AMI: Verhalten optimistischer Ausblick auf den Speisefrühkartoffelmarkt
Lagerräumung und prognostizierte Absatz- und Importmengen lassen Frühkartoffelanbieter auf einen lukrativen Markt im Mai hoffen. Es gibt aber auch Probleme, wie die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) berichtet. Die Entwicklung des Marktes für Speisefrühkartoffeln ist im Mai von einer Reihe von Faktoren abhängig.
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Zunächst stellt sich die Frage, welche Bürde lagernde Speisekartoffeln aus dem Vorjahr noch sind. In diesem Jahr sind sie wohl keine mehr. Von einer durchschnittlichen Ernte im Vorjahr wurde bereits im Herbst lebhaft abverkauft, als vor allem Polens sehr kleine Ernte ergänzt werden musste. Innerhalb Deutschlands war die Ernte 2019 nicht überall üppig, so dass früh lebhafter als sonst übergebietlich verkauft werden musste. Seit Ende Februar trägt nun die umfangreichere In-Home-Verpflegung dazu bei, dass sie Vorräte zügig geräumt werden. Das Haushaltspanel der GfK weißt für den Monat März bisher nicht gekannte Einkaufsmengen aus.
Die meisten importierten Frühkartoffeln stammen aus Ägypten. Sie warten längst in Kühlhäusern auf ihren Einsatz im LEH. Die Planungen der Marktstrategen sahen ähnlich Mengen wie im Vorjahr vor. Bis Ostern konnte noch nicht viel verkauft werden, jetzt setzen aber Sortimentswechsel im LEH ein und der Absatz wird flotter. Auch Frühkartoffeln aus Israel kommen jetzt zum Zug. Platz für Anbau- und Lieferausdehnung gibt es im Gegensatz zu Ägypten kaum. Vor Ort gibt es eine große Nachfrage und auch in der EU gibt es lebhaftes Interesse an der Ware aus Israel. Sowohl Ägypten als auch Israel sind preislich eher im oberen Bereich der in vergangenen Jahren erzielten Preise in die Saison eingestiegen.
Die dritte und letzte für den LEH wichtige Herkunft von Frühkartoffeln im Mai ist Spanien. Dort ist der Anbau etwas zurückgegangen. Der Witterungsverlauf beschert eine sehr frühe Ernte aber auch Qualitätsprobleme. Ob so hohe Erträge wie 2019 erreicht werden, bleibt abzuwarten. Vor Ort gibt es reichlich Probleme mit Erntehelfern und Transporten. Aus hiesiger Sicht eher Hausse-Argumente für den Frühkartoffelpreis im Mai.
Angesichts der Mengenerwartungen beim Import und der geringen Vorräte an Lagerkartoffeln ist für den Mai verhaltener Optimismus aus Sicht der Frühkartoffelanbieter mit Blick auf deren Vermarktungserfolg nachvollziehbar. Ein Pferdefuß könnten aber noch Speisekartoffelvorräte aus Frankreich sein, die schon einmal, nämlich 2018, Absatzkanäle für Frühkartoffeln in Europa verstopft hatten und das muss dann nicht unbedingt hier in Deutschland sein.
Wie es kommt, bleibt abzuwarten. Selbstverständlich hat die AMI dazu eine Meinung, die sich in den Analysen und Prognosen im Markt Aktuell Kartoffeln wiederfindet.
Quelle und Copyright: AMI-informiert.de (AMI, 23.04.2020)
Veröffentlichungsdatum: 28.04.2020