Bei der zentralen Kundgebung, die das Landvolk Niedersachsen zusammen mit dem bremischen Landesbauernverband in der Hansestadt Bremen für gestern organisiert hatte, kritisierte Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies die Politik der Ampelregierung in Berlin scharf.
„Wir sind bereit, Lasten zu tragen, das sind wir gewohnt. Aber die Lasten müssen gerecht verteilt werden“, rief Landvolkpräsident Holger Hennies. Foto © Landvolk Niedersachsen
Dr. Hennies forderte faire Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft, damit diese auch im europäischen Vergleich konkurrenzfähig bleiben kann. „Wir sind bereit, Lasten zu tragen, das sind wir gewohnt. Aber diese müssen gerecht verteilt werden“, rief Hennies. „Wir sind die Menschen im Maschinenraum der Gesellschaft. Wir wollen faire Rahmenbedingungen, dafür kämpfen wir.“
Die Rücknahme der Streichung der Kfz-Steuerbefreiung für landwirtschaftliche Fahrzeuge reiche nicht aus. Die schrittweise Abschaffung der Agrardiesel-Rückvergütung muss nach den Worten des Landvolkpräsidenten ebenfalls komplett zurückgenommen werden. Hennies betonte in diesem Zusammenhang die Unterstützung der Ministerpräsidenten Stephan Weil aus Niedersachsen und Hendrik Wüst aus Nordrhein-Westfalen: „In vielen Landesregierungen hat man erkannt, dass die Landwirtschaft nicht einseitig belastet werden darf. Das freut uns, darauf können wir bauen.“
Weit reichende Unterstützung erfahren die Landwirtinnen und Landwirte auch in der Bevölkerung. Solidarisch zeigten sich Handwerksbetriebe, Lohn- und Fuhrunternehmen sowie die befreundeten Landfrauenverbände, die Junglandwirte und die Landjugend.
„Nach zwei guten Wirtschaftsjahren müsste es nun eine enorme Bereitschaft geben, in die landwirtschaftlichen Betriebe zu investieren“, führte Hennies aus. Wegen unsinniger Vorgaben in den Bereichen Düngung und Pflanzenschutz sowie fehlender Verordnungen im Bereich Tierschutz und Herkunftskennzeichnung seien Investitionen aber bundesweit um 40 Prozent zurückgegangen.
„Wir haben ein klares Signal an die Verantwortlichen gesendet“, stellte der Landvolkpräsident klar. „Wir sind viele, und wir machen weiter mit unserem friedlichen Protest. Wir wollen aber nicht blockieren, wir halten das Land in Bewegung, wir halten zusammen. Die Politik fordert viel von uns, aber dann muss sie auch liefern. Wir sehen uns am 15. Januar in Berlin!“
In Niedersachsen und Bremen haben an den landesweiten Kundgebungen gestern mehrere 10.000 Landwirtinnen und Landwirte teilgenommen. Überwiegend haben sie sich in Treckerkorsos organisiert. Abgesehen von örtlichen Störungen im Straßenverkehr gab es nach Angaben des Landvolk-Pressedienstes keine Beeinträchtigungen.
Quelle: Landvolk Niedersachsen / LPD
Veröffentlichungsdatum: 09. Januar 2024