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BayWa demonstriert Hackroboter im Salat

05. Oktober 2020

Arbeitskräftemangel und steigende Kosten stellen vor allem den handarbeitsintensiven Sonderkulturbereich vor wachsende Herausforderungen. 2020 startete die BayWa den Vertrieb der Hackroboter „Dino“ und „Oz“ des Herstellers Naio Technologies für Süddeutschland, Sachsen und südliches Brandenburg.

Agarroboter im Praxiseinsatz. Foto © BayWa AG
Baywa Hackroboter DINO im Salat. Foto © BayWa AG


Nun ist Premiere in Bamberg: Erstmals zeigt die BayWa den Agrarroboter „Dino“ live im Praxisbetrieb beim Anwender: Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) mit Sitz in Veitshöchheim setzt den Roboter seit dieser Saison im Rahmen ihrer Forschungstätigkeit zur Beikrautregulierung im Salat ein. Beim Pressetermin am 29. September stellte BayWa die Innovation der Presse vor und die LWG berichtete über erste Erfahrungen in der praktischen Anwendung.

Der Leiter des Instituts für Erwerbs- und Freizeitgartenbau der LWG, Gerd Sander, nannte als Beweggründe und Ziele für die Anschaffung, dass es eine wesentliche Aufgabe der LWG sei, die technischen Möglichkeiten der Automatisierung im Gartenbau zu prüfen. „Die Einsatzmöglichkeiten wie auch -grenzen des Hackroboters sollen ausgiebig erprobt werden, um einerseits den Landwirten und Gärtnern neutrale Empfehlungen geben zu können, und zu prüfen, inwieweit ein Einsatz auch in anderen Kulturen möglich ist“, so Gerd Sander. Die Forschungsergebnisse sollen dabei auch in die weitere Optimierung der Agrarrobotertechnik einfließen, um diese auf die besonderen Bedürfnisse des Sonderkulturanbaus anzupassen.

Agarroboter im Praxiseinsatz. Foto © BayWa AG
Agarroboter im Praxiseinsatz. Foto © BayWa AG

Es wird ein großes Potential gesehen, um den Einsatz chemischer Mittel reduzieren zu können und weniger Aushilfskräfte einsetzen zu müssen, die für diese schweren Arbeiten nur sehr begrenzt zur verfügbar sind. Beides wird von der Gesellschaft gefordert.

„Der Anspruch, unseren Kunden frühzeitig Teilhabe an Innovationen zu ermöglichen, steckt seit 1923 in unserer DNA“, sagt Jörg Migende, der als Chief Development Officer das Zukunftsgeschäft der BayWa bei Agrar und Technik leitet. „Die arbeitsintensiven Bereiche der Landwirtschaft trifft der zunehmende Fachkräftemangel besonders, hinzu kommen erhöhte Anforderungen an Boden- und Umweltschutz. Anwendungen, die eine nachhaltige ressourcen- und bodenschonende Flächenbewirtschaftung ermöglichen und zur Arbeitserleichterung für den Landwirt und Gemüsebauern beitragen, gewinnen mehr und mehr an Bedeutung.“

„In diesem Bereich sind Pioniere gefragt, die bereit sind zu investieren“, ergänzt Tobias Rapp, Produktmanager Zukunftstechnologien bei der BayWa. „Mit der LWG haben wir einen wichtigen Partner gewonnen, um die Technologie weiter in die Anwendung zu bringen.“

Die LWG setzt den Dino seit August 2020 auf Versuchsparzellen im Salat ein. „In unserem Forschungsprojekt zur herbizidfreien Beikrautregulierung stellen wir unter Praxisbedingungen verschiedene Alternativen zum herkömmlichen Herbizideinsatz auf den Prüfstand. Dabei kommt mit der Robotik vor allem auch modernste Technik zum Einsatz“, so LWG-Versuchsingenieurin Anna Maria Molitor. Im August war der Roboter bereits in verschiedenen Salatsorten und in Buschbohnen im Einsatz. Durch den Einsatz der RTK-Steuerung (Real Time Kinematic) ist ein sehr genaues Hacken möglich.

Im weiteren Projektverlauf sollen auch andere Kulturen gehackt werden, mit der Zielsetzung die Effizienz, wie Arbeitszeiten, Arbeitsgenauigkeit und nötige Nacharbeiten, sowie eventuelle Anpassungen in der Kulturführung aufzuzeigen.

Der Dino ist ein vollautonomer landwirtschaftlicher Hackroboter, der per Satellitennavigation mit einer Genauigkeit von 2 cm zwischen den Reihen hackt. Voraussetzung dafür ist, dass schon während der Pflanzung die einzelnen Spurlinien exakt aufgezeichnet werden. Zusätzlich kann der Dino mit einer Kamera ausgestattet werden, die kleinere Abweichungen zur Reihe erkennt und mit einem Verschieberahmen korrigiert. Er verfügt über Spurbreiten von 1,60 Meter bis 2 Meter und schafft pro Tag etwa 5 Hektar im Salat, im Lauch oder in den Zwiebeln.

Bei autonomen Maschinen spielt der Sicherheitsaspekt eine entscheidende Rolle. Deshalb ist der Dino mit verschiedenen Sicherheitssystemen ausgestattet: An den Ecken sind sogenannte Lidar-Sensoren angebracht, die mit Laserstrahlen das Umfeld des Roboters erfassen. Nähern sich Personen oder Hindernisse, kommt der Roboter zum Stillstand. Vor jedem Rad sind drucksensitive Taster angebaut, die bei einer Berührung den Roboter ebenfalls sofort stoppen lassen. Wenn kein GPS-Signal empfangen wird, kommt der Roboter ebenfalls zum Stillstand und setzt seine Fahrt erst fort, wenn er ein zuverlässiges GPS-Signal aufnimmt.

„Bisher kann der Hackroboter zwischen den Reihen hacken“, erläutert Tobias Rapp. „Ein Hackwerkzeug, das nicht nur zwischen den Salatreihen, sondern innerhalb der Reihe zwischen den einzelnen Salatpflanzen hackt, wird in Kürze verfügbar sein.“ Dieses Werkzeug wird mittels einer Kamera die Umrisse der Salatpflanze erkennen und ein Werkzeug aktivieren, das sich in den Zwischenräumen der Salatpflanze hin- und her bewegt.

Quelle: BAYWA AG

Veröffentlichungsdatum: 05.10.2020

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