München: Mit iberischen Orangen der Saison wird schon in der 42. KW gerechnet
Wie zu diesem Saisonzeitpunkt gewohnt herrschten einheimische Äpfel vor. Hauptsächlich gab es Elstar, Boskoop und Jonagold, es standen aber viele weitere Varietäten bereit. Die Präsenz von Delbarestivale verkleinerte sich augenscheinlich. Die Versorgung wuchs an und überragte den Bedarf. Infolgedessen mussten die Händler ab und an ihre Forderungen senken, nur so klappte der Verkauf reibungslos. Dies geht aus dem "BLE-Marktbericht KW 41 / 20" hervor.
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Im italienischen Segment bestimmten Royal Gala, Granny Smith und Golden Delicious das Geschehen. Auch diese Ware vergünstigte sich oftmals. Bei den französischen Zuflüssen prägten Braeburn und Granny Smith die Szenerie, erste Honeycrunch in 80/85 mm traten am Freitag auf. Niederländische und belgische Zugänge waren überschaubar. Auf Importe aus Übersee konnte überwiegend in Hamburg zugegriffen werden, die dort trotz der übermächtigen europäischen Konkurrenz durchaus noch auf Beachtung stießen. Insgesamt verlief die Vermarktung in recht ruhigen Bahnen.
Birnen
Italien dominierte mit Abate Fetel, Santa Maria und Williams Christ. Aus Deutschland kamen vorrangig Alexander Lucas, Williams Christ und Conference, wobei letztere enorm an Bedeutung gewannen. Niederländische Gute Luise und belgische Conference spielten in dem Sortiment eine größere Rolle als spanische Abate Fetel oder französische Williams Christ. Türkische Santa Maria waren teilweise schon zu reif und verbilligten sich daher. Die Nachfrage konnte generell ohne Schwierigkeiten gedeckt werden. Die Umschlagsgeschwindigkeit hatte sich verschiedentlich erhöht. Verteuerungen waren gleichwohl selten zu verzeichnen. In Berlin vergünstigten sich qualitativ nicht vollends perfekte einheimische Offerten. In München rückten die italienischen Produkte mehr in den Fokus der Geschäfte, was zu abbröckelnden Notierungen bei den niederländischen Gute Luise führte.
Tafeltrauben
Die Verfügbarkeit dehnte sich aus: Die Relevanz von italienischen Italia, Crimson Seedless und Michele Palieri wuchs an. Türkische Sultana und Crimson Seedless wurden verstärkt abgeladen. Die griechischen Anlieferungen mit Crimson Seedless und Thompson Seedless intensivierten sich ebenso. Spanische und französische Chargen fielen hingegen kaum ins Auge. Kernlose Früchte waren bei den Kunden am beliebtesten, so hatten speziell die türkischen Importe prächtige Chancen auf eine flotte Unterbringung. Der Absatz befriedigte die Vertreiber dennoch nicht immer. Bei den Preisen konnte man keine klare Linie erkennen: Manchmal stiegen sie infolge eines beschleunigten Handels an, hier und da sanken sie wegen eines begrenzten Interesses aber auch ab. Aufwärts tendierende Bewertungen beruhten mitunter auf der Umstellung auf Winterpacks, die traditionell teurer sind als die Sommeraufmachungen.
Pflaumen
Die Saison befand sich vor ihrem Abschluss, denn sowohl die Zuflüsse als auch der Bedarf verminderten sich merklich. Die Güte ließ des Öfteren Wünsche offen, so litten vor allem die inländischen Artikel unter qualitativen Mängeln. Eine weite Preisspanne etablierte sich daraufhin an einigen Märkten. Stanley aus der Republik Moldau sowie Hauszwetschgen und Presenta aus Polen tauchten hauptsächlich in Berlin auf, wo sie flott abgewickelt werden konnten. Partien aus Spanien und Italien hatten höchstens ergänzenden Charakter.
Zitronen
Die Versorgungslage wuchs an, speziell die türkischen Importe verstärkten sich: Sie wurden inzwischen immer häufiger auch in 14,5-kg-Holzsteigen angeboten, die sich zu den 9,5- und 10-kg-Steigen gesellten. Die südafrikanischen Chargen schränkten sich hingegen ein. Spanien schickte Verna, Verdelli und Primofiori in einem etwas größeren Rahmen. Insgesamt verlief die Vermarktung recht unaufgeregt. Die organoleptischen Eigenschaften überzeugten meist. Trotzdem tendierten die Notierungen manchmal abwärts, da das Interesse zu schwach ausfiel.
Bananen
Eine relativ gute Abstimmung des Zuflusses aus den Reifereien auf die Unterbringungsmöglichkeiten sicherte bloß teilweise konstante Bewertungen. Lokal wirkte sich vor allem eine wenig lebhafte Abnahme negativ auf die Notierungen der Zweit- und Drittmarken aus. Die Erstmarke konnte sich aufgrund eines verdichteten Bedarfs einerseits örtlich leicht verteuern, während sie andererseits sonstwo an der unteren Preisgrenze 2,- € je Karton verlor. Verschiedentlich zwang ein breites Gelbspektrum der Offerten die Händler zu einem Auffächern ihrer bisherigen Forderungen. Das galt insbesondere für den Sektor der Drittmarken.
