Die europäische Kampagne schritt voran, Frühäpfel verloren zusehends an Bedeutung. Demgegenüber weitete sich die Präsenz von Jonagold und Elstar aus. Auch die bei Allergikern beliebten Santana gewannen an Wichtigkeit. Erste Holsteiner Cox trafen ein und gesellten sich zu den bereits etablierten Delbarestivale und Gravensteiner. Auch Boskoop und Tenroy spielten eine etwas relevantere Rolle als zuvor.
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Die Anlieferungen aus Italien, vorrangig Royal Gala und Golden Delicious hatten sich vom Umfang her insgesamt kaum verändert. Die Abladungen aus Frankreich, Polen und den Niederlanden hatten nur ergänzenden Charakter. Generell konnte der Bedarf ohne Schwierigkeiten befriedigt werden. Hinsichtlich der Notierungen waren keine wesentlichen Bewegungen auszumachen. Punktuell mussten die Vertreiber ihre Aufrufe mengeninduziert senken. Doch auch Verteuerungen infolge von erhöhten Eingangsforderungen waren zu verzeichnen. Importe aus Übersee fielen kaum noch ins Gewicht, konnten qualitativ nicht immer überzeugen und vergünstigten sich daher verschiedentlich.
Birnen
Aus der Türkei stammten vorrangig Santa Maria. Die Zufuhren aus Italien in Gestalt von Santa Maria, Williams Christ und Carmen hatten sich insgesamt verstärkt. Abate Fetel traten jedoch erst sehr spärlich in Erscheinung, zudem präsentierten sie sich auch noch sehr kleinfruchtig. Aus dem Inland stand ein breitgefächertes Sortiment bereit: Mit Williams Christ, Gute Luise, Clapps Liebling, Boscs Flaschenbirne, Conference und Forelle gab es einige der gängigsten Varietäten. Köstliche von Charneux kosteten in Hamburg zwischen 1,- und 1,30 € je kg und Concord in Frankfurt 1,60 € je kg. Belgien und die Niederlande beteiligten sich speziell mit Conference am Geschehen, für die man in Köln 1,35 € je kg bezahlen sollte. Frankreich schickte Williams Christ und Red Bartlett. Die eher gedämpften Zuflüsse aus Italien riefen in Berlin spanische Abate Fetel und Carmen auf den Plan, die zu maximal 4,50 € je kg jedoch nur auf wenig Interesse stießen. Generell verlief die Vermarktung recht ruhig. Die Nachfrage wurde ohne Probleme gedeckt. Die Bewertungen verharrten meist in ihren bisherigen Spannen.
Tafeltrauben
Türkische Sultana dominierten; ihre verstärkte Präsenz verursachte punktuell aber Vergünstigungen. Crimson Seedless gleicher Herkunft verteuerten sich derweil mancherorts. Aus Italien kam eine Vielzahl an Varietäten, neben Sugraone, Michele Palieri und Italia beispielsweise auch Victoria und Crimson Seedless. Doch auch auf verschiedene Arra-Sorten konnte zugegriffen werden. Aus Griechenland trafen vorrangig Thompson Seedless und Superior Seedless ein. Frankreich sendete exklusive Muscat de Hambourg und Alphonse Lavallée, welche in München jedoch nur schleppend nachgefragt wurden. Spanische Anlieferungen hatten insgesamt nur einen ergänzenden Status inne. Das Interesse zeigte sich zwar nicht unfreundlich, konnte aber dennoch ohne Schwierigkeiten gestillt werden. Das breitgefächerte Angebot initiierte hier und da Verbilligungen. Steigende Bewertungen waren eher selten zu beobachten. In Frankfurt gab es auch einheimische Früchte: Helle Arcadia und dunkle Muscat Blue wurden beispielsweise von großbeerigen Fanny, kernlosen Sonja und roséfarbenen Heike flankiert.
Pflaumen und Zwetschen
Einheimische Chargen überwogen, hauptsächlich standen Hauszwetschge, Presenta und Fellenberg bereit. Verschieden Top-Sorten, Auerbacher und Ortenauer rundeten die Warenpalette ab. Aus mehreren osteuropäischen Ländern trafen Stanley ein, die vorrangig an die verarbeitende Industrie gingen. Italienische Produkte komplettierten den Handel. Die Saison läuft, was man an einem durchaus freundlichen Interesse sowie an einer ausgedehnten Verfügbarkeit erkennen kann. Auch die Qualität der Früchte trifft in der Regel den Geschmack der Kunden. Preisliche Veränderungen waren selten auszumachen, da sich Angebot und Nachfrage hinreichend die Waage hielten. Einheimische Mirabellen sowie französische Reineclauden waren zwar nur eine Randerscheinung, generierten meist jedoch trotzdem hinreichend Beachtung.
