Die österreichische Obsternte 2023 war massiv von Spätfrösten geprägt. Darüber hinaus beeinflusste das schlechte Blühwetter mit wenig Bestäuberflug den Ertrag bei Kern- als auch Steinobst.
In der Steiermark wurde frostbedingt ein Großteil der Apfel- sowie Steinobstanlagen geschädigt. In Niederösterreich (Wachau) war einmal mehr die Marillenernte massiv von Frost betroffen.
Darüber hinaus wirkten sich in Kärnten und in der Steiermark Unwetter mit Starkregen und Hagel ungünstig auf die Obstproduktion aus.
Im Erwerbsobstbau wurde 2023 aufgrund der widrigen Witterungsbedingungen schlussendlich eine deutlich unterdurchschnittliche Ernte von rund 196.800 Tonnen erzielt (-16 % zum fünfjährigen Durchschnitt).
Im Vorjahresvergleich fiel die Ausbeute um 19 % geringer aus, wobei sämtliche Obstgruppen von Ertragsausfällen betroffen waren.
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An Äpfeln, die 96 % der Kernobsternte ausmachten, wurde eine Produktionsmenge von 156.300 Tonnen (-18 % zu 2022) erreicht, davon wurden fast drei Viertel in der Steiermark geerntet.
Bei Birnen fiel die Produktion aufgrund der früheren Blüte mit 6.000 Tonnen vergleichsweise noch geringer aus. Ein sattes Minus von 45 % zum Vorjahr.
Auch auf Steinobst- Erträge wirkte sich die Frostsituation insgesamt negativ aus.
Bei Marillen konnte immerhin eine Ernte von 3.800 Tonnen erzielt werden (-17 % zu 2022), da die hohen Ausfälle in der Wachau, durch bessere Erträge in anderen Regionen, z. B. Weinviertel, kompensiert werden konnten.
In Oberösterreich, wo sich der Frost aufgrund der späteren Blüte weniger auswirkte, waren sogar ausgesprochen gute Erträge zu verzeichnen. Trotzdem lag die Erntemenge insgesamt deutlich unter dem Fünfjahresmittel (-29 %).
An Kirschen wurde um 15 % weniger als im Vorjahr produziert, die Erntemenge belief sich damit auf rund 2.100 Tonnen.
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Als stark geschädigt erwiesen sich Zwetschken schlossen mit 1.200 Tonnen weit unter Vorjahresniveau ab. Das bedeutet ein Minus von 45 % zu 2022 und - 41 % zum fünfjährigen Durchschnitt.
Die Produktion von Erdbeeren ging im Vergleich zur vorjährigen Rekordernte auf 14.600 Tonnen zurück (-14 % zu 2022), wertete damit aber langfristig immer noch überdurchschnittlich (+6 % zum Fünfjahresmittel).
Heidelbeeren erzielten eine vergleichsweise zufriedenstellende Produktion von 1.900 Tonnen (-6 % zu 2022). Mit +19 % an Produktionszuwachs, spricht der langjährige Trend deutlich für diese Kultur. Durch kontinuierliche Ausweitung wurde bereits eine Fläche von 230 ha angebaut.
Bei Himbeeren sank die Produktion im Vergleich zum Vorjahr auf 610 Tonnen (-12 % zu 2022).
Gemüseproduktion 2023
Die Gesamterntemenge an Feld- und Gartenbaugemüse belief sich auf 651.453 Tonnen. Trotz einer gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Anbaufläche lag die Menge 3 % unter der Vorjahresproduktion, aber leicht über dem Fünfjahresmittel (+4 %).
Ein später Saisonbeginn aufgrund des unterkühlten Frühjahres wirkte sich neben Trockenheit sowie Unwettern mit Starkregen und Hagelschlag ertragsmindernd aus. Das kühle, lichtarme Frühjahr sorgte für einen schlechten Saisonstart, der in weiterer Folge auch im Laufe des Sommers nicht mehr ganz wettgemacht werden konnte.
Die durch das ausgesprochen milde Klima verlängerte Herbstsaison wiederum sorgte für eine bessere Mengenverfügbarkeit von heimischem Gemüse.
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Bei Tomaten stieg die Anbaufläche um 3 %, während die Produktion mit 57.000 Tonnen stagnierte (+/-0 % zu 2022).
Die Erntemenge von Gurken ging um 2 % auf 43.400 Tonnen zurück.
Bei Paprika war ein Ernteanstieg von 5 % auf 13.200 Tonnen zu verzeichnen. Davon stammten 97 % aus Anbau unter Glas und Folie.
Die kühle Frühjahrswitterung, Trockenheit und Unwetter machten den Freilandkulturen einerseits zu schaffen, andererseits wurde durch den schönen und milden Herbst ein Hinauszögern der Saison möglich.
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Bei Salat ergab sich, nicht zuletzt flächeninduziert, eine Produktionsmenge von 53.400 Tonnen (+10 % zu 2022), wobei der Fünfjahresdurchschnitt um 14 % übertroffen wurde.
Bei Kraut belief sich die Erntemenge insgesamt auf 38.800 Tonnen (-15 % zu 2022).
Chinakohl fiel stark zurück und erbrachte lediglich eine Produktion von 11.900 Tonnen (-15 % zum Vorjahr).
An Spargel wurde aufgrund des kalten Frühjahrs mit 2.300 Tonnen um 10 % weniger geerntet als im Vorjahr.
An Zwiebeln, welche 2023 fast ein Viertel der gesamten Gemüseproduktion stellten, wurde auf gleichbleibender Fläche eine Ernte von 159 500 Tonnen verzeichnet (-9 % zu 2022), welche 5 % über dem Fünfjahresdurchschnitt lag.
Die Karottenproduktion erreichte 2023 121.000 Tonnen (+2 % zu 2022).
Versorgungslage 2022/23
Heimische Selbstversorgung bei Obst und Gemüse stark saisonabhängig Südfrüchte, Beeren und Fruchtgemüse weiterhin als Import- Treiber Österreich ist bei Obst und Gemüse traditionell Nettoimporteur.
Dabei schwankt der heimische Selbstversorgungsgrad saisonal beträchtlich. Aufgrund geänderter Konsumgewohnheiten in
Richtung Kleinbeeren, Südfrüchte und Exoten ist der Importbedarf vor allem von Obst aber auch von Gemüse in den letzten Jahren gestiegen.
Die österreichische Landwirtschaft produzierte im Beobachtungszeitraum laut Versorgungsbilanzen 2022/23 449.840 t Obst, 746.773 t Gemüse und 686.223 t Kartoffeln.
Der Grad der Eigenversorgung erreichte damit bei Obst 45 %, bei Gemüse 58 % und bei Kartoffeln 86 %
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Quelle: AMA
Veröffentlichungsdatum: 22. Oktober 2024