Blumenkohl
Einheimische Chargen dominierten augenscheinlich das Geschehen. Polnische, belgische und niederländische Partien ergänzten. Die Versorgung schränkte sich offensichtlich ein. Das Interesse hingegen blieb freundlich oder hatte sich infolge des schlechten Wetters noch verbessert. Die Nachfrage konnte also nicht immer befriedigt werden. Verteuerungen waren daher unausweichlich. Diese gingen meist sukzessive vonstatten. Zum Wochenende hin stagnierte dann manchmal die Vermarktung, was sich aber nicht mehr auf die Bewertungen niederschlug.
Gurken
Bei Schlangengurken beherrschte Spanien inzwischen die Szenerie. Die Niederlande, das Inland und Belgien hatten komplettierenden Charakter. Die Notierungen tendierten aufwärts, zum Teil auch ziemlich steil. Insbesondere die einheimischen und niederländischen Artikel verteuerten sich. In München fehlten große Kaliber aus Deutschland, was Raum für die spanischen Erzeugnisse bot. Minigurken aus den Niederlanden und dem Inland wurden ruhig abgewickelt. Die Verfügbarkeit fiel zu knapp aus und die Bewertungen kletterten daraufhin in die Höhe. In Hamburg kosteten türkische Importe 15,- € je 8-kg-Karton.
Gemüsepaprika
Spanische Anlieferungen bildeten mittlerweile das Fundament des Angebotes. Türkische, niederländische und polnische Abladungen folgten von der Bedeutung her. Wenige belgische, ungarische und einheimische Offerten komplettierten die Warenpalette. Die Verfügbarkeit wuchs an: Insbesondere die Zugänge aus Spanien, welche in diversen Einheiten aufgemacht waren, verdichteten sich. Da die Nachfrage mit der vergrößerten Bereitstellung nicht Schritt halten konnte, bröckelten die Notierungen summa summarum ab. Dies schlug sich auf den Handel nieder, der sich sodann beschleunigte. In Frankfurt tauchten aus den Niederlanden neben exklusiven Artikel auch einige Klasse-II-Erzeugnisse in 10-kg-Steigen auf.
Weitere Informationen
Bei den Kleinfruchtigen Zitrusfrüchten, speziell bei Satsumas, waren hauptsächlich spanische Chargen vorrätig, aber auch italienische und türkische Partien trafen ein. Die Zuflüsse von Clementinen stiegen nur langsam an. Kulturheidelbeeren kamen in 125-g-, 200-g- und 250-g-Schalen aus Brasilien, Chile und Peru und stießen auf genügend Beachtung. Himbeeren interessierten kaum. Spanien lieferte umfangreiche Mengen an Kakis, was für Vergünstigungen sorgte. Die Notierungen von belgischen und niederländischen Auberginen und Zucchini verfestigten sich, billigere spanische Produkte versuchten daraufhin, Marktanteile zu gewinnen. Steinpilze kosteten am Freitag stolze 45,- € je kg.
Zu diesem ungewöhnlich frühen Saisonzeitpunkt war das Größenspektrum von Clementinen schon breitgefächert: Oronules verkaufte man in 82er- bis 126er-Sortierung in den üblichen 10-kg-Steigen. Knapp war zum Ende der Woche belgischer Lauch, was zu einer auffallenden Preiserhöhung führte. Die Bewertungen von französischen Artischocken, vornehmlich in 15er-Aufmachung, zogen sukzessive erheblich an.
Das Angebot an spanischen Kleinfruchtigen Zitrusfrüchten dehnte sich nur langsam aus und traf nicht auf die erhoffte Nachfrage. Mit iberischen Orangen der Saison wird schon in der 42. KW gerechnet. Die Präsenz von inländischen Himbeeren und roten Johannisbeeren begrenzte sich. Bei Kulturheidelbeeren standen südamerikanische Importe bereit. Bei Melonen ist inzwischen die Umstellung auf Überseeware abgeschlossen. Erste Kiwis aus Griechenland, Hayward, sprachen geschmacklich noch nicht an. Die Notierungen von einheimischen Kürbissen verharrten auf einem niedrigen Niveau. Auberginen verteuerten sich leicht. Zucchini aus dem Inland verloren an Bedeutung, spanische Offerten füllten die Lücke. Brokkoli aus Spanien gewann Marktanteile. Pfifferlinge interessierten bei auslaufender Kampagne seltener. Gesuchte Steinpilze wurden mit festeren Bewertungen abgegeben.
Kaum zeigte sich das Wetter von seiner herbstlichen Seite, wuchs der Bedarf an Kleinfruchtigen Zitrusfrüchten massiv an. Erste Orunules und Clemenules mit Blatt aus Spanien tauchten zum Wochenbeginn auf: Sie konnten organoleptisch nicht mit den weiterhin reichlichen Nadorcott aus Südafrika und Peru mithalten, die infolgedessen mehr Beachtung generierten. Spanische Satsumas hingegen überzeugten vom Aroma her: Für sie sollte man 2,50 € je kg bezahlen. Ab Dienstag traten Clementinen aus der Türkei auf, welche jedoch hinsichtlich ihrer Güte Wünsche offen ließen und zu maximal 1,- € je kg regelrecht in den Verkauf gedrückt werden mussten.
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Quelle: BLE-Marktbericht KW 41/ 20
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Veröffentlichungsdatum: 16.10.2020