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BLE-Marktbericht KW 26/ 23: Das sommerliche Wetter sorgte für gestiegene Erntemengen bei Beerenobst

Langsam aber sicher übernahmen die Äpfelimporte von der südlichen Hemisphäre die Geschäfte; die europäischen Chargen rückten verstärkt in den Hintergrund. Insbesondere deutsche Jonagold und Elstar sowie italienische Golden Delicious und Granny Smith verloren an Relevanz.

Bildquelle: Shutterstock.com Beeren
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Inländische Honeycrunch hatten sich aus der Vermarktung verabschiedet und auch einheimische Topaz verschw nden verschiedentlich aus dem Angebot. Hingegen gewannen südafrikanische Granny Smith und Pink Lady sowie neuseeländische Kanzi und chilenische Elstar merklich an Wichtigkeit. Neu hinzu zum Sortiment stießen südafrikanische Royal Gala und neuseeländische Cripps Pink. Die Warenpalette war also einem massiven Wandel unterworfen, bei dem französische, belgische, niederländische und osteuropäische Partien eine komplettierende Rolle spielten. Eine klare Linie hinsichtlich der Notierungen konnte nicht festgestellt werden; Verteuerungen waren ebenso zu verzeichnen wie Verbilligungen. Die preislichen Veränderungen fielen aber allesamt nicht allzu groß aus.

Birnen
Chilenische und südafrikanische Anlieferungen herrschten vor, argentinische rundeten den Handel ab. Sehr wenige belgische, niederländische und türkische Offerten komplettierten die Szenerie. Angebot und Nachfrage hielten sich hinreichend die Waage. Die Händler hatten nur selten Anlass, ihre Forderungen zu modifizieren. Lediglich Früchte mit konditionellen Schwächen, wie etwa in München Abate Fetel aus Chile und Argentinien in München, mussten mit Verbilligungen abgegeben werden. An einigen Plätzen tauchten derweil wieder Sommerbirnen aus der Türkei, Italien und Spanien auf.

Tafeltrauben
Italienischen und ägyptische Abladungen dominierten das Geschehen. Erste italienische Summer Royal trafen ein und ergänzten die bereits etablierten Victoria und Black Magic. Aus Spanien, Südafrika und Peru kamen nur kleine Mengen. Die Vermarktung verlief in ruhigen Bahnen. Das Interesse wurde ohne Schwierigkeiten gestillt. In preislicher Hinsicht tat sich nicht viel, geringfügige Verteuerungen waren ebenso zu beobachten wie leichte Vergünstigungen. Eine klare Linie war dabei indes nicht zu erkennen.

Erdbeeren
Die vorherrschenden inländischen Früchte wurden von belgischen, niederländischen und polnischen flankiert. Die Verfügbarkeit hatte insgesamt ein wenig abgenommen, sie genügte aber, um den Bedarf zu decken. Die Qualität konnte nicht immer überzeugen, so war der Reifegrad mancher Produkte schon weit fortgeschritten. Der Abverkauf musste in diesen Fällen mithilfe von Vergünstigungen beschleunigt werden. Örtlich traten Rückläufer aus dem LEH in Erscheinung, die die Unterbringung regulärer Ware erschwerten, was ebenso Verbilligungen nach sich zog. Mengeninduziert konnten die Händler aber auch durchaus ihre Forderungen erhöhen, wenn die organoleptischen Eigenschaften der Partien mitspielten. So waren in Köln und Frankfurt Verteuerungen zu verzeichnen. Auch Hamburg berichtete von anfänglichen Verteuerungen, die im weiteren Wochenverlauf aber infolge eines verlangsamten Absatzes ins Gegenteil umschlugen.

Pfirsiche und Nektarinen
Spanische Anlieferungen herrschten augenscheinlich vor. Von der Bedeutung her folgten italienische Abladungen. Die französischen Zufuhren gewannen an Relevanz, hatten generell aber nur komplettierenden Charakter. Türkische Chargen offenbarten bezüglich ihrer organoleptischen Eigenschaften des Öfteren Mängel, weshalb sie meist nur mit wesentlichen Vergünstigungen untergebracht werden konnten. Insgesamt reichte die Verfügbarkeit aus, um die Nachfrage zu befriedigen. Die Bewertungen tendierten meistens abwärts, da das Interesse nicht besonders stark ausgeprägt war. Paraguayos und Platerinas verbilligten sich in München angebotsbedingt. In Frankfurt generierten die großkalibrigen Früchte einen freundlichen Kundenzugriff.

Aprikosen
Spanische, italienische und französische Zuflüsse überwogen. Aus der Türkei stammten überwiegend Zuckeraprikosen, welche in München die Basis des Angebotes bildeten, dort in qualitativer Hinsicht vollends überzeugten und daher an der Preisspitze standen. Offerten aus Griechenland, Ungarn und der Republik Moldau hatten summa summarum einen ergänzenden Status inne. In Frankfurt tauchten inländische Orangered auf, die zwischen 5,- und 6,50 € je kg kosteten. In der Regel konnte das Interesse, welches eher schwach ausfiel, problemlos gestillt werden. Die Notierungen bröckelten oftmals ab, bedingt durch eine zu üppige Verfügbarkeit.

