Im Vinschgau hat die Ernte der Erdbeeren begonnen. Der Vinschgau ist nicht nur ein Apfelparadies, auch Erdbeeren und weitere Beerensorten gedeihen im Tal optimal. Die Höhenlage zwischen 700 und 1800 Metern sorgt dafür, dass die Erdbeeren langsam heranreifen und ihr volles Aroma entwickeln können. Der ausgeprägte Temperaturunterschied zwischen kühlen Nächten und sonnigen Tagen führt zudem zu konzentrierten Zuckereinlagerungen in den Früchten, welche die Süße der Erdbeeren fördern.
Ernte beginnt mit Anfang Juni
Derzeit findet im Vinschgau die Ernte der Erdbeeren statt. VIP, der Verband der Vinschger Obst- und Gemüseproduzenten, erwartet dabei eine Erntemenge von 400 Tonnen, das entspricht in etwa der Menge des Vorjahres. Ab dem 10. Juni sind die Vinschger Erdbeeren in Südtirol erhältlich und ab 17. Juni auch in anderen Regionen Italiens. Die Vinschger Berg-Erdbeeren sind durch ihre hohe Qualität und ihren vollmundigen Geschmack bei den Kunden sehr beliebt und punkten auch damit, dass sie etwas später als in anderen Anbaugebieten geerntet werden. Ende Juni folgt dann die Ernte der Johannisbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren und Brombeeren. VIP geht dabei von einer Erntemenge von zirka 25 Tonnen Himbeeren und 25 Tonnen Heidelbeeren aus.
Foto © Raiffeisenverband Südtirol / Armin Huber
Frisch vom Feld oder veredelt
Die Vinschger Bäuerinnen und Bauern bieten eine Vielfalt von 15 verschiedenen Erdbeersorten an. Die wichtigsten davon sind Elsanta, eine Sorte mit süß-fruchtigem Aroma und guter Haltbarkeit, sowie die leuchtend rote Aprica, die neben dem intensiven Geschmack einen außerordentlichen Glanz aufweist. Die Erdbeeren und anderen Beerensorten kommen größtenteils als erntefrische Früchte in die Geschäfte.
Einige Vinschger Bäuerinnen veredeln die Beeren aber auch zu fruchtigen Spezialitäten, so wie Maria Forcher Tappeiner, die zur Bäuerin des Jahres 2024 gewählt wurde: „Auf unserem Moarhof in Kastelbell bauen wir neben Äpfeln, Marillen und Trauben auch Erdbeeren, Johannisbeeren und Himbeeren an. Aus den Erdbeeren stelle ich Fruchtaufstriche und Sirup her, die wir auf kleinen Bauernmärkten verkaufen und welche die Kunden lieben“, so Maria Forcher Tappeiner.
Foto © Raiffeisenverband Südtirol
Umstellung auf Stellagen-Anbau
Der Erdbeeren-Anbau wird auch im Vinschgau zunehmend auf die Stellage-Methode umgestellt, die sowohl die Produktqualität wie die Erntemenge begünstigt. Auch in diesem Bereich achten VIP und deren Mitgliedsbauern auf Nachhaltigkeit: Die Stellagen sind aus recycelten Materialien und dem nachwachsenden Rohstoff Holz hergestellt. Der Stellagen-Anbau bringt zahlreiche Vorteile für den aufwändigen Erdbeeranbau mit sich. Das Tunnelsystem schützt die Erdbeeren vor Starkregen, Hagel und zu viel Sonne.
Während Erdbeerfelder alle ein bis zwei Jahre auf neuen Flächen umziehen müssen, können die Stellagen am selben Ort bleiben. Damit lassen sich auch unproduktive Flächen nutzen, die Böden werden geschont und durch das Ausbringen von Einsaaten wird die Artenvielfalt gefördert. Zudem lässt sich durch diese Anbauweise der Verbrauch von Wasser und Düngemittel stark reduzieren. Das Pflücken gestaltet sich angenehmer und ergonomischer, da es im aufrechten Stehen möglich ist und die Erdbeeren sauber bleiben.
Jetzt in den Vinschger Genossenschaften erhältlich
Übrigens: Geschmacksunterschied zwischen Erdbeeren aus dem Feldanbau und dem Stellagen-Anbau gibt es keinen. Entscheidend für das Aroma der Erdbeeren ist nämlich, dass die Früchte vollreif gepflückt werden. Dies ist auch einer der großen Vorteile der Vinschger Erdbeeren, die ausgereift auf kurzem Weg in die Geschäfte der Region gelangen. Erhältlich sind die Vinschger Beeren in den Detailgeschäften der Vinschger Genossenschaften OVEG in Eyers, MEG in Martell, Juval in Kastelbell und im Vinschger Bauernladen.
Quelle: Raiffeisenverband Südtirol
Veröffentlichungsdatum: 20. Juni 2024