Jährlich landen in Österreich knapp eine Million Tonnen noch genießbare Lebensmittel im Müll. Das bedeutet einen erheblichen finanziellen Verlust für jeden Haushalt, berichtet das Agrarische Informationszentrum (AIZ). Zudem werden wertvolle Ressourcen wie Boden, Wasser und Energie verschwendet. 

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Anlässlich des Welttags gegen Lebensmittelverschwendung am 29. September starten das Ökosoziale Forum Österreich & Europa und Die Tafel Österreich das gemeinsame Projekt „Isst das jemand? Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung!“. Es soll Bewusstsein für das Thema schaffen und konkrete Lösungen aufzeigen.
 
Lebensmittelverschwendung betrifft uns alle
 
„Lebensmittelverschwendung ist ein zentrales Thema, das uns alle angeht und sofortiges Handeln erfordert“, betont Hans Mayrhofer, Generalsekretär des Ökosozialen Forums Österreich & Europa.

 „Mit unserem Projekt möchten wir die Öffentlichkeit aufmerksam machen und zeigen, wie man durch einfache Maßnahmen selbst einen Beitrag leisten kann. Wir wollen die Wertschätzung für die heimische Lebensmittelproduktion fördern und die sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Konsequenzen von Lebensmittelverschwendung aufzeigen.“
 
Alexandra Gruber, Geschäftsführerin von Die Tafel Österreich, unterstreicht die soziale Dimension des Problems: „In Österreich sind 420.000 Menschen von schwerer Ernährungsarmut betroffen. Während tonnenweise Lebensmittel weggeworfen werden, wissen viele nicht, wie sie ihre nächste Mahlzeit finanzieren sollen.

 Durch die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung können wir nicht nur Ressourcen schonen, sondern auch einen Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit leisten.“
 
Ziele und Aktivitäten des Projekts
 
Das Projekt „Isst das jemand? Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung!“ zielt darauf ab, die Öffentlichkeit für das Ausmaß, die Konsequenzen und den eigenen Beitrag zur Lebensmittelverschwendung zu sensibilisieren. Durch informative Veranstaltungen und Dialoge möchten wir auf die Sinnlosigkeit von Lebensmittelverschwendung hinweisen und nachhaltiges Verhalten fördern. 

Geplant sind regionale Dialogforen, bei denen Vertreter:innen der Landwirtschaft und Expert:innen über Ursachen und Lösungen diskutieren. Zusätzlich werden Informationsmaterialien wie Flyer, Broschüren und eine mobile Plakatausstellung entwickelt, die Tipps, Rezepte und Fakten bereitstellen. Beim ernte.dank.festival. am Wiener Heldenplatz war der mobile Stand erstmals im Einsatz.
 
Alle Materialien zur Kampagne können direkt bei der Tafel Österreich und dem Ökosozialen Forum bestellt werden. Das Projekt wird mit Mitteln Das Projekt wird mit Mitteln vom Bund, den Ländern und der Europäischen Union unterstützt.
 
Fakten zu Lebensmittelverschwendung
 
In Österreich werfen wir jedes Jahr mehr als eine Million Tonnen genießbare Lebensmittel weg, überwiegend in privaten Haushalten. Jeder Haushalt verliert dadurch bis zu 800 Euro pro Jahr. 95 Prozent der Österreicher:innen sehen Food Waste als großes Problem. 

Weltweit landen rund 30 bis 40 Prozent der produzierten Lebensmittel im Müll, was zwischen acht und zehn Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verursacht. Wäre Lebensmittelverschwendung ein Land, wäre es nach den USA und China der drittgrößte Verursacher von Treibhausgasen.
 
Gemeinsam handeln für eine nachhaltige Zukunft
 
„Die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen den Klimawandel und für soziale Gerechtigkeit“, so Hans Mayrhofer. „Durch unser gemeinsames Projekt möchten wir positive Veränderungen in Verhaltensweisen und Konsumentscheidungen fördern.“
 
Alexandra Gruber ergänzt: „Es ist höchste Zeit, dass wir unseren Umgang mit Lebensmitteln überdenken. Jede:r von uns kann einen Beitrag leisten - sei es durch bewussteres Einkaufen, richtige Lagerung oder kreative Resteverwertung. Gemeinsam können wir viel bewegen.“

Quelle: AIZ.info

Veröffentlichungsdatum: 30. September 2024