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Bayer: Verhaltene Geschäftsentwicklung in herausforderndem Agrar-Marktumfeld – Konzernausblick bestätigt

Der Bayer-Konzern hat im 2. Quartal 2024 den Umsatz gesteigert, während sich der Gewinn verringerte. Alle Divisionen zeigten eine wettbewerbsfähige Performance in den jeweiligen Branchen, der Konzernausblick für 2024 wurde bestätigt.

„Unser Crop-Science-Geschäft hat in einem herausfordernden Agrar-Marktumfeld den Gegenwind fast ausgeglichen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Bill Anderson am Dienstag bei der Vorlage des Halbjahresfinanzberichts. Zugleich habe sich im Pharmageschäft das beeindruckende Umsatzwachstum fortgesetzt, und das Consumer-Health-Geschäft sei auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. 

Parallel zur operativen Entwicklung erzielte das Unternehmen auch strategische Fortschritte. „Beim Kapitalmarkttag haben wir gesagt, dass wir kontinuierlich performen wollen und gleichzeitig die längerfristigen Themen angehen, die auf uns lasten. Die vergangenen 154 Tage seit dem 5. März zeigen recht deutlich, dass wir beides können.“

Anderson erläuterte, wo das Unternehmen bei seinen vier strategischen Prioritäten steht: Mit Blick auf Wachstum und Innovation, US-Rechtsstreitigkeiten, Cash Flow und Schuldenabbau sowie die Einführung des neuen Organisationsmodells Dynamic Shared Ownership (DSO) sieht der Vorstandsvorsitzende gute Fortschritte. Besonders hob er in puncto Innovation die Division Pharmaceuticals hervor.

„In den vergangenen 90 Tagen sind wir gut damit vorangekommen, die Pipeline in der mittleren Entwicklungsphase zu verstärken, Anwendungsbereiche von Produkten zu erweitern und Innovationen in der späten Entwicklungsphase voranzubringen.”

Der Konzernumsatz stieg im 2. Quartal 2024 währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) um 3,1% auf 11,144 Mrd. Euro. Negative Währungseffekte wirkten sich mit 240 Mio. Euro (Vorjahr: 553 Mio. Euro) aus. Das EBITDA vor Sondereinflüssen verringerte sich um 16,5% auf 2,111 Mrd. Euro. Hierin enthalten waren negative Währungseffekte in Höhe von 129 Mio. Euro (Vorjahr: 120 Mio. Euro). 

Der Ergebnisrückgang war im Wesentlichen auf einen nachteiligen Produktmix zurückzuführen, zudem waren die Rückstellungen für das konzernweite Short-Term-Incentive-Programm im Vorjahreszeitraum geringer ausgefallen. Das EBIT verbesserte sich auf 525 Mio. Euro (Vorjahr: minus 956 Mio. Euro).

Darin enthalten waren per saldo Sonderaufwendungen in Höhe von 490 Mio. Euro (Vorjahr: 2,490 Mrd. Euro). Diese resultierten im Wesentlichen aus Aufwendungen für die laufenden Restrukturierungen und betrafen alle Divisionen und Funktionsbereiche. Das Konzernergebnis belief sich auf minus 34 Mio. Euro (Vorjahr: minus 1,887 Mrd. Euro).

Insbesondere aufgrund des höheren Cash Flows aus operativer Tätigkeit ergab sich ein Free Cash Flow von 1,273 Mrd. Euro (Vorjahr: minus 473 Mio. Euro). Die Nettofinanzverschuldung verringerte sich zum 30. Juni gegenüber Ende März um 1,9% auf 36,760 Mrd. Euro – im Wesentlichen durch Mittelzuflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit.

Crop Science wächst leicht

Im Agrargeschäft (Crop Science) stieg der Umsatz wpb. um 1,1% auf 4,981 Mrd. Euro. Dies war im Wesentlichen auf Umsatzsteigerungen bei glyphosathaltigen Herbiziden zurückzuführen, wobei sich speziell Nordamerika positiv entwickelte. Trotz eines Rückgangs bei nicht glyphosathaltigen Produkten konnte die strategische Geschäftseinheit Herbizide insgesamt wpb. um 8,7% zulegen. 

Ein deutliches Umsatzplus war bei Sojabohnensaatgut und Pflanzeneigenschaften (wpb. 12,4%) zu verzeichnen – im Wesentlichen dank erheblich größerer Mengen in Nordamerika. Aufwärts ging es auch bei den Insektiziden (wpb. um 6,9%). Dagegen schrumpfte das Geschäft mit Fungiziden auf Grund von Mengen- und Preisrückgängen in Nord- und Lateinamerika in einem schwierigen Marktumfeld wpb. um 12,4%. Auch bei Maissaatgut und Pflanzeneigenschaften verringerte sich der Umsatz (wpb. minus 2,8%) – vor allem wegen reduzierter Absätze in Latein- und Nordamerika durch rückläufige Anbauflächen.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Crop Science sank um 27,7% auf 524 Mio. Euro. Dies ist unter anderem auf einen nachteiligen Produktmix zurückzuführen. Dagegen wirkten sich Währungseffekte mit 49 Mio. Euro positiv aus (Vorjahr: minus 96 Mio. Euro).

Konzernprognose bestätigt
Bayer bestätigte die Konzernprognose für das Jahr 2024. „Wir sind auf einem guten Weg, unsere Ziele zu erreichen”, sagte Anderson. Dabei erwartet das Unternehmen, dass das währungs- und portfoliobereinigte Umsatzwachstum und die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen der Division Crop Science im unteren Bereich der prognostizierten Bandbreiten (minus 1% bis plus 3% und 20% bis 22%) liegen werden, während Bayer für Pharmaceuticals nun mit einer besseren Umsatzentwicklung rechnet (wpb. 0% bis plus 3%; bisher: minus 4% bis 0%).

Nachhaltigkeit: großer Fortschritt in puncto erneuerbare Energien

Im Bereich Nachhaltigkeit hat Bayer mit der Veröffentlichung des „Climate Transition and Transformation Plan“ sein Engagement auf dem Weg zu Net Zero untermauert. Der Plan umfasst die Absicht von Bayer, als Unternehmen seine Treibhausgasemissionen bis 2050 um mindestens 90% zu reduzieren („Transition“) und über die Unternehmensgrenzen hinaus positiv in die Geschäftsbereiche hineinzuwirken („Transformation“).

Der Übergang zu einer Netto-Null-Kohlendioxid-Bilanz wird unter anderem durch die Umstellung auf erneuerbare Energien erreicht. Zwei im 2. Quartal abgeschlossene Stromlieferverträge über erneuerbare Energien sind wichtige Schritte auf dem Weg zur Klimaneutralität des Unternehmens bis 2030. Die Verträge sichern zusammen 300 Gigawattstunden Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energiequellen. Das entspricht dem jährlichen Strombedarf von rund 75.000 Haushalten.

 

Quelle: Bayer

Veröffentlichungsdatum: 08. August 2024