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Südtirol: Marillenzeit im Vinschgau

25jährige Jubiläum des Vereins Vinschgauer Marillenanbauer

Seit über 150 Jahren baut man in Südtirol die "Original Vinschger Marille" an. In der Zwischenzeit haben Vinschger Marillen einen bemerkenswerten Bekanntheitsgrad im In- und Ausland erlangt. Die Ernte 2023 ist vielversprechend und das 25jährige Jubiläum des Vereins Vinschgauer Marillenanbauer bietet Grund zum Feiern.

Foto © Raiffeisenverband Südtirol
Hannes Spögler, Geschäftsführer der Obstgenossenschaft GEOS in Schlanders und Roland Berger, Obmann des Marillenvereins. Foto © Raiffeisenverband Südtirol

Die diesjährige Ernte beginnt bereits am 17. Juli und wird bis zum 11. August dauern.

Für die Vinschgauer Erzeugerorganisation VIP sind die Marillen fixer Bestandteil im saisonalen Sortiment. Auch wenn sie mit 450 Tonnen pro Jahr (zum Vergleich: 330.000 Tonnen Äpfel) mengenmäßig lediglich eine geringe Rolle spielen, wie Hannes Spögler, Geschäftsführer der Obstgenossenschaft GEOS in Schlanders, sagt. Doch die Marille zählt im Vinschgau zum Kulturgut, weil sie besonders früher eine große Bedeutung für die Wirtschaft im Tal spielte. Auf einer Fläche von 200 Hektar gab es Erntemengen von über 1.500 Tonnen. Gegen Ende der 1970er Jahre jedoch, hat der wesentlich einfachere und ertragreichere Apfelanbau die Marille zunehmend verdrängt.

Dass es heute noch 130 Marillenanbauer*innen gibt, die etwa 37.000 Marillenbäume auf einer Fläche von 60 Hektar pflegen, ist unter anderem Hans Mair, vormaliger Inspektoratsleiter, zu verdanken. Vor genau 25 Jahren startete er eine Initiative, um den Marillenanbau im Vinschgau wiederzubeleben und gründete am 6. März 1998 zusammen mit andern Bauern den Verein Vinschgauer Marillenanbauer. Der heutige Obmann des Marillenvereins Roland Berger erklärt: "Das Ziel des Vereins war immer schon das Kulturgut Marille zu erhalten und weiterzuentwickeln." Auch heute noch zählen der Erhalt der einmaligen Kulturlandschaft im Vinschgau, die Professionalisierung im Anbau und die naturnahe Produktion zu den Zielen des Vereins. Hinzu kommen die Beratungstätigkeit, die Weiterbildung und die Organisation von Lehrfahrten. Heuer feiert der Verein sein 25jähriges Bestehen.

Der Marillen-Verein sieht sich als Bindeglied zwischen Bauern, Vermarktungsorganisation und Beratungseinrichtungen. Dabei ist dem Verein das Thema Sorten besonders wichtig. In Zusammenarbeit mit der Versuchszentrum Laimburg werden beispielsweise neue Sorten entwickelt, um auch künftig das beste Pflanzmaterial verwenden zu können.

Im Vinschgau werden derzeit hauptsächlich drei Sorten angebaut: die „Original Vinschger Marille“, mit einem Produktionsanteil von etwa 70 Prozent, die „Vinschger Bergmarille“ Goldrich mit 30-40 Prozent und Orangered. Vereinzelt gibt es noch weitere Sorten.

Zentrale Verarbeitung und Vermarktung

Die Verarbeitung und Vermarktung der Vinschger Marillen erfolgt seit 2007 zentral über der Verband der Obst- und Gemüseproduzenten im Vinschgau VIP bzw. seit 2018 über die Obstgenossenschaft GEOS in Schlanders. Seit 2019 steht dort eine moderne Sortiermaschine, um effizienter und qualitätsgerechter bewerten und auszählen zu können.

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www.vip.coop

Quelle: Raiffeisenverband Südtirol

Veröffentlichungsdatum: 24. August 2023