fruchtportal.de

BLE-Marktbericht KW 49/ 20: Vermehrt exklusive Produkte in Berlin

10. Dezember 2020

Italien herrschte mit Abate Fetel, Santa Maria und Williams Christ vor. Punktuell litten Letztere unter konditionellen Mängeln, sodass sie nur mit Vergünstigungen umgeschlagen werden konnten. Türkische Santa Maria wurden in einem kontinuierlichen Rahmen abgewickelt und standen in eher geringen Mengen bereit. In München verbilligten sie sich leicht.

Bildquelle: Shutterstock.com Kirschen
Bildquelle: Shutterstock.com

Aus den Niederlanden stammten speziell Gute Luise und nachgeordnet Conference und Gellert. Einheimische Alexander Lucas und Conference komplettierten das Geschehen. Die Geschäfte verliefen recht ruhig. Die Verfügbarkeit harmonierte in der Regel mit dem Bedarf. Preisliche Veränderungen waren daher nur sehr selten auszumachen. In Berlin waren großfallende italienische Abate Fetel knapp und somit recht teuer. Dort verloren die einheimischen und niederländischen Produkte zusehends an Bedeutung.

Tafeltrauben
Die italienischen Chargen verloren merklich an Relevanz, denn die Präsenz von Italia, Crimson Seedless und Red Globe schränkte sich augenscheinlich ein. Spanische Aledo, Crimson Seedless und Napoleon konnten daraufhin punktuell recht flott verkauft werden. Die Zufuhren von griechischen Crimson Seedless begrenzten sich offensichtlich. Türkische Sultana und Crimson Seedless wurden vermehrt in Winterpacks angeboten, was sie ab und an verteuerte. Mengeninduziert kam es auch bei den italienischen Partien zu anziehenden Notierungen. Die Importe aus Peru und Brasilien dehnten sich aus: Verschiedene Arra-Sorten und IFG-Varietäten dominierten diesen Sektor. Die Früchte stießen aber nicht immer auf ein freundliches Interesse, da die Qualität der europäischen durchaus noch überzeugte und sie günstiger als die Zugänge von der Südhalbkugel waren. Selbst von den Vertreibern verminderte Forderungen konnten die Unterbringung nicht immer beschleunigen.

Kleinfruchtige Zitrusfrüchte
Spanische Clementinen überwogen augenscheinlich im Angebot, gefolgt von türkischen Satsumas und italienischen Clementinen, die es meist mit Blatt gab. Anlieferungen aus Griechenland und Marokko hatten komplettierenden Charakter. Die Unterbringungsmöglichkeiten dehnten sich offensichtlich aus, denn das kühle Wetter und das Nikolauswochenende forcierten die Nachfrage. Bitofusteigen und Netze ließen sich flott verkaufen, besonders am Freitag. Trotz angewachsener Abladungen verharrten die Notierungen meistens auf ihrem bisherigen Niveau. Ab und an konnten die Vertreiber sogar leichte Verteuerungen durchsetzen. Die marokkanischen Partien mussten in Frankfurt mit erheblichen Vergünstigungen offeriert werden, um genügend Beachtung zu generieren. Mit ersten Mandarinen aus Israel und Italien wird in der 50. KW gerechnet.

Zitronen
Spanische Primofiori dominierten. Türkische Enterdonato ergänzten das Geschehen, fehlten derweil in Köln gänzlich. Die kühle Witterung beschleunigte die Geschäfte. Angebot und Nachfrage hielten sich häufig die Waage, sodass sich die Notierungen nicht wesentlich veränderten. In Hamburg generierten die türkischen Importe dank ihrer niedrigen Preise genügend Zuspruch. In Frankfurt schlug man Bioofferten aus Italien zu 2,40 bis 2,80 € je kg flott um.

Bananen
Die Geschäfte gestalteten sich recht unterschiedlich, denn einerseits verbesserte das kühle Wetter die Unterbringungsmöglichkeiten, andererseits fokussierten die Kunden aber auch eher die Zitrusfrüchte, weshalb die Nachfrage mancherorts recht übersichtlich ausfiel. Die Notierungen strebten in beide Richtungen: In Frankfurt verbilligte sich die Erstmarke, welche in Köln und München hingegen teurer wurde. In Berlin und Hamburg veränderten sich deren Bewertungen nicht wesentlich. In Köln senkten die Händler ihre Aufrufe für die Zweitmarken. In Frankfurt führte eine divergierende Güte der Drittmarken zu einer weit geöffneten Preisspanne.