Zitronen
Es konnte ausschließlich auf südafrikanische und spanische Offerten zugegriffen werden, italienische hatten sich aus dem Geschäft verabschiedet. Obwohl die Verfügbarkeit abgenommen hatte, konnte die Nachfrage ohne Anstrengungen befriedigt werden. Die Notierungen der südafrikanischen Ware bröckelte häufig ab: Gesenkte Eingangsforderungen, ein zu üppiges Angebot sowie mangelhafte organoleptische Eigenschaften waren die Ursachen. In Frankfurt verteuerten sich die spanischen Artikel etwas. Dort tauchten auch Pink Lemon auf, die, in Top-Qualität angeliefert, vorrangig an den Lebensmittelfachhandel gingen.

Bananen
Die Unterbringungsmöglichkeiten hatten sich punktuell eingeschränkt. Trotzdem hielten sich Angebot und Nachfrage hinreichend die Waage. Die Notierungen bleiben meist stabil. Lediglich Frankfurt berichtete von leichten Verteuerungen.

Blumenkohl
Das Sortiment bestand nur noch aus einheimischen und belgischen Produkten. Lediglich in Frankfurt gab es daneben noch wenige niederländische Anlieferungen. Polnische und spanische Abladungen, in der Vorwoche noch mit geringen Mengen an den Geschäften beteiligt, hatten sich aus der Vermarktung verabschiedet. Die Verfügbarkeit genügte, um das Interesse mit Leichtigkeit zu stillen. Da der Abverkauf eher schleppend verlief, gewährten die Vertreiber durchaus Vergünstigungen. Diese forcierten die Unterbringung aber nicht generell.

Salate
Bei Kopfsalat konnte vorrangig auf einheimische und belgische, nachgeordnet und nur punktuell auch auf niederländische Offerten zugegriffen werden. Die Importe waren durchgängig teurer als die inländische Ware, da sie hinsichtlich des Kopfumfanges und der Qualität Vorteile hatten. Die belgischen Produkte verteuerten sich zudem aufgrund gestiegener Eingangsforderungen. Bei Eissalat gab es deutsche, niederländische und örtlich auch spanische Chargen. Bei ruhig verlaufenden Geschäften blieben die Notierungen oftmals konstant, verschiedentlich bröckelten sie aber auch leicht ab. Ähnliche war bei den einheimischen Bunten Salaten zu verzeichnen, die sich ab und an infolge eines ausgedehnten Angebotes vergünstigten, was den anschließenden Umschlag aber immerhin beschleunigte.

Gurken
Wie zuvor bestand das Sortiment der Schlangengurken ausschließlich aus inländischen, belgischen und niederländischen Artikeln. Die Verfügbarkeit hatte sich ausgeweitet und genügte leicht, um die Nachfrage zu stillen. Dennoch zeigten die Bewertungen in der Regel einen aufwärts gerichteten Trend. Doch auch Verbilligungen waren durchaus zu erkennen. Minigurken stammten aus Deutschland und den Niederlanden. Einzig in Frankfurt gab es daneben auch belgische Chargen. Die Händler reduzierten oftmals ihre bisherigen Forderungen um die Unterbringungsmöglichkeiten zu verbessern.


