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Grüner Deal: Kommission verabschiedet Strategien für biologische Vielfalt und nachhaltige Lebensmittel

22. Mai 2020

Im Rahmen des europäischen Grünen Deals hat die Europäische Kommission am Mittwoch eine neue Biodiversitätsstrategie und die Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ für ein faires, gesundes und umweltfreundliches Lebensmittelsystem angenommen.

Bildquelle: Shutterstock.com EU European Parliament EU Fahnen
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Um dem Verlust an biologischer Vielfalt entgegenzuwirken, schlägt die Kommission unter anderem vor, mindestens 30 Prozent der europäischen Land- und Meeresgebiete in Schutzgebiete umzuwandeln. Für den Übergang zu nachhaltigeren Lebensmittelsystemen sollen der Einsatz von Pestiziden halbiert und ein Viertel der landwirtschaftlichen Flächen in der EU ökologisch bewirtschaftet werden.

Im Einklang mit dem europäischen Grünen Deal enthalten die Strategien ehrgeizige EU-Maßnahmen und Verpflichtungen, um den weltweiten Verlust an biologischer Vielfalt zu stoppen und das Lebensmittelsystem derart umzugestalten, dass sie globale Standards für wettbewerbsfähige Nachhaltigkeit schaffen. Beide Strategien ergänzen sich gegenseitig.
https://ec.europa.eu/info/priorities/european-green-deal_de

Der für den europäischen Grünen Deal zuständige Exekutiv-Vizepräsident Frans Timmermans erklärte: „Die Coronavirus-Krise hat uns vor Augen geführt, wie verwundbar wir sind und wie wichtig es ist, das Gleichgewicht zwischen menschlichem Handeln und der Natur wiederherzustellen. Der Klimawandel und der Verlust an biologischer Vielfalt stellen eine eindeutige und greifbare Gefahr für die Menschheit dar. Als Kernbestandteil des Grünen Deals weisen die Biodiversitätsstrategie und die Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ in Richtung eines neuen, besseren Gleichgewichts zwischen Natur, Lebensmittelsystemen und biologischer Vielfalt, um die Gesundheit und das Wohlergehen unserer Bürgerinnen und Bürger zu schützen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit der EU zu stärken.“

Stella Kyriakides‚ EU-Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit‚ erklärte: „Wir müssen voranschreiten und das Lebensmittelsystem der EU zu einer treibenden Kraft für Nachhaltigkeit machen. Die Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ wird weitreichende positive Auswirkungen darauf haben, wie wir unsere Lebensmittel herstellen, kaufen und verbrauchen. Das wird der Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger, der Gesellschaft und der Umwelt zugutekommen.“

Strategie „Vom Hof auf den Tisch“

Die Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ soll den Übergang zu einem nachhaltigen Lebensmittelsystem ermöglichen, in dem die Ernährungssicherheit und der Zugang zu gesunden Lebensmitteln, die von einem gesunden Planeten stammen, gewährleistet werden. Sie wird den ökologischen und klimatischen Fußabdruck des EU-Lebensmittelsystems verringern und dessen Widerstandsfähigkeit stärken, die Gesundheit der Bürger schützen und die Existenzgrundlage wirtschaftlicher Akteure sichern.

Zielvorgaben

Es werden konkrete Ziele für die Umgestaltung des Lebensmittelsystems der EU festgelegt, einschließlich

  • einer Verringerung des Einsatzes und des Risikos von Pestiziden um 50 Prozent,
  • einer Verringerung des Einsatzes von Düngemitteln um mindestens 20 Prozent,
  • einer Verringerung des Verkaufs von antimikrobiellen Mitteln für Nutztiere und Aquakultur um 50 Prozent sowie
  • des Ziels einer ökologischen Bewirtschaftung von 25 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen.


Kennzeichnung von Lebensmitteln

Ferner werden ehrgeizige Maßnahmen vorgeschlagen, um sicherzustellen, dass gesunde Ernährungsentscheidungen für die EU-Bürger auch stets die einfachsten sind. Dazu gehören eine bessere Kennzeichnung, um dem Informationsbedarf der Verbraucher über gesunde und nachhaltige Lebensmittel besser gerecht zu werden.

Unterstützung für Landwirte und Fischer

Die europäischen Landwirte, Fischer und Aquakulturerzeuger spielen beim Übergang zu einem gerechteren und nachhaltigeren Lebensmittelsystem eine Schlüsselrolle. Sie werden Unterstützung aus der Gemeinsamen Agrarpolitik und der Gemeinsamen Fischereipolitik in Form von neuen Finanzierungsquellen und Öko-Regelungen für die Einführung nachhaltiger Verfahren erhalten. Indem wir Nachhaltigkeit zu Europas Markenzeichen machen, werden neue Geschäftsmöglichkeiten geschaffen und die Einkommensquellen für europäische Landwirte und Fischer diversifiziert.

Biodiversitätsstrategie

Mit der neuen Biodiversitätsstrategie werden die Hauptursachen für den Verlust an biologischer Vielfalt in Angriff genommen, wie etwa die nicht nachhaltige Nutzung von Land und Meer, der Raubbau an natürlichen Ressourcen, die Umweltverschmutzung und invasive gebietsfremde Arten.

Die inmitten der COVID-19-Pandemie angenommene Strategie ist ein zentrales Element des Aufbauplans der EU. Sie ist von entscheidender Bedeutung, um die Widerstandfähigkeit gegenüber künftigen Pandemien zu stärken oder deren Ausbruch zu verhindern, und um unmittelbare Geschäfts- und Investitionsmöglichkeiten für die Wiederherstellung der EU-Wirtschaft zu schaffen. Sie zielt auch darauf ab, Erwägungen zur biologischen Vielfalt zu einem wichtigen Bestandteil der Gesamtstrategie der EU für wirtschaftliches Wachstum zu machen.

Weitere Informationen.

Quelle: EU-Aktuell

Veröffentlichungsdatum: 22.05.2020

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