Blumenkohl
Französische Abladungen herrschten vor. Von der Bedeutung her folgten am ehesten italienische Anlieferungen. Niederländische, belgische, spanische und letzte deutsche Chargen hatten höchstens komplettierenden Charakter und tauchten nur punktuell auf. Manchmal waren die französischen Produkte zu leicht, sodass man sie mit Vergünstigungen abgeben musste. In München hatten sich die Einstandspreise erhöht, was man aber nicht grundsätzlich an die Kundschaft weitergeben konnte, da diese sowieso nur in einem spärlichen Rahmen zugriff. Die Bewertungen blieben meistens konstant, da das Interesse dank einer ausgeweiteten Versorgung ohne Schwierigkeiten gestillt werden konnte.

Salat
Eissalat stammte ausschließlich aus Spanien. Die Verfügbarkeit hatte sich ausgedehnt und überragte meist die Nachfrage. Vergünstigungen mussten also her, wenn man Überhänge vermeiden wollte. In Frankfurt fielen die Preise auf 2,80 bis 3,50 € je 10er-Aufmachung, in Berlin auf 5,- bis 7,- €. Die gewährten Verbilligungen beschleunigten punktuell den Umschlag, allerdings merkte man recht deutlich, dass wegen Covid 19 die Restaurants und Caterer als Abnehmer fehlten. Dies war natürlich auch bei Kopfsalat der Fall. Dieser kam überwiegend aus belgischen Treibhäusern. Italienische, einheimische und polnische Offerten rundeten die Warenpalette mit geringen Mengen ab. Schwere Artikel waren begehrt. Auch in diesem Sektor tendierten die Bewertungen abwärts, vereinzelt waren aber auch leichte Verteuerungen zu verzeichnen. Bei den Bunten Salaten bestimmten inzwischen französische und italienische Partien das Geschehen, einheimische tauchten nur noch sporadisch auf. Die Abwicklung verlief nicht besonders schnell und die Händler mussten ihre Bereitstellung verringern, wenn sie Bestände verhindern wollten. Dennoch konnten sinkende Preise nicht immer vermieden werden. Italienische Endivien interessierten in Berlin nur wenig. Verschiedentlich bröckelten die Notierungen ab, was den Umschlag beschleunigte. Bei Feldsalat teilten sich einheimische und belgische Offerten den Markt. Die Vertreiber hielten in der Regel an ihren bisherigen Forderungen fest. Nur punktuell korrigierten sie diese nach unten.

Tomaten
Es stand ein reichhaltiges Sortiment bereit, an dem sich vorrangig Marokko, Spanien, Belgien und die Niederlande beteiligten. Doch auch Italien und Marokko spielten eine kleine Rolle. Die Versorgung dehnte sich aus. Doch auch in diesem Sektor merkte man die fehlende Gastronomie als Abnehmer. Die Unterbringungsmöglichkeiten hatten sich begrenzt und konnten mit der Bereitstellung nicht Schritt halten. Trotzdem tendierten die Notierungen nicht generell nach unten, sie zogen punktuell sogar an. Durch die Verteuerungen der niederländischen und belgischen Offerten gelang es den günstigeren marokkanischen Importen in Frankfurt verstärkt, am Handelsgeschehen teilzunehmen. Insgesamt strebten die Bewertungen aufwärts, obwohl sich die Absatzmöglichkeiten eigentlich eingeschränkt hatten. Vor allem Rispenware verteuerte sich augenscheinlich. Jedoch waren auch Verbilligungen zu beobachten, sobald die Qualität der Früchte nicht vollends überzeugen konnte oder sich Bestände abzeichneten. Kirschtomaten waren in Berlin speziell von den Vergünstigungen betroffen. In Hamburg sanken die Preise der Runden Tomaten aus Spanien und Marokko. Verschiedentlich monierten die Kunden die Ausfärbung der Produkte.

