Während die Zahl der Bio-Landwirte und die Bio-Anbauflächen in Deutschland steigt, dürfte das ehrgeizige Ziel der Bundesregierung, den Anteil des Bio-Landbaus bis 2030 auf 30 Prozent zu steigern, nicht so schnell erreicht werden, heißt es in einem Artikel von Vilt.be.
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Unter Berücksichtigung aktueller Daten von dem Statistischen Bundesamt (Destatis) müsste Deutschland seine derzeitige Bio-Anbaufläche fast verdreifachen, um sein selbst gesetztes Ziel zu erreichen.
Im März 2021 stellte die Europäische Kommission im Rahmen der „Farm to Fork“-Strategie (von dem landwirtschaftlichen Betrieb bis auf den Tisch) einen Aktionsplan mit einer Reihe von Maßnahmen zur Förderung des biologischen Anbaus vor. Hauptziel ist es, bis 2030 mindestens 25 Prozent der europäischen Agrarfläche für den biologischen Anbau zu nutzen. Die EU-Mitglieder werden daher ermutigt, nationale Pläne zu entwickeln.
Deutschland will dieses europäische Ziel übertreffen und bis 2030 30 Prozent biologische Agrarfläche erreichen. Die „Bio-Strategie 2030“ schlägt 30 Maßnahmen vor, die sich auf die biologische Produktion, Verarbeitung, Handel und Konsum auswirken.
Ziel noch in weiter Ferne
Der Trend der Umstellung von konventionellem auf den biologischen Anbau in Deutschland dauert an. Laut eines Berichts von Destatis wirtschaftet knapp jeder zehnte (11 %) landwirtschaftliche Betrieb in Deutschland nach den Standards des biologischen Landbaus.
In dem Jahr 2023 zählte Deutschland rund 28.700 Bio-Betriebe, ein Plus von zehn Prozent gegenüber 2020, so teilt Vilt.be mit.
Da die Zahl der Bio-Betriebe steigt, werden auch mehr landwirtschaftliche Flächen biologisch bewirtschaftet. Zwischen 2020 und 2023 hat die Anbaufläche um 16 Prozent zugenommen, von 1,6 Millionen Hektar auf 1,85 Millionen Hektar. Dadurch erhöhte sich die gesamte deutsche Bio-Anbaufläche von 9,6 Prozent (2020) auf 11,2 Prozent (2023).
Bezüglich der durchschnittlichen Betriebsgröße zeigen die Ergebnisse der Agrarstrukturerhebung 2023 ein nahezu identisches Bild zwischen dem biologischem Sektor und konventioneller Landwirtschaft. Mit durchschnittlich 66,7 Hektar je Betrieb haben Bio-Betriebe fast die gleiche Fläche wie der durchschnittliche deutsche Bauernhof mit 65,0 Hektar.
Vilt.be führt weiter aus, dass der durchschnittliche Bio-Bauernhof in Deutschland größer sei als der durchschnittliche konventionelle Betrieb und dass die Situation in Flandern umgekehrt ist. Den aktuellsten Daten (2022) zufolge bewirtschaftet der durchschnittliche konventionelle Betrieb 27,6 Hektar. In Flandern gab es 626 Bio-Betriebe, die insgesamt 9.977 Hektar bewirtschafteten, was einer durchschnittlichen Fläche pro Betrieb von 15,86 Hektar entspricht.
Quelle: Vilt.be
Veröffentlichungsdatum: 10. Mai 2024