Gibt es zu viele oder zu wenige Pflanzenschutzmittel (PSM)? Die neue EngpassAnalyse im „PS-Info“ bietet einen kostenlosen Faktencheck zu aktuellen und historischen Zulassungen, für eine fachlich informierte Debatte. Pflanzenschutz ist ein häufig sehr kontrovers diskutiertes Thema. Viele beklagen, dass einige bedeutende Schädlinge und Krankheiten zukünftig wohl kaum noch ausreichend bekämpft werden könnten. Andere heben hervor, dass die Zahl der zugelassenen Mittel steigt, so der Deutsche Fruchthandelsverband e.V. (DFHV).
Bild © DLR Rheinpfalz - Engpass-Analyse zu Pflanzenschutzmitteln
Fakt ist: Durch mehr Produkte mit gleichen Wirkstoffen entstehen keine neuen Behandlungsmethoden. Denn im Resistenzmanagement spielt der Wirkstoffwechsel eine bedeutende Rolle, was mangels Verfügbarkeit von verschiedenen PSM immer schwieriger wird.
„PS-Info“ bietet die Basis für eine fachlich fundierte Klärung der Frage, in welchen Fällen zukünftig eine unzureichende Versorgung mit PSM droht. Auf einer breiten Datenbasis (Grundlage sind ausschließlich die von deutschen Behörden veröffentlichten, aktuellen und historischen Zulassungsdaten) werden neben der Anzahl der verfügbaren PSM (aktuell, historisch) die Wirkstoffe und deren Wirkmechanismen bewertet. Fachleute können sachgerechte Interpretationen der Ergebnisse als Kommentare für alle Nutzer sichtbar hinterlegen.
Mit der Engpass-Analyse können Risiken für die heimische Nahrungserzeugung auf Grund von Zulassungslücken früh erkannt und bewertet werden. Ebenso können Zulassungsbehörden mit ihrer Hilfe erkennen, in welchen Bereichen sich künftig Lücken abzeichnen und gegebenenfalls Handlungsbedarf entsteht.
Herausgeber ist das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz in Neustadt an der Weinstraße als Einrichtung des Landes Rheinland-Pfalz.
Quelle: DFHV Newsletter aktuell 7/2023
Veröffentlichungsdatum: 02. August 2023