Jeder definiert das Thema Regionalität anders, doch es ist in aller Munde. Lebensmittel mit regionalem Bezug haben in den Jahren vor der Inflation stark an Bedeutung gewonnen. Im Auftrag des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie hat die AMI im Rahmen einer Studie die Situation speziell in Sachsen erforscht.
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Bereits 2018 hatte die AMI die erste Verbraucher- und Marktstudie „Wie regional is(s)t Sachsen?“ mit dem Ergebnis erstellt, dass der Regionaltrend noch am Anfang steht. Damals war Deutschland aber immerhin von günstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geprägt.
Knapp sechs Jahre später erfolgte ein Update und eine Ausweitung der Studie mit neuen Themenfeldern, um aktuelle fundierte Daten und Fakten zu regionalen Lebensmitteln zu erheben. Hierfür befragte die AMI nicht nur Verbraucher, sondern auch Direktvermarkter, Bäcker und Fleischer und führte Gespräche mit Vertretern aus dem Lebensmitteleinzelhandel.
Regionalität hat damals wie heute keine einheitliche Definition. Nicht nur die einzelnen Marktakteure definieren es unterschiedlich, sondern auch innerhalb der einzelnen Gruppen gibt es unterschiedliche Schwerpunkte.
Dennoch ist eine deutliche Änderung gegenüber der ersten Studie von 2018 zu sehen. Damals stimmten die meisten Verbraucher aus Sachsen (41 %) zu, dass regionale Lebensmittel aus einem gewissen Umkreis um den Ort, in dem man lebt, stammen.
Heute definiert dagegen jeder zweite sächsische Verbraucher das eigene Bundesland als regionale Herkunft. Dieser deutliche Zugewinn beim eigenen Bundesland ist dabei sowohl bei den Verbrauchern als auch bei den Anbietern zu sehen.
Inflation dämpfte die Nachfrage
Deutlich wurde, dass gegenüber der ersten Studie aus 2018 regionale Lebensmittel in Sachsen stark an Bedeutung gewonnen haben. Einen kräftigen Nachfrageboom erlebten sie zu Beginn der Corona-Pandemie.
Der Erhebungszeitraum der aktuellen Studie fiel allerdings in die Zeit einer hohen Inflation. Ein Großteil der Marktbeteiligten berichtete deshalb von schwierigen Zeiten, Auslistungen und einem getrübten Blick in die Zukunft. Denn der Preis ist für viele Verbraucher während der Inflation stärker in den Fokus gerückt.
Laut der Studie von 2018 hatten damals nur 59 % der sächsischen Verbraucher zugestimmt, dass der Preis bei der Lebensmittelauswahl eine Rolle spielt. Nun in der zweiten Studie stimmen dem während der Inflation immerhin 71 % der Befragten zu.
Regionale Lebensmittel sind aber dennoch gewollt. Statt 51 % geben nun 57 % der sächsischen Verbraucher an, dass dieses Attribut bei ihrer Lebensmittelauswahl eine Rolle spielt. Trotz der schwierigen Lage wünscht sich eine große Mehrheit der Verbraucher in Sachsen ein größeres Angebot an regionalen Lebensmittel.
Die vollständige Verbraucher- und Marktstudie „Wie regional is(s)t Sachsen?“, die die AMI im Auftrag des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie durchgeführt hat, können Sie hier lesen.
Quelle en Copyright: AMI-informiert.de (AMI, 26.09.2024)
Veröffentlichungsdatum: 27. September 2024