Nach einem starken Rückgang im Jahr 2022 wurde im vergangenen Jahr nochmals weniger Gemüse nach Deutschland importiert. Je nach Gemüseart waren die Gründe für den Rückgang unterschiedlich. Teilweise fehlte witterungsbedingt Ware im Ursprung, teilweise war der Bedarf in Deutschland geringer als im Vorjahr. Bei welchen Gemüsearten war der Rückgang besonders stark?
Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes hat Deutschland im Jahr 2023 insgesamt 3,14 Mio. t frisches Gemüse importiert. Damit war die eingeführte Menge um knapp 2 % kleiner als im Jahr zuvor. Dabei waren die Einfuhren, nach Jahren des Wachstums, schon 2022 um gut 10 % gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Entsprechend wurde 2023 der Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre um gut 7 % verfehlt.
Während die Gemüseeinfuhren insgesamt gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen sind, fällt auf, dass von den Schwergewichten Möhren, Zwiebeln und Gurken, größere Mengen importiert wurden. Die Ursachen für diese Entwicklung sind im Jahr 2022 zu suchen, und das gleich in doppelter Hinsicht.
Zum einen waren die Einfuhren an allen drei genannten Arten 2022 besonders niedrig ausgefallen. Bei Möhren und Zwiebeln aufgrund der guten Eigenversorgung in der ersten Jahreshälfte, bei den Salatgurken aufgrund des verspäteten Produktionsbeginns im Benelux-Raum. Bei den Salatgurken war 2023 somit also eine Rückkehr zur Normalität. Bei Zwiebeln und Möhren gab es eine weitere Komponente. Aufgrund der Sommertrockenheit 2022 waren weniger Zwiebeln und Möhren eingelagert worden. Das Angebot war Anfang 2023 begrenzt, und die Lagerbestände wurden rasch geräumt. Daher bestand Importbedarf.
Werden die Salate als Gruppe betrachtet, so landen sie noch vor den Zwiebeln und Möhren. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 279.593 t an Salaten nach Deutschland importiert. Das waren 6 % weniger als im Vorjahr und gut 8 % weniger als im Mittel der vergangenen fünf Jahre. Ungünstige Witterungsbedingungen in wichtigen Herkunftsländern waren die Hauptursache für diese Entwicklung.
Die Top-Herkünfte verlieren
Zwei Herkunftsländer stehen für gut 68 % der deutschen Gemüseimporte. Die Niederlande sind 2023 an Spanien vorbeigezogen und waren wichtigste Herkunft. Allerdings fielen auch die Einfuhren aus den Niederlanden um knapp 1 % niedriger als im Vorjahr aus. Vor allem die Einfuhren an Kopfkohl, Kürbissen, Spinat, Zucchini sowie Broccoli und Blumenkohl blieben niedriger als im Vorjahr. Aus Spanien wurden knapp 4 % weniger Gemüse eingeführt als im Vorjahr.
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Auffällig ist vor allem der Rückgang der Einfuhren an Tomaten und Paprika, die aufgrund der Witterung zeitweise nicht in den sonst üblichen Mengen verfügbar waren. Hinter den beiden wichtigsten Herkünften steht Italien für weitere 8 % der deutschen Gemüseimporte. Allerdings sind die Einfuhren aus Italien deutlich zurückgegangen. Gegenüber dem Vorjahr fehlen rund 11 % der Menge. Vor allem Salate wurden in deutlich geringeren Mengen aus Italien importiert. Die Produktion litt unter widrigen Witterungsbedingungen, so dass weniger Ware für den Export verfügbar war.
Quelle en Copyright: AMI-informiert.de (AMI, 04.04.2024)
Veröffentlichungsdatum: 05. April 2024