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ETH Zürich: Um die Lebensmittelabfälle zu verringern, darf das Essen mehr kosten

30. September 2020

Wie kann man Lebensmittelabfall verringern? Die Schweizer Bevölkerung kennt dieses Problem, aber sie schätzt falsch ein, wo die meisten Lebensmittelabfälle entstehen. Zu diesem Ergebnis kommen Forschende der Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich der Politikwissenschaft. Die Bevölkerung befürwortet die Verringerung des Lebensmittelabfalls, auch wenn die Lebensmittel mehr kosten.

Bildquelle: Shutterstock.com Essen VEgan
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Werden Lebensmittel hergestellt, aber nicht konsumiert, dann führt das zu unnötigen CO2-​Emissionen, Land-​ und Wasserverbrauch und langfristig zu einem Verlust von Biodiversität. 25 Prozent der Umweltbelastung der Ernährung der Schweiz sind auf vermeidbare Lebensmittelverluste zurückzuführen.

Zusammen mit mehr als 190 Staaten hat die Schweiz die UN-​Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Ein Ziel dieser UN-​Agenda ist es, bis 2030 die Nahrungsmittelverluste pro Kopf auf Einzelhandels-​ und Verbraucherebene zu halbieren und die entstehenden Nahrungsmittelverluste entlang der Produktions-​ und Lieferkette zu verringern. Ob und wie dieses Ziel erreicht werden kann, hängt stark von der Unterstützung durch die Schweizer Bevölkerung ab.

Im Rahmen des gemeinsamen Schweizer Umweltpanels der ETH Zürich und des Bundesamts für Umwelt (BAFU) haben Forschende der ETH-​Professur für Politikwissenschaft (Internationale Beziehungen) eine repräsentative Stichprobe der Schweizer Wohnbevölkerung zu dem Thema «Lebensmittelabfälle» durchgeführt. Die Befragung fand von Juni bis August 2019 statt und insgesamt nahmen 3229 Personen daran teil.

Bevölkerung ist sich des Problems bewusst

Das Problembewusstsein ist hoch: Die grosse Mehrheit der Schweizer Bevölkerung betrachtet Lebensmittelabfälle als moralisches und wirtschaftliches Problem. Eine Mehrheit nimmt sie auch als Umweltproblem wahr, obschon die Meinungen hier auseinander gehen. Befragte, die sich politisch als eher links einordnen, stimmen hier stärker zu als Befragte, die sich als eher rechts einordnen.

Die Schweizer Bevölkerung kann recht gut einschätzen, dass rund ein Drittel der Lebensmittel, die für den Schweizer Konsum produziert werden entlang der Lieferkette verloren gehen oder am Ende weggeworfen werden. Einschätzungen zur Frage, in welchen Bereichen die Lebensmittelabfälle vor allem anfallen, weichen jedoch stark von der Realität ab. So werden die Anteile der Gastronomie und des Handels an den gesamten Lebensmittelabfällen stark überschätzt, der Anteil der Haushalte und der Lebensmittelverarbeitung stark unterschätzt.
ethz.ch

Quelle: ETH Zürich

Veröffentlichungsdatum: 30.09.2020

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