Bananen
Die Unterbringungsmöglichkeiten waren nicht besonders stark ausgeprägt. Das Interesse konnte ohne Anstrengungen gestillt werden. Meist hatten die Verkäufer ihre Bereitstellung an die gedämpfte Nachfrage angepasst, sodass sie ihre bisherigen Forderungen bestätigen konnten. Ab und an war das Angebot jedoch aber auch zu üppig. Vergünstigungen mussten also her, wenn man größere Bestände vermeiden wollte. Meist betraf dies die Zweitmarken und Drittmarken, in München jedoch die gesamte Warenpalette.
Blumenkohl
In der Regel überwogen inländische Offerten, in Frankfurt spielten jedoch die belgischen Produkte die Hauptrolle. Verschiedentlich wurde die Vermarktung von polnischen und niederländischen Chargen abgerundet. Die hohen Temperaturen hatten die Unterbringungsmöglichkeiten merklich eingeschränkt. Dennoch mussten die Vertreiber ihre Aufrufe nicht immer nach unten korrigieren. Stabile Bewertungen waren durchaus zu beobachten. Verschiedentlich gab es sogar Verteuerungen, hervorgerufen durch zu wenig exklusive Ware. In Köln griffen die Kunden trotz zum Wochenende hin gewährter Verbilligungen nicht intensiver zu.
Salate
Bei Kopfsalaten überwogen einheimische vor belgischen Chargen. Niederländische Anlieferungen hatten nur punktuell ergänzenden Charakter. Fast überall tendierten die Preise der belgischen Importe fester, zum Teil auch recht deutlich. Bei Eissalaten standen hauptsächlich inländische Produkte bereit, niederländische folgten von der Bedeutung her. Hier verlief die Vermarktung uneinheitlich und dementsprechend entwickelten sich auch die Bewertungen. Verteuerungen, verursacht durch ein zu knappes Angebot, waren ebenso zu erkennen wie Verbilligungen, ausgelöst durch eine zu schwache Nachfrage. Auch bei den Bunten Salaten aus Deutschland war hinsichtlich der Notierungen keine klare Linie zu erkennen. Frankfurt berichtete von einstandsbedingt angehobenen Forderungen seitens der Händler, Hamburg von Vergünstigungen infolge ausgeweiteter Anlieferungen. Andernorts veränderten sich die Preise nicht wesentlich. Belgischer Feldsalat aus Unterglasanbau verteuerte sich in München rapide.
Gurken
Insbesondere inländische als auch niederländische und belgische Schlangengurken bildeten augenscheinlich die Basis des Sortimentes. Spanische Offerten, in der Vorwoche wegen ihrer nicht ansprechenden Qualität kaum beachtet, konnten in Berlin zu 5,- € je 12er-Aufmachung inzwischen Fuß fassen. Insgesamt genügte die Verfügbarkeit, um den Bedarf zu decken. Die Notierungen tendierten dennoch oftmals leicht aufwärts. Einzig Köln berichtete von Vergünstigungen zum Wochenende hin. Minigurken stammten aus Deutschland und den Niederlanden. In Frankfurt gab es daneben auch spanische Artikel in 5-kg-Kisten. Die Geschäfte verliefen in einem ruhigen Rahmen. Örtlich verbesserten sich die Unterbringungsmöglichkeiten, was sich aber nicht grundlegend auf die Bewertungen auswirkte.
Tomaten
Niederländische und belgische Abladungen herrschten vor und wurden am ehesten noch von einheimischen Früchten flankiert. Italienische und polnische Anlieferungen kamen über einen ergänzenden Charakter kaum hinaus. Dazu beteiligte sich Marokko im Bereich der Kirschtomaten mit 9x250-g-Schalen. Die Verfügbarkeit hatte sich offensichtlich vermindert. Dies wirkte sich unmittelbar auf die Notierungen aus, die anstiegen. Zum Teil zogen die Bewertungen um bis zu 50 % an. München berichtete von konstanten Preisen. In Berlin gesellte sich zu den exklusiven Runden Tomaten aus dem Oderbruch, für die bis zu 4,40 € je kg bezahlt werden sollten, inzwischen auch Ware aus Mecklenburg-Vorpommern, die merklich günstiger war.
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Quelle: BLE-Marktbericht 36. KW / 23
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Veröffentlichungsdatum: 14. September 2023