Covid-19 beschäftigt die Branche und den DFHV
Die Corona Pandemie hält auch den Fruchthandel im besonderen Maße in Atem. Die zu erfüllende Aufgabe ist keine geringere als die Sicherstellung der Lebensmittelversorgung der Bevölkerung mit frischem Obst und Gemüse.
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Was eigentlich das tägliche Geschäft unserer Mitglieder ist, stellt die Branche nun täglich vor neue Herausforderungen. Grundvoraussetzung ist zunächst eine umfangreiche betriebliche Pandemievorsorge, um die Handlungsfähigkeit des Unternehmens zu gewährleisten. Die wohl größte Herausforderung ist jedoch die Sicherstellung der Lieferketten. Die Mitglieder des DFHV sind systemrelevant und gehören zur KRITIS Ernährung.
Die Versorgung ist derzeit sichergestellt
Die Branche hat gezeigt, dass man sich auch in Krisenzeiten auf sie verlassen kann. Unter Hochleistung werden nach wie vor die Lieferketten aufrechterhalten und der Markt mit frischem Obst und Gemüse versorgt. Der DFHV tut dabei sein Bestes, seine Mitglieder zu unterstützen. Mit bislang über 20 Mitglieder-Informationen zum Thema Corona-Pandemie werden die Mitgliedsunternehmen über alle wichtigen Entwicklungen, wissenschaftliche Erkenntnisse und Maßnahmen umfassend informiert. Der DFHV hört seinen Mitgliedern zu und steht im ständigen Austausch mit Ministerien, Behörden, anderen Verbänden und Zertifizierungsunternehmen, um die Probleme und Herausforderungen der Branche schnellstmöglich zu kommunizieren und Lösungen zu finden.
Logistische Herausforderungen
Viele Probleme wurden auf diesem Weg bereits gelöst. Die Schaffung sogenannter „Green Lanes“ an den europäischen Grenzen hat beispielsweise dazu geführt, dass Lieferungen mit Obst und Gemüse beschleunigt die Grenzen passieren können. Zudem wurden Erleichterungen für Logistikunternehmen beschlossen, die beispielsweise das Sonntagsfahrverbot für bestimmte Warentransporte zwischenzeitig aufheben. Andere Herausforderungen bleiben bestehen und es kommen täglich neue hinzu. In den Abpackbetrieben werden die Verpackungsmaterialien langsam knapp und den Logistikunternehmen gehen die Fahrer aus. Auch der Import aus Drittstaaten ist erschwert. Der DFHV hat sich eingesetzt für die vorübergehende Akzeptanz von Kopien bestimmter Zolldokumente. Aber ein Problem bleibt: auch die Erzeuger in den Drittstaaten haben teilweise mit schwindenden Erntehelferzahlen zu kämpfen.
Saisonarbeiter und Fahrer werden knapp
Den Erzeugerbetrieben in Deutschland fehlen nach wie vor die dringend benötigten Saisonarbeitskräfte aus Polen, Rumänien und Bulgarien, die seit dem 26. März 2020 auf Erlass des Bundesministeriums des Inneren (BMI) die deutsche Grenze nicht mehr passieren dürfen. Der DFHV hat zusammen mit dem Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) e. V. umgehend einen Protest an die EU-Kommission adressiert, und am 30. März 2020 veröffentlichte die Kommission ihre Leitlinien während des COVID-19-Ausbruchs. Darin fordert die Kommission die Mitgliedstaaten ausdrücklich und mit Nachdruck auf, den reibungslosen Grenzübertritt für diese Arbeitskräfte zu gewährleisten. Der DFHV bittet alle Fruchthändler, die Erzeuger zu unterstützen und sich gezielt für eine Wiederöffnung der Grenzen für Erntehelfer einzusetzen.
Finanzhilfen für Unternehmen in der Krise
Mitgliedsunternehmen, die hauptsächlich die Gastronomie beliefern, sehen sich unterdessen ganz anderen Herausforderungen gegenüber. Statt um die Erhaltung der Lieferketten geht es hier teilweise um die Erhaltung des ganzen Unternehmens. Auch hier ist der DFHV Ansprechpartner seiner Unternehmen und informiert in seinen Mitglieder-Informationen umfassend über finanzielle und gesetzliche Möglichkeiten, die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abzumildern.
Quelle: DFHV Newsletter aktuell 3/2020
Veröffentlichungsdatum: 03.04.2020