzung geht von einer Menge von 350 Tonnen Marillen aus. Größere Frostschäden sind heuer ausgeblieben. Stabiles und trockenes Wetter vorausgesetzt, rechnen wir mit einer guten Qualität. Die Haupternte beginnt Anfang Juli und endet Mitte August.“ Die Beeren und das Steinobst mit Qualitätszeichen Südtirol werden von der Obstversteigerung Egma und der VI.P vermarktet. Der Verkauf erfolgt hauptsächlich an Großmärkte sowie an den Lebensmitteleinzelhandel in Italien. Zusätzlich sind Südtiroler Beeren und Steinobst auch in lokalen Obst- und Gemüsegeschäften erhältlich.
IDM Südtirol unterstützt den Saisonstart in Italien mit Großmarktaktionen: Erdbeeren, Himbeeren, Kirschen und Marillen mit Qualitätszeichen Südtirol werden vom 2. bis 6. Juli in Padua, Florenz, Mailand, Bergamo und Genua präsentiert.
Qualität durch höchste standards
Das Qualitätszeichen Südtirol garantiert Ursprung und Güte der damit gekennzeichneten Produkte. Die Obstbauern müssen bei der Produktion überdurchschnittliche Qualitätsstandards bezüglich Größe und Zuckergehalt der Früchte erfüllen. Die Anbaugebiete der Beeren und Kirschen liegen auf mindestens 500 Meter ü. d. M. Sie reichen bei den Kirschen bis auf 1.100 und bei den Beeren bis auf 1.800 Meter Höhe. Geerntet wird ausschließlich in Handarbeit. Die regelmäßigen Qualitätskontrollen garantieren ein einzigartiges Fruchtaroma. Angebaut wird im Vinschgau, Eisacktal, Pustertal und Ultental, in Jenesien und auf dem Ritten.
Quelle: Südtiroler Bauernbund
Veröffentlichungsdatum: 06. Juli 2023