Die Erdbeerproduktion in Südeuropa durchlebt derzeit eine entscheidende Phase. Ein mildes Klima prägt die Anbaugebiete in Huelva (Spanien) sowie Basilikata und Kampanien (Italien). Die Temperaturen waren im November und Dezember ungewöhnlich warm, jedoch traten gegen Ende des Jahres kühlere Nächte auf.
Foto © Kölla
Niederschläge waren rar, aber plötzliche und drastische Temperaturschwankungen ohne Übergangsphasen stellen eine bedeutende Herausforderung dar. Diesen Einblick gibt das Unternehmen Kölla – The Fruit Company, das über 100 Jahre Erfahrung in der Obst- und Gemüse-Vermarktung besitzt.
Trotz der Wetterkapriolen sind die Bedingungen für die Erdbeerproduktion bisher günstig. Ernteverspätungen sind aufgrund der aktuellen Witterung nicht zu erwarten. Allerdings stellen extreme Temperaturschwankungen ein Problem dar, insbesondere für Frühsorten in der Basilikata, die durch schnell wechselnde Temperaturen unter erheblichen Stress geraten. Die Pflanzen aktivieren automatisch Schutzmechanismen, was jedoch das Wachstum von Pflanzen und Blüten beeinträchtigt und somit Qualität und Ertrag negativ beeinflusst.
Ein weiteres Problem manifestiert sich in Südspanien, speziell in der Region Huelva, rund um den Nationalpark Doñana. Hier steht nicht ausreichend Grundwasser für den wasserintensiven Erdbeeranbau zur Verfügung, um das gesamte Anbaugebiet zu versorgen. Die Auswirkungen dieses Wassermangels sind vielfältig: reduzierter Anbau, ausgetrocknete Plantagen und geringerer Ertrag.
Blick auf die Vorjahressaison und die aktuelle Entwicklung
Allerdings sind die Anbauflächen im Vergleich zum Vorjahr größtenteils unverändert. Es sind jedoch eine leichte Mengenrückgänge zu beobachten. Dies ist teilweise auf den steigenden Trend von „Premium-Erdbeeren“ zurückzuführen, die geschmacklich überzeugen, aber weniger Ertrag abwerfen als traditionelle Sorten. Aktuell gibt es keine besonderen Auffälligkeiten bei den Mengen, aber die Auswirkungen der wetterbedingten Schwankungen sind schwer vorhersehbar. Die Qualität zu Beginn der Saison scheint gut zu sein, allerdings könnten leichte Haltbarkeitsprobleme auftreten. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um den Einfluss des Wetters auf die Ernte genau zu beurteilen.
Ausblick
Obwohl der aktuelle Produktionsverlauf überwiegend positiv ist, bleiben die Probleme vergangener Saisons bestehen. Die klimatischen Herausforderungen in den Produktionsgebieten beeinflussen den Erdbeeranbau erheblich. Die Pflanzen reagieren besonders empfindlich auf Wetterextreme wie Kälte, Temperaturschwankungen und unzureichenden Niederschlag. Diese Unsicherheiten in der Planung, gepaart mit dem hohen Personalaufwand während der Ernte, erhöhen das Produktionsrisiko erheblich. Das Unternehmen Kölla – The Fruit Company erwartet, dass mittelfristig die Anbauflächen von Erdbeeren in diesen Gebieten sinken könnten.
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Quelle: Kölla – The Fruit Company
Veröffentlichungsdatum: 25. Januar 2024