Zu seinem 75. Geburtstag macht sich der Fruchthof Berlin ein ganz besonderes Geschenk: Mit dem größten Obstsalat der Welt will die Händlergenossenschaft vom Großmarkt in der Moabiter Beusselstraße ins Guinnessbuch der Rekorde.
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Das Ziel ist klar: Mindestens 10.750 kg Fruchtmischung sollen am Tag der offenen Tür des Großmarkts am 15. September, zusammengeschnitten werden. Weil der Fruchthof nicht nur etwas Außergewöhnliches erreichen, sondern auch etwas außergewöhnlich Gutes tun will, wird das Ergebnis der Berliner Tafel e.V. gespendet, die sich um die weitere Verteilung kümmern wird.
„Selten passt die Redewendung „da ham wa den Salat“ so haargenau wie zu unserem Plan. Wir freuen uns schon jetzt auf unser Fest im September und laden alle Berlinerinnen und Berlin ein, uns die Daumen für den Weltrekord zu drücken und mit uns zu feiern. Vielleicht schnippelt der Eine oder die Andere sogar mit uns am Weltrekord mit,“ erklärte der Sprecher des Vorstandes der Fruchthof Berlin Verwaltungsgenossenschaft eG, Nils Doerwald, bei der Vorstellung des Festprogramms zum Großmarkt-Geburtstag.
Schirmherrin des Jubiläums ist die Präsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses, Cornelia Seibeld.
Der Termin für die Geburtstagfeier am 15. September kommt nicht von ungefähr, denn im September vor 75 Jahren gründeten West-Berliner Großhändler ihren Fruchthof und öffneten am 5. Dezember 1949 ihre Pforten auf dem Areal der ehemaligen Askania-Werke in Berlin- Mariendorf. Die Initiative war zunächst eine Notlösung. Die zentralen Großmarkthallen am Alexanderplatz in Berlin - Mitte waren für die Händler aus den Westsektoren bald nach der Blockade nicht mehr zu erreichen. Im Jahre 1965 erfolgte dann der Umzug des Fruchthofs in die neu errichteten Großmarkthallen in der Beusselstraße in Moabit. Dort ist die Genossenschaft bis heute der größte Mieter. Auf der Fruchthof- Gesamtfläche von ca. 85 000 qm sind aktuell 50 Großhändler und eine Vielzahl weiterer Betriebe tätig, die knapp 2000 Menschen vieler Nationalitäten in unterschiedlichen Jobs beschäftigen. Gemeinsam schlagen sie ca. 220 000 Tonnen Ware pro Jahr um. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich der Markt zu einem der wichtigsten Handelsplätze in der Metropolregion Berlin/Brandenburg entwickelt.
Zum Geburtstag am 15. September lädt die Händlergenossenschaft alle Berlinerinnen und Berliner ein, einmal einen Blick hinter die Kulissen des Fruchthofs und damit quasi in den „Bauch von Berlin“ zu werfen. Geplant ist ein großer Wochenmarkt von 10 Uhr bis 18 Uhr. Der Berliner Senat ist durch die beiden Bürgermeister Franziska Giffey und Stefan Evers vertreten. Neben einer breiten Auswahl an Obst und Gemüse wird den Besucherinnen und Besuchern des Wochenmarktes ein breites Angebot an Speisen und Getränken geboten sowie Attraktionen für Kinder und ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm mit Live-Musik. Schulen, die der Fruchthof und die Berliner Großmarkt GmbH im Rahmen des privaten Schulobstprogrammes unterstützen, beteiligen sich ebenfalls am abwechslungsreichen Bühnenprogramm.
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Der Weltrekordversuch ist bei Guinness World Records angemeldet. Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren. Dabei geht es u.a. um die Einhaltung von Hygienestandards bei der Zubereitung, die fachgerechte Aufbewahrung der Frischware und vor allem die spätere vollständige Verwendung des Salats. Der bisherige Rekord aus Frankreich liegt bei 10.340 kg.
Für die vollständige Verwertung der Früchte suchen die Händler sowie die Berliner Tafel e.V. derzeit Partner aus der Industrie, die den Salat beispielsweise zu Brotaufstrich weiterverarbeiten können. Erste erfolgversprechende Gespräche laufen bereits. Für die Verantwortlichen auf dem Fruchthof ist klar: Der Rekord funktioniert nur, wenn die Früchte vollständig verwertet werden. Um die weitere Verteilung des fruchtigen Weltrekordresultats kümmert sich dann die Berliner Tafel e.V, die ebenfalls ihren Sitz in der Beusselstrasse hat. Die Vorstandsvorsitzende der Tafel, Sabine Werth, freut sich auf den Weltrekordversuch und die
Lebensmittelspende für die Tafel:
Sabine Werth: „Der Berliner Großmarkt ist auch Heimat der Berliner Tafel. Verbunden durch die Nachbarschaft und die gemeinsame Liebe zu Lebensmitteln freuen wir uns umso mehr auf das Jubiläum des Fruchthofs. Wir gratulieren und verteilen den verarbeiteten Fruchtsalat von Herzen gern an armutsbetroffene Menschen. Eine wunderbare Idee!“
Zum Markttag öffnen zudem viele Händler ausnahmsweise am Sonntag ihre Stände auf dem Großmarktgelände und präsentieren den Besuchern ein breites Angebot an Obst, Gemüse, exotischen Früchte. Auch dies ist ein Novum für den Großmarkt, denn normalerweise dürfen hier nur Gewerbekunden einkaufen. Außerdem gibt es u.a. Führungen durch die Markthallen und viele weitere Attraktionen.
Nikolaus Fink vom Wochenmarktveranstalter „die Marktplaner: „Ohne zentralen Großmarkt kann es keine vielfältigen Wochenmärkte in Berlin geben. Ohne Wochenmärkte fehlt es aber an buntem Kiezleben. Auch dies ist ein wichtiger Grund, das Fruchthofjubiläum ausgiebig zu feiern - samt reichhaltiger Marktkultur.“
Die verbleibende Zeit bis zum Tag der offenen Tür mit dem Rekordversuch im September will die Händlergenossenschaft nutzen, um das Projekt bekannt zu machen, viele Mitstreiter zu gewinnen und viele Besucher zum Geburtstagsfest auf das Gelände des Fruchthofs zu locken.
Fruchthof-Vorstandssprecher Nils Doerwald: „Der Weltrekordversuch ist ein in jeder Hinsicht ambitioniertes Projekt, das wir nur mit vereinten Kräften zum Erfolg führen können. Wir brauchen deshalb viele Leute, die uns bei der Zubereitung des Rekordsalats helfen und kräftig mitschnippeln. Wir freuen uns über jede Unterstützung. Damit alles hygienisch einwandfrei abläuft, wird es für das Obstsalat- Team vor Ort eine entsprechende Einweisung geben. Wer mitmachen will, kann sich bei uns melden, oder auf unserer Internetseite (www.fruchthof-berlin.de) informieren.
Quelle: Fruchthof Berlin
Veröffentlichungsdatum: 17. Juli 2024