Aufgrund von Problemen während der Blüte rechnet ein Großteil der europäischen Apfelanbaugebiete mit einer kleineren Apfelernte. In Südtirol blickt man unterdessen optimistisch auf die anstehende Apfelvermarktung: Der Verband der Südtiroler Obstgenossenschaften (VOG) kann im kommenden Jahr einmal mehr auf ein breit gefächertes Sortiment bauen und zielt auf eine weitere Internationalisierung der Märkte sowie eine Steigerung des Apfelkonsums ab.
Foto © VOG
Die World Apple and Pear Association (WAPA) präsentierte gestern auf der Prognosfruit-Konferenz in Budapest ihre Prognosen für die europäische Apfelernte 2024. Die WAPA-Daten zeigen, dass die meisten EU-Länder weniger Äpfel erwarten. EU-weit wird eine Apfelernte von 10,21 Millionen Tonnen prognostiziert, was einem Rückgang von 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Ungünstige Bedingungen während der Apfelblüte haben die heurige Apfelernte in vielen Ländern beeinträchtigt. So gibt es in Deutschland vor allem im Osten und Norden weniger Äpfel. Polen, das größte Apfelanbaugebiet in Europa, erwartet ebenfalls einen deutlichen Rückgang. Dies dürfte sich auch auf den Industriesektor auswirken. Auch in den Benelux-Staaten und in Frankreich fällt die Apfelernte in diesem Jahr kleiner aus. Spanien verzeichnet dagegen einen Zuwachs, während man in Italien ungefähr mit derselben Menge wie im Vorjahr rechnet.
„Die Lage auf den internationalen Märkten ist aufgrund von geopolitischen und klimatischen Veränderungen recht unübersichtlich. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, folgen wir mit unseren Produkten klaren Produktions- und Vermarktungsstrategien, die den Bedürfnissen unserer Handelspartner entsprechen“, erklärte VOG-Direktor Walter Pardatscher am Rande der Prognosfruit in Budapest.
Pflanzenschutz, Frostschutzsysteme und Hagelnetze, welche die Qualität der Äpfel sichern, gewinnen immer mehr an Bedeutung dazu. Dasselbe gilt für das Thema der Sorteninnovation, das darauf abzielt, Sorten zu finden, die auch bei klimatischen Veränderungen bestehen können.
„Die WAPA-Daten gehen von einer unterdurchschnittlichen EU-Apfelernte aus – noch ist es aber zu früh, um endgültige Schlüsse aus den Daten zu ziehen. Wir tauschen uns im Laufe der Ernte kontinuierlich mit unseren Kunden aus, um die weiteren Mengenentwicklungen zu analysieren und die Saison besser planen zu können. Im VOG sind wir auf Unwägbarkeiten vorbereitet und haben auch die notwendigen Lösungen, um mit einem qualitativ hochwertigen Produkt das Einkommen unserer Apfelbauern zu sichern. Wir haben ein anspruchsvolles Jahr hinter uns, das wir erfolgreich abschließen konnten. Auch in der neuen Saison werden wir bei der Vermarktung einen großen Fokus auf die Produktqualität legen und in Zusammenarbeit mit den Handelspartnern am Category Management arbeiten – das gilt sowohl für die Äpfel aus integriertem Anbau als auch für die Äpfel aus biologischem Anbau“, so VOG-Verkaufsleiter Klaus Hölzl.
Das Programm der Prognosfruit beinhaltete dieses Jahr auch einen Runden Tisch zur Vermarktung von Obst und Gemüse. Dieser war den Best Practices zur Strategieentwicklung für die Förderung des Obst- und Gemüsekonsums gewidmet. Zu den Teilnehmern gehörte auch VOG-Marketingleiter Hannes Tauber.
„Mit unserem vielfaltigen Sortiment erfüllen wir das ganze Jahr über die Bedürfnisse verschiedenster Konsumentengruppen. Damit haben wir einen wichtigen Trumpf, um auf globale Themen zu reagieren und die Nachfrage optimal zu bedienen. Wir verfügen über hervorragende Äpfel, die wir an verschiedenen Zeitpunkten im Jahr anbieten, wobei jeder Apfel zu seiner besten Reife vermarktet wird. Dank der großen Vielfalt können wir zu jeder Jahreszeit und auf jedem Markt den passenden Apfel anbieten. In den letzten Jahren haben wir viel in den Aufbau starker Marken investiert: Diese Arbeit reicht von der ‚Aussaat‘ einer neuen Marke über deren ‚Pflege‘ bis hin zur ‚Ernte‘ der dann etablierten Marken. Mit unseren starken Markenstrategien und innovativen Kampagnen wollen wir den Konsum von Äpfeln sowie Obst und Gemüse im Allgemeinen fördern. Dem kommenden Jahr blicken wir optimistisch entgegen“, kommentiert VOG-Marketingleiter Hannes Tauber.
Veröffentlichungsdatum: 09. August 2024