Berlin: Auberginen und Zucchini aus Italien und Spanien waren knapp
Äpfel: Es stand ein breitgefächertes Sortiment bereit, in dem einheimische Offerten weiterhin die Basis bildeten: Elstar, Jonagold, Jonagored und Boskoop überwogen dabei. Die Präsenz der italienischen und französischen Früchte verminderte sich.
Bildquelle: Shutterstock.com
In Berlin tauchten Importe aus dem Kosovo auf, die wegen ihrer niedrigen Preise flott umgeschlagen wurden. Die Nachfrage gestaltete sich gemeinhin aber ruhig. In Frankfurt waren Artikel in Großkisten begehrt, in München zweifarbige Varietäten. Die Bewertungen verharrten oftmals auf dem Level der 1. KW. Hier und da verzeichnete man Verteuerungen, so etwa in Köln, wo die Notierungen inländischer Elstar und Braeburn anstiegen. In Frankfurt verbilligten sich Pink Lady aus Frankreich und Italien. Dort wurden nach einer längeren Pause auch wieder italienische Braeburn disponiert, die 1,45 € je kg kosteten.
Anmerkung: Im Markt- und Preisbericht der BLE für die 1. KW 2021 war bei fälschlicherweise als „inländisch“ deklarierten Pink Lady von qualitätsbedingten Vergünstigungen die Rede. Das galt für Pink Lady insgesamt, also für französische und italienische Chargen. Inländische Partien hatte es keine gegeben.
Birnen
Die Vermarktung erfolgte unaufgeregt. Die Verfügbarkeit veränderte sich nicht wesentlich. Der Bedarf konnte problemlos befriedigt werden. Örtlich hatten sich die Unterbringungsmöglichkeiten eingeschränkt. Angeführt wurde die Warenpalette von italienischen Santa Maria, Abate Fetel und Williams Christ. Aus der Türkei stammten ausschließlich Santa Maria. Die niederländischen Conference verloren an Wichtigkeit, Gellerts verschwanden zunehmend aus dem Geschehen. Einheimische Conference und Alexander Lucas waren in Berlin äußerst günstig, belgische Conference mit 0,85 € je kg nur ein wenig teurer. Spanische Alexandrina komplettierten in Köln die Geschäfte. Erste Williams Christ aus Südafrika werden frühestens am Ende der 3. KW eintreffen.
Tafeltrauben
Importe aus Peru, Südafrika und Namibia teilten sich den Handel auf, wobei auf manchen Plätzen die südafrikanischen Abladungen eher selten waren. Im Fokus befanden sich Crimson Seedless, Flame Seedless und Thompson Seedless. Das Angebot fächerte sich nochmals auf, so traten zusätzliche verschiedene Arra-Varietäten und IFG-Sorten auf. Das schlechte Wetter hemmte die Abwicklung. Meist harmonierten Versorgung und Interesse aber ausreichend miteinander, sodass die Vertreiber kaum gezwungen waren, ihre Forderungen zu modifizieren. In Berlin gab es viele Rückläufer aus dem LEH, die den Verkauf regulärer Artikel erschwerten. Aledo und Napoleon aus Spanien hatten ebenso wie brasilianische Anlieferungen höchstens ergänzenden Charakter.
Zitronen
Die Präsenz spanischer Primofiori dehnte sich aus: Mancherorts waren sie monopolartig vertreten. Abladungen aus der Türkei folgten von der Bedeutung her. Das kalte Wetter verbesserte zwar die Unterbringungsmöglichkeiten, die aber dennoch nicht besonders groß waren. Die Notierungen veränderten sich kaum. In Frankfurt tauchten Pink Lemon aus Spanien auf: Diese Produkte in Kaliber 5 und mit rosé-farbigem Fleisch kosteten 13,- € je 5-kg-Karton.
Bananen
Die Absatzzahlen oszillierten anhaltend auf einem niedrigen Level. Die Frequentierung der Märkte fiel oftmals zu gering aus. Zudem fehlte der kontinuierliche Warenabfluss in Schul- und Kitaverpflegung. Den Zustrom aus den Reifereien hatten die Vertreiber entsprechend gedrosselt, passten ihn während der Woche sogar nochmals nach unten an. Auf Basis dieser übersichtlichen Bereitstellung konnte man die Forderungen meistens für das gesamte Sortiment auf dem bisherigen Niveau fixieren. Bei den Drittmarken zeigte sich wegen der langsamen Räumung örtlich eine gewisse Konditionsschwäche, was zu Vergünstigungen führte. Anderswo wurden diese Offerten jedoch schneller umgeschlagen, da sie vermehrt im Fokus der Kunden standen.
