Mehr als 130 Vertreterinnen und Vertreter der Landwirtschaft, der Verwaltung und der Politik hat das Regierungspräsidium Freiburg (RP) am Dienstag in einer virtuellen Veranstaltung über die sogenannte Agri-Photovoltaik (Agri-PV) informiert.
Unten Reben, oben Solarenergie: Agri-PV-Anlage in Ihringen am Kaiserstuhl. Foto © Regierungspräsidium Freiburg
Gemeinsam mit Referentinnen und Referenten des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme ISE, des Projektierers next2sun sowie des Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee (KOB) informierte das RP über die Chancen dieser neuen Technologie. Im Regierungsbezirk Freiburg gibt es bislang Forschungsanlagen unter anderem in Denzlingen, Donaueschingen-Aasen, Oberkirch, Ihringen und Freiburg-Munzingen.
Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer: „Agri-PV ermöglicht saubere Stromerzeugung und landwirtschaftliche Nutzung auf derselben Fläche und damit eine doppelte Ernte.“
Unten Reben, Acker oder Obst, oben Photovoltaik: „Agri-PV ermöglicht saubere Stromerzeugung und landwirtschaftliche Nutzung auf derselben Fläche und damit eine doppelte Ernte. Damit können wir die Belange der Landwirtschaft und des Klimaschutzes unter einen Hut bringen“, sagte Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer. Sie rief die Landwirte und Kommunen im Regierungsbezirk Freiburg dazu auf, diese Potenziale auszuschöpfen und damit einen Beitrag zur Energiewende und zur Wertschöpfung im ländlichen Raum zu leisten.
Im ersten Teil der Veranstaltung informierte das Fraunhofer ISE über unterschiedliche Möglichkeiten zur Aufständerung der Solarmodule.
Anschließend berichteten next2sun und das KOB von ihren positiven Erfahrungen mit den bereits bestehenden Forschungsanlagen. Hierbei wurde deutlich, dass die Agri-PV gerade für die vom Klimawandel besonders betroffene Landwirtschaft eine lukrative Antwort auf Extremwetterereignisse und andere Folgen des Klimawandels sein kann. Die Anlagen können nicht nur eine zusätzliche Einnahmequelle darstellen, sondern auch Vorteile für die landwirtschaftliche Nutzung bringen. So können Agri-Photovoltaikanlagen beispielsweise bestehende Folientunnel ersetzen und als Sonnen-, Hagel- und Frostschutz dienen.
Im zweiten Teil der Veranstaltung standen die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Errichtung von Agri-PV-Anlagen sowie deren Wirtschaftlichkeit im Fokus. Neben der im Sommer in Kraft getretenen Änderung im Baugesetzbuch, die die Errichtung von Agri-PV-Anlagen erleichtert, wurden auch die Bereiche EU-Direktzahlungen sowie Naturschutz thematisiert. Darüber hinaus erklärten Referenten des Fraunhofer ISE sowie des Projektierers next2sun, unter welchen Voraussetzungen sich vertikale und hoch aufgeständerte Agri-PV-Anlagen lohnen können und welche Faktoren hierbei eine Rolle spielen.
Quelle; Regierungspräsidium Freiburg RP
Veröffentlichungsdatum: 21. November 2023