Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und das Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen (CML) haben das IHATEC-Projekt „Pin-Handling-mR“ auf einer Fachkonferenz des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) in Karlsruhe vorgestellt. Das Projekt beschäftigt sich damit, wie das bisher per Hand ausgeführte Umlegen der Arretierungszapfen (Pins) von Containertragwagen an Terminals durch Roboter übernommen werden kann.
IHATEC-Projekt: Forschung zum Einsatz mobiler Robotik in der Bahnabfertigung. Foto © HHLA/Thies Rätzke
Die ersten Fortschritte des Projektes hat die HHLA am 5. und 6. Oktober 2023 gemeinsam mit dem Fraunhofer CML auf der Fachkonferenz „Neue Technologien und Testfelder für Wasserstraßen und Häfen” vorgestellt. Das Team präsentierte auf seinem Messestand wie im Projekt die Automatisierung des sogenannten Pin-Handlings in der Bahnabfertigung durch mobile Robotik vorangetrieben wird.
Das übergreifende Ziel besteht darin, ein autonomes mobiles Robotik-System zu entwickeln, das die verschiedenen Pins an Containerwaggons gemäß dem Ladeplan steckt. Aktuell müssen diese Pins vor der Beladung von Zügen noch manuell bedient werden. Das Projektteam entwickelt daher derzeit einen autonomen Prototyp eines mobilen Roboters, der im nächsten Schritt unter Realbedingungen getestet werden soll.
Im Projekt werden zahlreiche neue Technologien eingesetzt, beispielweise das Computer Vision: Auf Basis von aufgenommenen Bildern verschiedener Pins erkennt die durch die Forscher des Fraunhofer CML entwickelte Software den jeweiligen Pin-Typen und stellt fest, ob dieser zu- oder aufgeklappt werden muss. Andere Technologien übernehmen die Lokalisierung des Roboters oder sorgen dafür, dass er über eine Schnittstelle in das Leitstandsystem eingebunden wird. So kann das Pin-Handling autonom ablaufen und die Mission durch Terminalbeschäftigte überwacht bzw. gesteuert werden.
Die Entwicklung soll nicht nur die Arbeitsprozesse im Hafen und auf den Bahnterminals optimieren, um Transportkosten zu senken, sondern auch das Arbeitsumfeld und insbesondere die Arbeitssicherheit für Beschäftigte verbessern.
Dieses Projekt ist durch die Vernetzung vieler kompetenter Partner besonders spannend: Die HHLA übernimmt die Rolle des sogenannten Verbundkoordinators und begleitet das Projekt mit ihren Tochterunternehmen Container Terminal Tollerort (CTT), HHLA Sky, Hamburg Port Consulting (HPC) und Metrans. Das Fraunhofer CML befasst sich federführend mit der Konzeption und Entwicklung des mobilen Robotik-Systems. Darüber hinaus unterstützen weitere assoziierte Partner das Projekt.
Das IHATEC-Projekt wird vom BMDV mit dem Ziel gefördert.
Quelle: HHLA
Veröffentlichungsdatum: 16. Oktober 2023