Blumenkohl
Die Preise tendierten steil aufwärts. Ursächlich dafür waren die immens begrenzten Anlieferungen aus Frankreich, die punktuell nur ergänzenden Status hatten und verschiedentlich aus dem Angebot verschwanden. Die Abladungen aus Italien konnten die vorhandene Lücke nicht füllen und der Bedarf wurde somit nicht vollumfänglich gedeckt. Die Notierungen kletterten also erheblich nach oben, spätestens ab Mittwoch musste man tiefer in die Tasche greifen. Dies sorgte dann allerdings für eine deutliche Verminderung der Unterbringungsmöglichkeiten. Wenige Zugänge aus Griechenland, Spanien und Belgien rundeten das Geschehen ab.
Salat
Eissalat kam in der Regel aus Spanien, lediglich in Frankfurt komplettierten türkische Offerten zu 13,- € je 10er-Steige die Szenerie. Ein Wintereinbruch in den Anbaugebieten führte zu einer Einschränkung der Verfügbarkeit. Dies nahmen die Vertreiber zum Anlass, um ihre Aufrufe aufzustocken. Bis zu 20,- € je 10er-Abpackung sollte man unter anderem bezahlen. Das machten die Kunden nicht immer mit, weshalb die Geschäfte anschließend stagnierten. Kopfsalat rückte etwas mehr in den Fokus, was sich aber nicht auf die Notierungen auswirkte. Belgien dominierte diesen Sektor vor Italien und Frankreich. Deutschland, Polen und die Niederlande steuerten nur geringe Mengen zur Warenpalette bei. Die fehlende Abnahme der Caterer und Restaurants war weiterhin zu spüren, denn die Order erfolgte bloß in einem kleinen Rahmen. Gleichwohl blieben die Bewertungen meistens konstant. Bei den Bunten Salaten aus Italien und Frankreich verzeichnete man leichte Verteuerungen, da sich der Zuspruch verdichtete. Auch bei den Endivien aus Italien zogen die Preise an, da die Nachfrage angewachsen war. Feldsalat hatte qualitativ zwar noch Luft nach oben, trotzdem korrigierten die Händler ihre Forderungen in Frankfurt von 4,- bis 6,- € je kg auf 6,- bis 9,- € je kg.
Gurken
Da sich die Erntebedingungen aufgrund des frostigen Wetters verschlechterten, verloren die Abladungen der vorherrschenden spanischen Schlangengurken an Intensität. Die Versorgung begrenzte sich also, was sich postwendend auf die Eingangsforderungen niederschlug: Diese kletterten merklich in die Höhe. Die Preise tendierten vor allem für die großen Kaliber massiv nach oben. In diesem Bereich konnten nämlich die anderen Länder die Lücke nicht füllen, denn Griechenland und Belgien stellten häufig nur Erzeugnisse mit geringerem Gewicht. Die stark angezogenen Bewertungen beeinträchtigen jedoch die Kauflust. Verschiedentlich bildeten sich Überhänge, die man durch gewährte Vergünstigungen zu verhindern versuchte. Bei den Minigurken waren Verteuerungen ebenso zu beobachten. Erneut nannte man die niedrigen Temperaturen und die damit verminderte Ernte als Ursache. Insbesondere die spanischen Artikel kosteten mehr als zuvor. Doch auch die Notierungen der niederländischen und türkischen Produkte stiegen an.
Gemüsepaprika
Spanische Anlieferungen dominierten die Szenerie. Die Nachfrage war eher schwach und konnte problemlos befriedigt werden. Die Bewertungen der roten, gelben und grünen Artikel näherten sich in der Regel einander an, summa summarum tendierten sie leicht nach oben. In Hamburg sanken sie zum Wochenende hin wegen angewachsener Zufuhren wieder ab. In Köln etablierte sich bei den gelben Produkten eine breite Preisspanne von 7,- bis 15,- € je 5-kg-Karton. Türkische Importe waren selten, fehlten in Köln komplett. Deren Notierungen kletterten nach oben, jedoch nicht so kräftig wie die der spanischen Partien.
