Minister Peter Hauk MdL: „Mit der Einrichtung eines Marktbeirates wollen wir als Land eine faire und angemessene Bezahlung von hochwertigen Produkten unserer heimischen Landwirtschaft erreichen.“ Minister Hauk MdL eröffnete die internationale Fachmesse, Fruchtwelt Bodensee, die Obstbaubranche vernetzte sich vom 23. bis 25. Februar in Friedrichshafen.
„Trotz immer wiederkehrender Herausforderungen behauptet sich der Obstbau am Bodensee aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit und Flexibilität. Ungeachtet aller Vorzüge und Bekanntheit ist unter den aktuellen Rahmenbedingungen die Vermarktung der Bodensee-Äpfel herausfordernd. Daher haben wir auch im Obstbau eine gewaltige Transformation angestoßen. Neue Technologien wie Agri-PV, künstliche Intelligenz, Big Data und Robotik haben einen großen Einfluss in den Betrieben. So steigern wir die Produktivität und Wirtschaftlichkeit, bleiben mit internationalen Produkten wettbewerbsfähig und erfüllen die gesellschaftlichen Anforderungen an die Landwirtschaft“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Freitag zur Eröffnung der Messe, Fruchtwelt Bodensee‘.
Die starken Kostensteigerungen und die Erhöhung des Mindestlohns belasten den Obstbau gerade am Bodensee zusätzlich. „Die Landespolitik setzt alles daran, für die Obstbaubetriebe im Land Bedingungen zu schaffen, die es möglich machen, wirtschaftlich erfolgreich zu arbeiten und hochqualitatives Obst zu produzieren.
Mit dem Strategiedialog Landwirtschaft haben wir dafür einen ersten Schritt gemacht. Diesen Prozess werden wir fortsetzen. Damit Erzeuger regionaler, landwirtschaftlicher Produkte angemessen bezahlt werden, wollen wir in einem Marktbeirat mit allen Akteuren der Wertschöpfungskette zusammenarbeiten. Nur so erhalten wir die kleinstrukturierte, bäuerliche Landwirtschaft in Baden-Württemberg und stärken die biologische Vielfalt in der Kulturlandschaft“, betonte Minister Hauk.
Wichtige Weichen für den Obstbau werden auch im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) gestellt. „Wir fördern das Nachhaltigkeits-Projekt ,Echt Bodenseeapfel – FAIRDI‘ der Obstregion Bodensee. Das Projekt verbindet die drei Nachhaltigkeits-Säulen Ökologie, Ökonomie und Soziales. Dabei entwickeln wir ein ganzheitliches Nachhaltigkeitskonzept für den Obstbau am Bodensee. Ziel ist es, leistungsfähige und robuste, neue Apfelsorten für die Obstregion Bodensee zur Marktreife zu entwickeln. Uns gelingt es damit, den Obstbau mit den ambitionierten Biodiversitäts- und Nachhaltigkeitszielen zu verknüpfen“, erläuterte Minister Hauk.
Zudem steht mit dem Sektorprogramm ,Obst und Gemüse‘ dem Obstsektor ein besonderes Förderinstrument mit vergleichsweise großem Gestaltungsspielraum für die Erzeugerorganisationen zur Verfügung.
Rund 1.200 Betriebe mit erwerbsmäßigem Obstbau erzeugen aktuell in der Region Bodensee eine Apfelmenge von etwa 250.000 Tonnen pro Jahr. Die Messe ,Fruchtwelt Bodensee‘ in Friedrichshafen ist mit über 300 Ausstellern auch 2024 die internationale Fachmesse für den Erwerbsobstbau. Organisatoren der Veranstaltung sind die Obstregion Bodensee e. V. und die Stiftung Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee (KOB). Als Rahmenprogramm bieten die ,Bodensee-Obstbautage‘ spannende Einblicke in Themen rund um den Obstbau wie beispielsweise die neuesten Produkte und Dienstleistungen für Erwerbsobstbau, Weiterentwicklungen durch die Digitalisierung, Fruchtsaftherstellung, Agrartechnik und vieles mehr.
Quelle: Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
Veröffentlichungsdatum: 26. Februar 2024