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Europäischer Außenhandel in Zeiten der Krise: Gestiegene Nachfrage nach Exoten und Zitrusfrüchten

21. Dezember 2020

Trotz der durch die COVID-19 ausgelöste Wirtschaftskrise und der mit dem Brexit verbundenen Unsicherheiten, wuchs der Handel mit Nahrungsmitteln in der EU27 in den ersten sieben Monaten 2020 nach offiziellen COMEXT- Daten weiter. Dies berichtet der Agrarmarkt Austria (AMA) im Marktübersicht Obst und Gemüse.

Bildquelle: Shutterstock.com Exoten
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Zwischen Januar und Juli belief sich der Wert der EU27-Agrar- und Lebensmittelexporte auf 105,5 Mrd. EUR (+ 2% zum Vorjahr). Der Wert der Importe, mit abermals + 2% im Jahresvergleich, auf 72,6 Mrd. EUR. Die EU erwirtschaftete in diesem Zeitraum demnach einen Überschuss im Agrar- und Lebensmittelhandel von 32,9 Mrd. EUR.

Insbesondere der Außenhandel mit Obst und Gemüse kam im ersten Halbjahr 2020 in Bewegung.

Gemüseimporte rückläufig

Befeuert durch hohe Einfuhren von Exoten und Zitrusfrüchten der Niederlande, wurde der Wert der Gesamtimporte gegenüber dem Vorjahr um 8 % angehoben. Trotz zunehmender Einfuhren von Tomaten (+ 13 %) wurde, aufgrund rückläufiger Importe von Zwiebeln und Schalotten (-50 %), alles in allem weniger Gemüse importiert. Auch eine Auswirkung der europaweiten Sperren von Hotellerie, Gastronomie und Großveranstaltungen. Die europäischen Importe von verarbeiteten Obst und Gemüse reduzierten sich im Vergleichszeitraum um 5 %. Während zubereitete Nüsse um + 23 % an Wert zulegten, reduzierten sich aufgrund der starken Nachfrage nach frischen Orangen unterdessen die Importe von Orangensaft (-18 %).

Starke Binnennachfrage hemmt EU Ausfuhren von Obst

Die Gesamtexporte der EU27 in Drittstaaten stagnierten mehr oder weniger auf korrespondierenden Vorjahresniveau, Exporte von Früchten sanken um 3 %, vorwiegend hervorgerufen durch geringere Ausfuhren von Äpfeln und Orangen (starke Binnennachfrage). Verarbeitetes Obst und Gemüse wuchs im Verhältnis um 2 %. Insbesondere die gute Performance von verarbeiteten Tomaten stütze das Wachstum. Dies erklärt auch die starke Exportleistung von Italien mit +11 % zum Vorjahr.

Obst zieht - Gemüse schiebt, überschaubare Ausfuhren am innereuropäischen Markt

Die Hauptlieferanten von europäischem Obst und Gemüse sind Niederlande und Spanien. In Österreich spielt naturgemäß auch Italien als Versorger von Frischeprodukten, insbesondere in der vor- und nachgelagerten Saison, eine überaus wichtige Rolle. Der Obsthandel zeigte im Beobachtungszeitraum ein dynamisches Wachstum von + 9 % in den ersten 8 Monaten. Angetrieben durch einen 20 - 30 %igen Anstieg des Bedarfs der Leitprodukte wie Orangen, Äpfel, Zitronen und Birnen. Im Gegensatz dazu rangiert Gemüse knapp auf Vorjahresniveau. Die Ausfuhren von verarbeitete Produkt konnten, gegenüber dem Vorjahr, innerhalb der europäischen Union um 1 % gesteigert werden.

Quelle: Agrarmarkt Austria-Marktinformation  - Obst und Gemüse
 

 

Veröffentlichungsdatum: 21.12.2020

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