Weitere Informationen
Aprikosen gab es je nach Kaliber von 9,- bis 20,- € je 4,25-kg-Karton. Für chilenische Süßkirschen musste man 90,- € je 5-kg-Karton bezahlen. Pfirsiche und Nektarinen konnten nur langsam und mit Vergünstigungen untergebracht werden. Die Preise für spanische Auberginen stiegen tageweise auf bis zu 28,- € je 5 kg und bei grünen Zucchini auf 17,50 € je 5-kg-Karton. Als Alternative wurden griechische Auberginen zu 20,- € und Zucchini aus Marokko zu 11,- bis 13,- € je 5 kg bereitgehalten. Gelbe Zucchini waren mit 35,- bis 38,- € zu teuer und die Vertreiber verzichteten auf eine Disposition. Da deutscher Wirsing bloß begrenzt eintraf, erweiterte man das Sortiment mit italienischen, spanischen und französischen Erzeugnissen. Höhere Transportkosten ließen die Bewertungen von spanischen Gemüsezwiebeln auf bis zu 13,50 € je 25-kg-Sack anziehen. Das Interesse an Wintergemüse wie Grünkohl, Pastinaken, Schwarzwurzeln und Rosenkohl war ausgezeichnet. Kräuter wie Dill, Petersilie und Koriander aus der südlichen Hemisphäre wurden wegen der schlechten Wetterlage mit merklich angehobenen Forderungen offeriert werden.
Erdbeeren aus Spanien in attraktiver Markenauswahl verteuerten sich auf bis zu 1,70 € je 250-gSchale. Erst nachdem günstige ägyptische und marokkanische Früchte auftraten, sanken die Bewertungen wieder. Die sehr niedrigen Temperaturen in Spanien und eine damit verbundene uneinheitliche Verfügbarkeit verursachten bei Brokkoli, Dill, Petersilie, Kohlrabi, Auberginen und Zucchini anziehende Preise.
Erste italienische und marokkanische Zucchini waren billiger als die bereits etablierten spanischen. Die Preise von Auberginen und Brokkoli aus Italien passten sich denen der Offerten aus Spanien an. Zur Wochenmitte wurden Radieschen aus belgischen Treibhäusern als Alternative zu den italienischen, niederländischen und inländischen Produkten angeboten.
Neben italienischen Erdbeeren trafen inzwischen verstärkt spanische, marokkanische und ägyptische Artikel ein. Die Notierungen blieben wegen des schwachen Absatzes, hervorgerufen durch die winterlichen Temperaturen, unter Druck. Die Unterbringungsmöglichkeiten für Grapefruits und Kiwis verbesserten sich hingegen. Die Bewertungen von brasilianischen und mexikanischen Feigen tendierten im Wochenverlauf leicht abwärts. Die ungünstigen Witterungsbedingungen in den spanischen Anbaugebieten wirkten sich vor allem auf Auberginen und Brokkoli aus, welche daher ziemlich teuer waren. Die Preise von Kohlrabi, Möhren, Weißkohl, Rotkohl und Wirsing aus Italien verharrten auf bisherigem Niveau. Nach dem Ende der einheimischen sowie dem Auslaufen der niederländischen Saison von Spitzkohl machten sich neben süditalienischen Chargen auch erste portugiesische bemerkbar. Bei deutlich angehobenen Eingangsforderungen für belgischen Lauch schwenkte man vermehrt auf die billigeren inländischen und französischen Partien um.
Auberginen und Zucchini aus Italien und Spanien waren aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse in den Erzeugerregionen knapp. Dementsprechend bestätigten die Bewertungen ihr sehr hohes Level. Für die 3. KW sind bereits weitere Preissteigerungen angekündigt.
Weitere und detaillierte Informationen zu Marktberichte finden Sie über unserem Menüpunkt BLE MARKT- UND PREISBERICHT.
Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").
Quelle: BLE-Marktbericht KW 02/ 21
Copyright © fruchtportal.de
Veröffentlichungsdatum: 21.01.2021