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Bio-Obstbau: Neues Online-Portal mit Praxisdaten zur Pflanzengesundheit

In einem Forschungsprojekt des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL) haben 37 Bio-Obstbaubetriebe über sechs Jahre In-formationen zu wesentlichen Maßnahmen übermittelt, die sie zur Erhaltung der Pflanzengesundheit ergriffen haben – von der Sortenwahl über die Bodenbearbeitung und -pflege bis zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Obstbaubetriebe und Interessierte können diese Praxisdaten nun im neuen Portal www.poseidon.foeko.de einsehen und mit ihren betrieblichen Maßnahmen vergleichen. 


Bildquelle: pixabay

Die Betriebsleiter überprüften den Erfolg ihrer Arbeit über regelmäßige Schätzbonituren.

Die Daten zu den einzelnen Maßnahmen sind im Portal transparent aufbereitet und sowohl grafisch als auch in Tabellen einsehbar. So werden Trends über den Zeitraum von sechs Jahren gut sichtbar, wie etwa die Vorzüge schorfresistenter Sorten, die einen geringeren Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ermöglichen. Zudem werden derzeit bearbeitete Strategieansätze für konkrete Herausforderungen im Pflanzenschutz genannt. Alle Informationen lassen sich für einzelne Anbaugebiete und -jahre abrufen, sodass die Standortbedingungen ebenfalls berücksichtigt sind. 

Das Portal leistet nach Einschätzung des Forscherteams einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Pflanzenschutzkonzepte im Obstbau. Konventionellen Betrieben bietet das Portal beispielsweise Einblicke in wirksame alternative Ansätze im Pflanzenschutz. Neben der Praxis, Forschung und Beratung sind die Daten auch für Fachleute aus Wirtschaft, Handel und Politik interessant.

Hintergrund

Das Projekt „Nachhaltige Weiterentwicklung des Gesamtkonzepts des Pflanzenschutzes im Ökologischen Obstbau unter Einbeziehung relevanter gesamtgesellschaftlicher Aspekte auf der Grundlage von fünfjährigen Praxisdaten zur Anwendung von pflanzenschutzrelevanten Maßnahmen“ wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) finanziert. Betreut haben es die Fördergemeinschaft Ökologischer Obstbau e.V. (FÖKO), das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) – Rheinpfalz und der Öko-Obstbau Norddeutschland Versuchs- und Beratungsring e.V. (ÖON).

Die FÖKO wird das Portal nach Projektabschluss mit etwa 40 beteiligten Betrieben fortführen, sodass neue Entwicklungen und Empfehlungen berücksichtigt werden, die den Erhalt der Pflanzengesundheit im ökologischen Obstbau weiter optimieren. Zudem bietet das Portal Informationen zu aktuellen Forschungsprojekten, die sich mit der Wirksamkeit neuer Maßnahmen im Obstbau beschäftigen. 

Der Abschlussbericht zum Projekt ist unter www.ble.de/oeko-obstbau zu finden.

Quelle: BLE 

Veröffentlichungsdatum: 11. Juli 2024