Die deutsche Ernährungsindustrie konnte im Juni 2023 ein preisbereinigtes Plus von 2,1 Prozent beim Absatz im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnen. Im Inland betrug das Absatzplus 3,0 Prozent, während der Zuwachs beim Auslandsgeschäft mit plus 0,4 Prozent zum Vorjahresmonat etwas geringer ausfiel.
In nominalen Zahlen ausgedrückt betrug der Umsatz der Lebensmittelherstel-ler insgesamt 20,1 Milliarden Euro. Die Hersteller erhöhten damit das Vorjahresergebnis um 9,5 Prozent. Die Steigerung der nominalen Umsatzentwicklung ist größtenteils auf gestiegene Preise zurückzuführen. Auf dem Inlandsmarkt erwirtschaftete die Branche einen Umsatz von 13,1 Milliarden Euro und baute das Vorjahresergebnis bei steigenden Verkaufspreisen von 8,7 Prozent um nominal 12,0 Prozent aus.
Das nominale Umsatzergebnis des Auslandsgeschäftes betrug 7,0 Milliarden Euro und stieg somit um 5,1 Prozent im Vorjahresvergleich. Die Ausfuhrpreise erhöhten sich dabei um 4,7 Prozent. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,6 Prozent.
Ausblick: Geschäftsklima
Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Die Sorgen vor einem konjunkturellen Rückgang belasten die Stimmung auch in der Ernährungsindustrie weiterhin, wie die neuesten Daten zum ifo-Geschäftsklimaindex aufzeigen: Der Saldo des Geschäftsklimas konnte sich im August nur erholen und steht mit 93,6 Punkten weiterhin deutlich unter der neutralen Marke von 100. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage verschlechterte sich dabei auf 96,3 Punkte, während die Geschäftserwartung für die nächsten sechs Monate sich verbessern konnte. Die Anzahl der Hersteller mit sinkenden Geschäftserwartungen übersteigt dabei die der Hersteller mit positiven Erwartungen nun wieder deutlich: 11,3 von 100 Befragten gehen von einer Verbesserung aus; 30,3 von einer Verschlechterung.
Konsumklima und Verbraucherpreise
Für die Stimmungslage bei den Verbrauchern ist das GfK Konsumklima ein wichtiger Indikator. Die Verbraucherstimmung hat sich nach dem Rekordtief im Herbst 2022 weiter erholt, verbleibt aber zuletzt auf einem niedrigen Niveau. Der Konsumklimaindex stieg im August 2023 im Vergleich zum Vormonat leicht um 0,6 Punkte und steht nun bei minus 24,4 Zählern. Die GfK-Konsumforscher prognostizieren für September einen Rückgang ihres Baro-meters um 0,9 Punkte auf minus 25,5 Punkte. Die Einkommenserwartung, Konjunkturerwartung sowie Anschaffungserwartung verloren dabei.
Im Juli 2023 sanken die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke um 0,2 Prozent zum Vormonat, während die allgemeinen Verbraucherpreise um 0,3 Prozent zulegten. Im Vorjahresvergleich legten die Lebensmittelpreise (Nahrung & alkoholfreie Getränke) um 11,3 Prozent und die allgemeinen Ver-braucherpreise um 6,2 Prozent zu.
Quelle: BVE
Veröffentlichungsdatum: 13. September 2023