Als Gemüse führt er eigentlich ein Schattendasein, denn Chicorée mag keine Sonne. Die kräftigen weißen Chicorée-Knospen wachsen deshalb unter einer schützenden Decke aus Erde. Darauf achten die Chicorée-Produzenten besonders. Denn ließe man die Knospen oberirdisch wachsen, würden sie ähnlich wie Spargel eine kräftig grüne Farbe annehmen.
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Zusätzlich würde das zur botanischen Familie der Korbblütler gehörende Blattgemüse die wenig geliebten Bitterstoffe Intybin und Inulin ausbilden. Davon möchte man in dem ohnehin leicht herben Gemüse nicht zu viel haben. Auch wenn es Chicorée das ganze Jahr zu kaufen gibt, ist es in erster Linie ein Herbst- und Wintergemüse. Saison haben die herrlich herben Knospen vor allem in den Monaten Oktober bis April, da die Wurzeln Kälte brauchen, bevor sie austreiben.
Die Macht ist mit den Bitterstoffen
Gerade die von vielen so verschmähten Bitterstoffe machen den Chicorée erst richtig gesund, denn sie stehen im Ruf, Verdauung und Stoffwechsel anzukurbeln. In der Naturheilkunde kommt Chicorée schon seit Jahrhunderten gegen Magen-, Darm- und Lebererkrankungen zum Einsatz. In Belgien wird er seit dem 19. Jahrhundert sogar zur Herstellung des bekannten Kaffeeersatzes Muckefuck, einem garantiert koffeinfreien Frühstückskaffee, verwendet. Doch Chicorée kann noch mehr. Das knackige Blattgemüse steckt nämlich nicht nur voller Vitamine, Kalium, Zink und Folsäure, es lässt sich noch dazu roh wie gegart gut und schnell zubereiten und hält dank des Ballaststoffs Inulin lange satt. Ein Grund mehr die Bitterstoffe in die Nahrung einschleusen.
Quelle: Deutsches Obst und Gemüse - BVEO / Laura Andres
Veröffentlichungsdatum: 20. November 2023