Weitere Informationen
Frankfurt
Die Kampagne von polnischen Waldheidelbeeren begann zu 6,- € je 500-g-Schälchen. Die Notierungen von einheimischen Himbeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren bröckelten abwärts. Brombeeren sollten 2,70 bis 3,20 € je 250-g-Schale kosten. Für den Bedarf der Filialbäcker wurden Pfälzer Pflaumen, Ruth Gerstetter, zu 27,- bis 28,- € je 10-kg-Kiste bereitgehalten. Südafrika startete mit ersten Orangen zu 24,- € je 15-kg-Karton in die Saison. Nach einem Zwischenhoch von 20,- bis 23,- € je 10-kg-Kiste sanken die Preise von Lauch wieder auf Normalpreis von 16,- bis 19,- €. Deutsche Buschbohnen aus der maschinellen Ernte vergünstigten sich, handgepflückte waren nur in Kleinstmengen zu 5,- € je kg verfügbar. Grüner Spargel aus Mexiko und Peru verteuerte sich gegenüber der Vorwoche um 25 %. Reichliche Pfifferlinge aus Serbien, Rumänien und Bulgarien räumten zu Preisen von 9,50 bis 13,50 € je kg freundlich. Die Bewertungen von spanischen Gemüsezwiebeln bröckelten auf 23,- bis 28,- € je 25-kg-Sack ab.
Hamburg
Reger Betrieb für dunkle und gelbfleischige Pflaumen aus Italien und Spanien, dennoch kam es aufgrund der Konkurrenzsituation am Wochenbeginn zu Vergünstigungen. Die hohen Preise hemmten die Räumung italienischer schwarzer Feigen, was zu Verbilligungen führte. Während Spinat aus dem Hinterland von einer begrenzten Verfügbarkeit profitierte, erlitten zahlreiche Lauchzwiebeln, Buschbohnen, Stangenbohnen und Zucchini Verluste.
Köln
Polnische Waldheidelbeeren waren zum Ende der Woche erhältlich. Buschbohnen konnten, zusätzlich zu den überwiegenden Importen aus Marokko, auch aus dem Inland eingekauft werden. Niederländische Bundmöhren erweiterten das bisher konkurrenzlose einheimische Angebot.
München
Das sommerliche Wetter sorgte in den süddeutschen Anbaugebieten für gestiegene Erntemengen bei Beerenobst. Stachelbeeren und Johannisbeeren standen dabei in ausreichenden Mengen zur Verfügung, was zu schwächeren Notierungen führte. Aus Polen trafen erste Kleinstsendungen an Kulturheidelbeeren ein. Europäische Kiwi beschränkten sich nur noch auf wenige italienische Hayward. Neben Feigen aus Italien wird in der 27. KW mit ersten Lieferungen aus der Türkei gerechnet. Temperaturbedingt blieb der Absatz von Wassermelonen und Dessertmelonen fortlaufend lebhaft. In der Endphase der Kampagne von Spargel mit niederbayrischen und südwestdeutschen Stangen verzeichneten die Nebensortierungen auch aufgrund ihres deutlichen Preisvorteils überraschend gute Absatzchancen insbesondere im Bereich des ambulanten Handels. Bei Grünspargel ersetzten italienische, polnische und südamerikanische Angebote die inländischen Produkte mit festeren Bewertungen. Auch bei Rhabarber zeichnete sich das Saisonende ab, und die Notierungen stiegen an. Noch eine Woche früher als im Vorjahr trafen erste inländische Hokkaidokürbisse aus der Pfalz ein. Der Markt für Weißkohl und Rotkohl unterlag einem deutlichen Wandel: Für die nur noch wenigen Bestände an inländischer Lagerware aus der unterdurchschnittlichen Vorjahresernte fand sich nicht ausreichend Ersatz aus der begrenzten Erntetätigkeit der laufenden Saison, sodass hier teils neben überregionalen Herkünften auch auf Importware wie Lagerweißkohl aus den Niederlanden oder Früh-Rotkohl aus Türkei zurückgegriffen wurde; insgesamt blieb dementsprechend die Preismeinung fest. Die nur langsam zunehmenden inländischen Mengen an Wirsing und Spitzkohl wurden geringfügig günstiger. Bei inländischem Lauch aus der Anbausaison 2022 mehrten sich die Partien mit durchtreibendem Blütentrieb, andererseits zeigten die neuerntigen Produkte aus französischer, belgischer und spanischer Erzeugung eine produktbedingt schwächere Kondition; dadurch wurde im gesamten Bereich die Preisfindung erschwert und die Preisspannen geweitet. Der schwächere Preistrend bei spanischen Gemüsezwiebeln setzte sich fort, bei entsprechenden chilenischen Herkünften standen die letzten Partien zur Vermarktung an; während aus den Niederlanden keine großkalibrige Ware mehr greifbar war, wurden aus Italien nun neben Haushaltssortierungen auch erste "Metzgerzwiebeln“ beigeladen, die preislich zwischen spanischen und chilenischen rangierten: Bei den Haushaltszwiebeln wurden ägyptische Angebote qualitätsbedingt weitgehend ausgelistet, und auch die Offerten aus spanischer Erzeugung konnten qualitativ nicht überzeugen; daher wurde erneut auf die relativ teure neuseeländische Ware zurückgegriffen und ermöglichten daneben auch einen guten Start der italienischen Kampagne. Mit ersten neuerntigen Offerten aus den Niederlanden wird in der 27. KW gerechnet. Im bevorstehenden Übergang auf die neue Knoblauchsaison setzte sich bei spanischen Herkünften ein höherer Preisansatz durch, Frischware aus Niederlande lösten ägyptische und italienische Herkünfte weitgehend ab. Pfifferlinge aus der Balkanregion standen weiterhin in reichlichen Mengen zur Verfügung, je nach Aufbereitung, Sortierung und Konfektionierung wurden sie unter freundlicher Beachtung in einer unverändert breiten Preisspanne geräumt.
Berlin
Attraktive Johannisbeeren aus einheimischen Anbau waren in Rot und Weiß erhältlich und wurden zunehmend sichtbarer. Spanische Rondini waren ebenfalls häufiger anzutreffen und wunderschön anzusehen. Die Saison inländischer Zucchini gewann an Fahrt, sodass diese omnipräsent wurden und zu 7,- bis 9,- € je 5-kg-Karton an Interessenten gingen. Flankiert wurden diese schlanken Sendungen mit Offerten aus den Niederlanden und Spanien.

 

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Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").

Quelle: BLE-Marktbericht KW 26/ 23
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Veröffentlichungsdatum: 06. Juli 2023