Sachsen: Packer berichten von einem ruhigen, aber stetigem Absatzgeschehen
Aktionsangebote im Lebensmitteleinzelhandel und in den Discountern wurden runtergefahren. Die Nachfrage der Endkonsumenten läuft auf normalem Niveau. Die Erzeugerpreise bleiben auf dem Niveau der Vorwoche, welches teils vergleichsweise hoch ist. Dies geht aus dem "Marktinformation Ostdeutschland 46 KW 2020 " des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock hervor.
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Qualitätsware aus der Region wird gut bezahlt. Die Preise für Schälkartoffeln verharren ebenfalls auf dem Niveau der vergangenen Woche. Der Schälkartoffelmarkt ist derzeit bezüglich des Preisniveaus wenig umkämpft, die Kunden treiben andere coronabedingte Sorgen. Der Absatz am Schälkartoffelmarkt ist aktuell nicht so stark eingebrochen, wie im Frühjahr, aber der Absatz in den Gaststätten fehlt. Problematisch ist in einigen Lägern die frühzeitige Keimung der Kartoffeln.
Mecklenburg - Vorpommern
Das Niveau der Erzeugerpreise für Speisekartoffeln bleibt nahezu unverändert im Vergleich zur vergangenen Woche. Lageraufschläge sind aktuell nicht umsetzbar. Der Absatz von Packware im Lebensmitteleinzelhandel und in den Discountern läuft kontinuierlich ohne die novembertypische Nachfrageflaute. Mit Werbeaktionen versuchen die Handelsketten immer wieder den Absatz anzukurbeln. Packer berichten von einem hohen Anteil an Absortierungen im Erntegut. Besonders auffällig ist dieses Jahr Drycore. Die Schälkartoffelpreise verharren auf dem Niveau der Vorwoche.
Brandenburg
Wider Erwarten ist der Absatz von Packware in den Handelsketten schwach. Mit großen Werbeaktionen wird durch den Lebensmitteleinzelhandel und die Discounter immer wieder versucht, die Nachfrage der Konsumenten anzuheizen, was zunehmend verpufft. Die Erzeugerpreise für Speiseware bleiben stabil auf dem Vorwochenniveau. Noch werden einige Restpartien Freilandware verpackt. Die Qualität dieser Speiseware direkt vom Feld nimmt jedoch stetig ab. Die Absortierungen sind hoch, was bei geringer Erntemenge das Angebot drückt. Die Situation am Schälkartoffelmarkt hat sich nicht verändert. Die Preise für Schälkartoffeln sind stabil.
Sachsen - Anhalt
Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln haben sich gegenüber der Vorwoche nicht verändert. Preisaufschläge für Lagerware lassen sich noch nicht durchsetzen. Die Speisekartoffelernte ist abgeschlossen, nur noch kleinste Restmengen Frischware drängen auf den Markt. Druck am Markt erzeugen auch Kartoffelpartien, welche nicht optimal gelagert werden können. Einige Lagerhalter haben durch das Verbot vom Keimhemmungsmittel Chlorpropham erhebliche Schwierigkeiten, den Lagerbestand zu halten. Einige Sorten fangen an zu Keimen. Der Versandhandel läuft weiterhin verhalten. Packer hierzulande greifen erstmal auf eigene vertraglich gebundene Ware, welche zügig vermarktet werden muss, zurück. Nach Tschechien werden stetig kleine Mengen vermarktet. Polen hat keinen Bedarf. Im Lebensmitteleinzelhandel wird versucht, mit Aktionsware zu extremen Niedrigpreisen (7,5 kg für 1,75 EUR) den Absatz anzuheizen. Die Schälkartoffelpreise sind stabil geblieben.
Thüringen
Die zur Verfügung stehende Frischware direkt vom Feld schwindet. Der Anteil der Lagerware in der Abpackung steigt zunehmend. Teils verwenden Packer nur noch durchgeschwitzte Speisekartoffeln aus dem Lager. Die Nachfrage nach Packware im Lebensmitteleinzelhandel und in den Discountern wird als normal beschrieben. Hin und wieder brechen Werbeaktionen das stetige Absatzgeschehen. Der Kartoffelabsatz in den Gaststätten fehlt. Die Erzeugerpreise für Speisekartoffel und die Schälkartoffelpreise verharren auf dem Niveau der Vorwoche.
Quelle: MIO-Lallf
Veröffentlichungsdatum: 18.11.2020