Landwirtschaftliche Fläche in Nordrhein-Westfalen ist heute doppelt so teuer wie vor 20 Jahren
2019 wurde ein Hektar für durchschnittlich 54.000 Euro veräußert. Ministerin Heinen-Esser besorgt: "Die Konkurrenzen auf dem Grundstücksmarkt treiben die Preise in teils extreme Höhen."
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Die Preise für landwirtschaftliche Flächen in Nordrhein-Westfalen haben sich in den zurückliegenden 20 Jahren fast verdoppelt. Nach Angaben der Landwirtschaftskammer NRW wurde ein Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche im Jahr 2001 für durchschnittlich rund 27.500 Euro veräußert, im Jahr 2019 lag der Verkaufswert bei rund 54.000 Euro. Im Regierungsbezirk Münster ist die Spanne am größten: Hier stieg der Hektarpreis von durchschnittlich rund 30.700 Euro auf rund 82.800 Euro (eine Steigerung um rund 170 Prozent). Der Gesamtverkaufswert stieg von rund 143,4 Mio. Euro (2001) auf 162,5 Mio. Euro (2019).
Signifikant ist zudem die rückläufige Anzahl der Verkäufe: Wurden im Jahr 2001 landesweit in 2.942 Fällen Flächen mit einer Gesamtfläche von insgesamt 5.218,61 ha verkauft, wurden im Jahr 2019 insgesamt 2.192 Verkäufe getätigt mit einer Gesamtfläche von 3.040,82 ha. Die in der Anzahl und der Fläche verkaufsintensivsten Jahre lagen in den Jahren 2007 bis 2011. Trotz regionaler Abweichungen sind die aufgeführten Trends in allen Regierungsbezirken Nordrhein-Westfalens zu beobachten.
Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser betrachtet die Preisentwicklung mit Sorge: "Die Konkurrenzen auf dem Grundstücksmarkt treiben die Preise für landwirtschaftlich genutzte Flächen in einigen Regionen in extreme Höhen. Hier müssen wir durch eine Reduzierung des Flächenverbrauchs zum Schutz der Natur und im Interesse der Landwirtschaft entgegenwirken. Unbebaute, unbesiedelte und unzerschnittene Flächen sind wichtige Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Zudem ist der Boden für die Landwirtschaft der zentrale Produktionsfaktor", so die Umweltministerin.
Mit dem im September 2020 vorgestellten Maßnahmenpaket zur intelligenten und effizienten Flächenentwicklung will die Landesregierung den Flächenverbrauch weiter eindämmen. Bausteine sind unter anderem die Entwicklung eines Brachflächenkatasters oder eines Flächenzertifikathandels unter Kommunen. Heinen-Esser: "Fläche ist endlich. Unterschiedliche Ansprüche führen zu Nutzungskonflikten und lassen die natürliche Ressource Boden immer knapper werden. Das Maßnahmenpaket zur intelligenten und effizienten Flächennutzung wird dazu beitragen, den Flächenverbrauch in Nordrhein-Westfalen weiter zu senken."
Weitere Informationen: Bericht zur Entwicklung der Preise landwirtschaftlicher Flächen in Nordrhein-Westfalen in den Jahren 2001-2019
Quelle: Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
Veröffentlichungsdatum: 02.11.2020