Auf ihrem Biohof im freiburgischen Seeland pflegen Thomas und Janik Känel die jahrzehntelange Schwarzwurzeltradition. Von der Saat bis zur Ernte ist ist viel Handarbeit nötig. Känels halten trotz des Aufwands an der Tradition fest. Ein Besuch an einem Erntetag.
Mit einem Spezialpflug wird die Erde gelockert, damit die Schwarzwurzeln geerntet werden können. Foto © jin via lid.ch
Auf dem Biobetrieb von Familie Känel im freiburgischen Galmiz hat die Schwarzwurzel eine grosse Tradition. Auf rund 50 Aren bauen sie das rare Gemüse an. Der Betrieb existiert seit 1946 und bereits die vorherigen Generationen setzten auf die Schwarzwurzel. Und auch heute noch ist die Ernte von viel Handarbeit geprägt und damit entsprechend aufwändig.
Ein Experiment mit einem umgebauten Rübenvollernter entpuppte sich als wenig erfolgreich, da die empfindlichen Spitzen der Schwarzwurzeln leicht abbrachen. Auch deshalb schätzt Familie Känel die Qualität der Handarbeit: «Wir sehen gleich direkt, was wir ernten», erklärt Sandra Känel, während sie zwischen den Reihen der Schwarzwurzeln steht.
Es ist einer der wenigen sonnigen Tage im November 2023. Wegen der dauernden Nässe hat sich die Ernte verzögert und gestaltet sich noch aufwändiger als üblich, da die Schwarzwurzeln richtiggehend in der Erde kleben.
Begehrt bei Marktfahrern
Verkauft werden die Schwarzwurzeln lose oder gebündelt, auch diese Arbeit erledigen Känels selbst auf dem Betrieb. Die Absatzwege haben sich im Laufe der Zeit geändert. Früher verkauften Känels oft direkt an Marktfahrer, heute geht die Ware an die Bio-Produzentenorganisation Terraviva, wo sich auf dem B2B-Abholmarkt «Mercato» die Marktfahrerinnen und -fahrer direkt eindecken können. «Wir haben sogar Kunden aus Zürich, die unsere Ware kaufen und abholen. Das ist für sie immer noch günstiger als über zahlreiche Zwischenhändler», sagt Janik Känel.
Spezialpflug als einzige Hilfstechnik
Auf dem Feld stehen Thomas und sein Sohn Janik Känel, die seit diesem Jahr den Betrieb gemeinsam leiten. Tatkräftig unterstützt werden sie von Sandra sowie von zwei Angestellten.
Der Spezialpflug, der bereits vor ungefähr 30 Jahren gebaut wurde, ist das einzige Hilfsmittel bei der Ernte. Janik fährt den Pflug über die Reihen, um die Erde zu lockern. Danach ist Handarbeit angesagt. Känels und die Mitarbeiter ziehen Wurzel um Wurzel aus der feuchten Ernte und legen sie in die bereitgestellten grünen Kisten.
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Quelle: Lid.ch
Veröffentlichungsdatum: 05. Dezember 2023