Pommes Frites, Püree, Kartoffelsalat oder Bratkartoffeln: Erdäpfel können auf vielfältige Weise zubereitet werden. Die Knollen sind in Österreich derart beliebt, dass es dafür sogar einen eigenen Festtag gibt. Am 18. September ist der „Tag des Erdapfels“.
Erdäpfel auf dem Sortierband nach der Ernte. Foto © Netzwerk Kulinarik Wildbild
Erdäpfel sind die beliebteste regionale Beilage Österreichs. 40 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher essen sie laut einer RollAMA-Motivanalyse (rollierende Agrarmarktanalyse der AMA-Marketing in Zusammenarbeit mit der GfK und KeyQUEST Marktforschung) mehrmals pro Woche. Die Österreicherinnen und Österreicher verspeisen rund 53 Kilogramm pro Jahr – das ist nahezu ein Kilo pro Woche. „Der Selbstversorgungsgrad bei Erdäpfeln ist in Österreich mit 86 Prozent sehr hoch. Das heißt, wir können uns nahezu das ganze Jahr mit heimischen Erdäpfeln versorgen“, sagt AMA-Marketing Geschäftsführerin Christina Mutenthaler-Sipek.
Niederösterreich als wichtigstes Anbaugebiet
Erdäpfel werden in vielen Regionen der Welt angebaut. Sie bevorzugen gemäßigte bis kühle Klimazonen und gedeihen am besten in gut durchlässigen Böden. Die ursprüngliche Heimat der Erdäpfel liegt in den Anden Südamerikas, insbesondere in Peru und Bolivien. Aktuell werden in ganz Österreich auf 18.687 Hektar Fläche Kartoffeln produziert. Das entspricht einer Größe von 26.000 Fußballfeldern. In Österreich ist Niederösterreich mit 15.481 Hektar Fläche das wichtigste Erdäpfelanbaugebiet. 15.313 Hektar werden in ganz Österreich im konventionellen und 3.374 Hektar im biologischen Anbau bewirtschaftet. Die Felder werden jedoch von Jahr zu Jahr weniger. 2023 gibt es bundesweit um vier Prozent weniger Fläche als im Vorjahr.
Lorenz Mayr (Aufsichtsratsvorsitzender AMA-Marketing und Vizepräsident LKNÖ) und Christina Mutenthaler-Sipek (GF AMA-Marketing). Foto © AMA-Marketing
1.075 Betriebe produzieren AMA-Gütesiegel-Erdäpfel
Derzeit nehmen 1.075 Betriebe, die Kartoffeln produzieren, am AMA-Gütesiegel-Programm teil. Sie bewirtschaften knapp 11.500 Hektar Fläche. Das sind mehr als 60 Prozent der Gesamtfläche der Erdäpfel, die in Österreich generell produziert werden. Nur Erdäpfel der Handelsklasse 1 dürfen das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel tragen. Kartoffeln mit dem AMA-Gütesiegel werden so umweltschonend wie möglich produziert. Strenge Kontrollen – vom Anbau über die Lagerung bis zum Verkauf – garantieren deren Qualität. Konsumentinnen und Konsumenten können sich darauf verlassen, dass diese Produkte in Österreich angebaut, sortiert und abgepackt wurden.
Viele Sorten, viele Verarbeitungsmöglichkeiten
Die beliebtesten Sorten, von denen viele auch aus heimischen Züchtungen stammen, sind Valdivia und Bernina (festkochend), Tosca und Belmonda (vorwiegend festkochend) sowie Agria und Melody (mehlig). Speiseerdäpfel werden aufgrund ihres Stärkegehalts in festkochend, vorwiegend festkochend und mehlig kochend gegliedert. Festkochende Erdäpfel eignen sich besonders für Braterdäpfel, Erdapfelsalat oder Gratins. Mehlige Kartoffeln verwendet man für Knödel, Nockerln oder Püree. Heurige sind die frühen Sorten, die es ab Ende Mai und bis August jährlich zu kaufen gibt.
Klimawandel als größte Herausforderung
Aktuelle Herausforderung für den Anbau von Erdäpfeln ist vor allem der Klimawandel mit langen Dürreperioden und Starkregenereignissen. Das erschwert vielerorts die Produktion. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist aufgrund fehlender Zulassungen für gewisse Schadensfaktoren, wie z.B. Drahtwürmer, nicht mehr möglich, was es für Landwirtinnen und Landwirte schwer macht, Erdäpfel von guter Qualität zu einem angemessenen Preis zu produzieren.
Quelle: AMA-Marketing
Veröffentlichungsdatum: 18. September 2023