Die BayWa AG legt ein weitreichendes Transformationskonzept vor, um das Unternehmen in eine nachhaltige Zukunft zu führen. Das Konzept sieht eine organisatorische Verschlankung, zahlreiche operative Einsparmaßnahmen sowie die Veräußerung von wesentlichen internationalen Beteiligungen bei grundsätzlicher Fortführung der vier Kerngeschäftsbereiche Agrar, Baustoffe, Energie und Technik vor.
Zentrale der BayWa AG in München (Foto © BayWa AG)
Die durch die Unternehmensverkäufe freiwerdenden Mittel sollen zur Stärkung der Liquidität des operativen Geschäftsbetriebs und zur Schuldentilgung verwendet werden.
Das Transformationskonzept ist Basis für den vergangene Woche vorgelegten zweiten Entwurf des Sanierungsgutachtens. Der im Juli 2024 von der BayWa AG beauftragte Sanierungsgutachter bestätigt mit der Vorlage des zweiten Entwurfs die Sanierungsfähigkeit des Unternehmens.
Der Gutachter geht davon aus, dass das Unternehmen bis 2027 durch die Ergebnisverbesserungen bei gleichzeitigem Schuldenabbau wieder nachhaltige Finanzkennzahlen ausweist.
Fokus der Transformation ist die Stärkung der operativen Wettbewerbsfähigkeit in den vier Kerngeschäftsbereichen. Die starke Position in stabilen, gesellschaftlich relevanten Schlüsselmärkten und das Vertrauen der Finanzierungspartner ermöglichen der BayWa AG eine selbständige Sanierung.
Im operativen und organisatorischen Bereich sollen über alle Geschäftsfelder hinweg Kosten eingespart sowie die Liquiditätsbindung und Prozesse optimiert werden. Dazu gehört vorrangig die Verschlankung der Verwaltungsfunktionen und eine Transformation des IT- Bereichs.
Michael Baur, CRO und Mitglied im Vorstand der BayWa AG sagt: „Die BayWa des Jahres 2027 wird ein fokussiertes, zeitgemäßes Handelshaus mit den vier Kerngeschäftsbereichen Agrar, Baustoffe, Energie und Technik sein. Dass wir uns operativ wettbewerbsfähig aufstellen, ist Voraussetzung dafür, dass die BayWa wieder von ihrer führenden Marktposition in ihren Fokusmärkten profitieren kann. Mit dem Transformationskonzept ist jetzt die Basis für eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens gelegt.“
Im Rahmen des Transformationskonzeptes plant die BayWa AG bis 2027 auch den Abbau von bis zu 1.300 der aktuellen knapp 8.000 Vollzeitstellen. Der Großteil des Stellenabbaus soll nicht in der Fläche stattfinden, sondern insbesondere in den zentralen Verwaltungseinheiten. Rund 40 Prozent der Stellen sollen hier bis Ende 2027 abgebaut werden.
In der Fläche wurde das bestehende Standortnetz auf Nachfrage und Profitabilität überprüft. Die Analyse hat ergeben, dass weitere 26 der derzeit gut 400 Standorte auch langfristig nicht wirtschaftlich betrieben werden können und deshalb bis Ende 2027 geschlossen werden.
Im Ergebnis gelingt es bei der BayWa AG 6.700 Arbeitsplätze zu erhalten. Die Gespräche mit dem Gesamtbetriebsrat zu den geplanten Personalmaßnahmen haben begonnen, eine Einigung wird bis Ende März 2025 angestrebt.
Quelle: BayWa AG
Veröffentlichungsdatum: 06. Dezember 2024