Fairtrade Awards 2020: Preise für Wirtschaft und Zivilgesellschaft
Digitale Bühne für mehr Fairness im WelthandelFrohe Botschaft per Telefon: Um Punkt 10 Uhr kürte TransFair (Fairtrade Deutschland) am 29. oktober telefonisch die Gewinner der Fairtrade Awards 2020. Die „Oscars des fairen Handels“ gingen an die Rewe Group, an supermarché Fair Fashion aus Berlin, an Koakult mit ihrem Kakaogetränk Koawach, an Bekleidungshersteller Melawear, das Mariengymnasium Essen-Werden, Schokoladennewcomer Tony’s Chocolonely und an die FairTrade-Kochshow.
Das digitale Gruppenfoto mit allen Gewinner*innen und Moderatorin Anke Engelke. Foto © TransFair
Zum siebten Mal vergab der gemeinnützige Verein dieses Jahr die Fairtrade Awards. Sie würdigen Unternehmen, Organisationen und zivilgesellschaftlich Engagierte, die sich im besonderen Maße für den fairen Handel stark gemacht haben.
Neben dem Preis für Akteure in Deutschland wurden zeitgleich die Internationalen Fairtrade Awards verliehen. Preisträger sind die Kakao-Kooperative Asunafo in Ghana, die Teeproduzenten der United Nilgiri Tea Estates in Südindien, der britische Schokoladenhersteller Divine Chocolate und für die beste Kampagne: Oxfam Fair Trade aus Belgien.
Schauspielerin Anke Engelke und Entwicklungsminister Gerd Müller gratulieren
Anke Engelke führte 2012 zum ersten Mal durch die Preisverleihungsgala der Fairtrade Awards. Im Corona-Jahr überbrachte die Schauspielerin die Glückwünsche bei einer digitalen Ehrung per Video und wandte sich zuversichtlich an die Preisträger und Zuschauenden: „Bitte nicht verzagen - einmal mehr schärfen Situationen wie diese ja unseren Blick: Wir erleben, dass COVID-19 ein globales Problem ist und dass die Schwächsten am härtesten getroffen sind. Das Engagement der Preisträgerinnen und Preisträger macht Mut, dass wir diese Krise gemeinsam bewältigen und die Welt positiv verändern können.“ Dem schloss sich Entwicklungsminister Dr. Gerd Müller an: „Ich gratuliere allen Preisträgern und Finalisten des Fairtrade Awards. Sie alle zeichnen sich durch herausragendes Engagement für eine gerechte Globalisierung aus. Jede und jeder kann hier mitmachen und beim nächsten Einkauf gezielt auf nachhaltige Produkte achten. Wie zum Beispiel auf die Produkte der diesjährigen Preisträger. Es freut mich ganz besonders, dass darunter viele sind, die Mode mit dem Grünen Knopf anbieten. Denn mit dem staatlichen Siegel können Sie sozial und ökologisch nachhaltige Textilien direkt im Geschäft finden.“
Über Besuch von Uwe Lyko, alias Herbert Knebel, durften sich die Träger des Nachwuchspreises freuen: Er überbrachte den Preis an das Team des Mariengymnasiums Essen-Werden persönlich.
Preise für Handel, Hersteller, Newcomer, Zivilgesellschaft und Nachwuchs
Eine sechsköpfige Jury bestehend aus Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Handel, Verbraucherschutz und entwicklungspolitischen Organisationen wählte die Nominierten und Gewinner in fünf Kategorien. Die Kategorien „Hersteller“ und „Handel“ wurden jeweils in große und kleine Unternehmen unterteilt, um der Vielfalt der Bewerber gerecht zu werden und Vergleichbarkeit zu ermöglichen. Die Kategorie „Newcomer“ würdigt Start-ups mit kreativem Ansatz für fairen Handel, der „Nachwuchspreis“ ehrt das Engagement junger Menschen. Die Rubrik „Zivilgesellschaft“ ehrt die Wurzeln der Fairhandelsbewegung und deren vielseitigen Einsatz.
Fairtrade: globale Bewegung gemeinsam gegen die Krise
„Die Preisträger zeigen, dass Fairtrade viel mehr ist, als ein Siegel mit Standards. Dass so viele verschiedene Menschen für mehr Fairness aktiv sind, macht uns zu einem starken Netzwerk und einer globalen Bewegung“, sagte TransFair-Vorstandsvorsitzender Dieter Overath.
„Mitten in der Coronakrise ist dies wichtiger denn je“, ergänzte Entwicklungsminister Gerd Müller. „Denn das Virus hat in Entwicklungsländern, wo viele unserer Produkte herkommen, zu einer dramatischen Wirtschafts- und Hungerkrise geführt. Lieferketten brechen zusammen, Millionen Menschen werden über Nacht arbeitslos und stehen buchstäblich auf der Straße - sie wissen nicht wie sie ihre Familie satt bekommen oder Medikamente kaufen können. Die Menschen brauchen unsere Solidarität. Dazu gehören mehr denn je faire Lieferketten, die den Menschen ein Leben in Würde sichern.“
Internationale Fairtrade Awards
Auf internationaler Ebene wurden je eine Kleinbauernkooperative, eine Plantage und ein Händler für besonders vorbildliches Engagement für den fairen Handel gewürdigt sowie eine internationale Kampagne, die mit Witz und Ideenreichtum das Bewusstsein für Fairness und Nachhaltigkeit gefördert hat.
Weitere Informationen unter https://www.fairtrade-deutschland.de/fairtrade-awards
Alle Informationen zu den Internationalen Awards auf der Website unseres Dachverbands Fairtrade International unter www.fairtrade.net/news/fairtrade-awards-2020
Quelle: TransFair / Fairtrade Deutschland
Veröffentlichungsdatum: 30.10.2020