Gemüsepaprika
Spanische Offerten überwogen augenscheinlich. Türkische und marokkanische Importe komplettierten das Geschehen. Obwohl sich die Nachfrage nicht besonders freundlich präsentierte, zogen die Notierungen in der Regel sukzessive an. In Berlin sollten die Kunden zum Wochenende hin bis zu 11,- € je 5-kg-Karton bezahlen. In Frankfurt kostete lose aufgemachte Ware ca. 1,- € je kg, was deren Umschlag aber nicht beschleunigte. Die Preise der einzelnen Farbgruppen näherten sich meist im Wochenverlauf einander an.
 


Weitere Informationen
Frankfurt
Der Zugriff auf das gesamte Beerenobst war wegen der fehlenden Gastronomie äußerst ungenügend. Belgien und die Niederlande stellten gut ausgefärbte Erdbeeren zu 3,80 bis 4,80 € je 500 g bereit. Qualitativ nicht überzeugende Früchte kosteten letztlich 2,80 € je 500-g-Schale. Ägyptische Importe generierten trotz Vergünstigungen kaum Zuspruch. Für Süßkirschen mit 32 mm+ verlangten die Händler 19,- bis 20,- € je kg. Pfirsiche blieben ohne nennenswerte Beachtung. Sehr umfangreiche Rückläufer aus dem LEH kamen an den Platz: Radicchio, Rettiche, Romanasalat, Dill und Lauchzwiebeln mussten zu Sonderpreisen umgeschlagen werden. Fruchtgemüse wie Auberginen und Zucchini wurden über die Woche teurer. Gut zu vermarkten waren Erdnüsse, Haselnüsse und Walnüsse. Nur schleppend konnten Maronen verkauft werden. Ein verbessertes Interesse an Artischocken führte zu ansteigenden Bewertungen.
Hamburg
Erste Aprikosen aus Südafrika in der Größe L kosteten 34,- € je 4,2-kg-Kollo. Rote Pflaumen in AA wurden zu 28,- € je 5 kg und weißfleischige Nektarinen zu 16,50 € je 2,5 kg abgewickelt. Erdbeeren aus Ägypten fehlte es noch an Roteinschlag und Geschmack.
Köln
Auf ersten italienischen Brokkoli konnten die Kunden am Freitag zurückgreifen. Ebenfalls aus Italien kamen Buschbohnen, diese ergänzten die marokkanische Ware. Möhren aus Spanien vervollständigten das von inländischen und italienischen geprägte Sortiment. Zum Wochenende hin wurden Lauchzwiebeln aus Ägypten angeboten.
München
Nach dem Ende der Saison von französischen Artischocken trafen erste spanische Produkte ein. Italienische und ägyptische Bundzwiebeln starteten in die Wintersaison. Ägypten war nun auch mit Buschbohnen präsent. Mit letzten Offerten an bulgarischen Steinpilzen verabschiedete sich die europäische Kampagne und machten den Weg frei für Pfifferlinge aus den USA und Steinpilzen aus Südafrika.
Berlin
Wie mit Beginn der Vorweihnachtszeit üblich, kamen wieder vermehrt exklusive Produkte an den Fruchthof: Exklusive Erdbeeren aus Deutschland, Belgien und Griechenland kosteten 3,50 bis 6,- € je 500-g-Schale und räumten dementsprechend langsam. Ab Dienstag wurden attraktive Kirschen der Sorte Royal Dawn aus Chile offeriert, für die man 8,- bis 20,- € je kg bezahlen sollte und die daher auf einem geringen, aber konstanten Niveau nachgefragt wurden. Eingeflogene Mangos aus Peru und Brasilien errangen wieder mehr Präsenz: Sie wurden zu maximal 45,- € je 6-kg-Abpackung verkauft.


Weitere und detaillierte Informationen zu Marktberichte finden Sie über unserem Menüpunkt BLE MARKT- UND PREISBERICHT.

Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").

Quelle: BLE-Marktbericht KW 49/ 20
Copyright © fruchtportal.de

Veröffentlichungsdatum: 10.12.2020

Fruchtportal © 2004 - 2024
Online Fachzeitschrift für den internationalen Handel mit frischem Obst und Gemüse