"Erneut sehen wir einen Rückgang der deutschen Exporte. Dies verwundert leider nicht: Im europäischen Binnenmarkt sowie im In- und Ausland fehlen die Impulse für die eigentlich notwendige kräftige Belebung des Geschäfts. Die hartnäckige Inflation mit der Folge einer straffen Geldpolitik der großen Notenbanken und der Ukrainekrieg mit all seinen politischen und wirtschaftlichen Folgen sind stark dämpfende Belastungen", kommentiert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) die aktuelle Exportentwicklung.
Dr Dirk Jandura © BGA / Kamil Janus
"Ebenso die anhaltenden geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China und nicht zuletzt die heftige Diskussion um wettbewerbsfähige Standortbedingungen. All das ist ungeeignet, bei Händlern und Investoren Zuversicht zu stiften und eine Aufbruchstimmung zu schaffen", so Dr. Dirk Jandura weiter.
Laut statistischem Bundesamt sind im Oktober 2023 die deutschen Exporte gegenüber September 2023 kalender- und saisonbereinigt erneut um 0,2 % und die Importe um 1,2 % gesunken. Damit sanken, nach vorläufigen Ergebnissen, die Exporte im Vergleich zum Vorjahresmonat Oktober 2022 um 8,1 % und die Importe um 16,3 %.
"Insofern wünsche ich mir sehr, dass Europa das "window of opportunity" nutzt und das Mercosur-Abkommen in diesen Tagen unter Dach und Fach bringt. Nie waren die Chancen größer, den erwarteten Abschluss zu erzielen. Gleichzeitig muss die Bundesregierung mit Paris den Schulterschluss suchen, um dort letzte Blockaden zu beseitigen. Das Abkommen wird in Zukunft für beide Seiten die Rechtssicherheit erhöhen und damit den Austausch von Gütern und Dienstleistungen ankurbeln sowie mehr Investitionen anziehen. Dies ist gerade jetzt wichtig, wo der Binnenmarkt schwächelt", so Jandura abschließend.
Quelle: BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V.
Veröffentlichungsdatum: 06. Dezember 2023