Das Versuchszentrum Laimburg hat am Freitag, den 04. August 2023, zum 24. Mal die traditionelle Lagerungstagung im NOI Techpark in Bozen Süd veranstaltet. Expertinnen und Experten aus der Obstbranche und Landwirtschaftsvertretungen tauschten sich über die neuesten Entwicklungen und Herausforderungen bei der Obstlagerung aus.
Bereits zum 24. Mal fand die traditionelle Lagerungstagung des Versuchszentrums Laimburg statt. Im Bild: Michael Oberhuber, Direktor Versuchszentrum Laimburg. Foto © Laimburg Research Centre
Die Themenpalette reichte von neuen Strategien zur Vorbeugung von Nachernte-Krankheiten bis hin zum optimalen Management neuer Apfelsorten, um deren Qualität und lange Haltbarkeit zu gewährleisten.
Bis zu einem Viertel der geernteten Äpfel kann vom Krankheitsbild „Gewöhnliche Schalenbräune“ betroffen sein. In der Nacherntezeit hingegen hat in den letzten Jahren vor allem der von Pilzen hervorgerufene „Rußtau“ deutlich zugenommen. Seit mehr als 20 Jahren beschäftigt sich die Forschung am Versuchszentrum Laimburg mit der Lagerung von Äpfeln, um sofort in die Praxis übertragbare Lösungen zur Eindämmung physiologischer und pathologischer Schäden zu finden.
Die Arbeitsgruppe „Lagerung und Nacherntebiologie“ des Versuchszentrums Laimburg bringt jedes Jahr die maßgeblichen Akteure der Obstwirtschaft zur traditionellen Lagerungstagung zusammen, die in diesem Jahr bereits zum 24. Mal stattgefunden hat. Im Rahmen der Veranstaltung präsentierten die Forscherinnen und Forscher des Versuchszentrums Laimburg sowie internationale Gäste die neuesten Erkenntnisse ihrer Forschung sowie bewährte Praxisbeispiele. In den Diskussionen wurden wesentliche Themen zur Verbesserung der heimischen Obstlagerung behandelt, darunter die Prävention und Bekämpfung von Nacherntekrankheiten wie dem „Rußtau“ und der „Gewöhnlichen Schalenbräune“. Ein weiterer Fokus lag auf der Entwicklung von Empfehlungen zum Management neuer Apfelsorten.
Seit mehr als 20 Jahren beschäftigt sich die Forschung am Versuchszentrum Laimburg mit der Lagerung von Äpfeln, um sofort in die Praxis übertragbare Lösungen zu finden. Foto © Laimburg Research Centre/ivo corrà
Wissenschaftliche Studien zur Vorbeugung von „Rußtau“
Pilzkrankheiten, die durch sogenannte Epiphyten verursacht werden, bereiten den Landwirtinnen und Landwirten zunehmend Sorgen. Epiphyten sind Pilze, die auf der Oberfläche von Pflanzen wachsen, ohne das Pflanzengewebe selbst zu schädigen. Auf der Oberfläche der befallenen Äpfel bilden sie jedoch einen schwarzen, rußigen Belag, der während der Lagerung zu schweren Schäden führt, die Qualität der Äpfel beeinträchtig und deren Vermarktung erschwert.
Verhinderung der „Gewöhnlichen Schalenbräune“: Neue Erkenntnisse und Forschungsansätze
Die „Gewöhnliche Schalenbräune“, ein häufig auftretendes physiologisches Schadbild, könnte ein Viertel der in Südtirol gelagerten Äpfel betreffen. Stefan Stürz von der Arbeitsgruppe „Lagerung und Nacherntebiologie“ am Versuchszentrum Laimburg präsentierte einen Ansatz zur Vermeidung dieses Krankheitsbilds: Die Nahinfrarotspektroskopie (NIRS) könnte eine effektive Methode zur zerstörungsfreien Vorhersage der „Gewöhnlichen Schalenbräune“ sein. Die Ergebnisse der Forschung könnten die Haltbarkeit von Äpfeln erheblich verbessern und die Qualität der Ernte steigern.
Quelle: Versuchszentrum Laimburg
Veröffentlichungsdatum: 24. August 2023